Endotheliale ANP/cGMP Effekte bei kardialer Ischämie-Reperfusion (B2)

Das SFB-Projekt B2 geht der Frage nach, wie natriuretrische Peptide (NP) die Infiltration von Immunzellen in den Herzmuskel beeinflussen. Im Fokus steht die Barrierefunktion der kardialen  Endothelzellen, die sich bei wiedereinsetzender Durchblutung, etwa nach einem Herzinfarkt, verändert. Auf molekularer Ebene wollen wir die Rolle der NP auf diese endotheliale Dysfunktion genauer analysieren. Dazu verwenden wir kultivierte myokardiale  Endothelzellen sowie neue genetische Mausmodelle und führen funktionelle Untersuchungen durch.

Hintergrund

Bei der Wiederdurchblutung des Herzmuskels nach einem Gefäßverschluss werden vermehrt sogenannte natriuretrische Peptide (NP) ausgeschüttet, die an der Regulation des Wasser-Elektrolyt-Haushaltes und des Blutdrucks beteiligt sind. Aus den Herzzellen stammen das atriale natriuretrische Peptid (ANP) sowie das natriuretische Peptid Typ B (BNP), das bei Überdehnung der Herzkammern gebildet wird. In den Endothelzellen dagegen wird das natriuretrische Peptid Typ C (CNP) synthetisiert und ausgeschieden. Darüber hinaus bilden die Endothelzellen drei Rezeptoren für diese Peptide: Für ANP und BNP sind dies die cGMP-synthetisierenden Guanylyl Cyklasen (GC) GC-A, für CNP die GC-B und für alle drei der natriuretrische Peptid-Rezeptor C (NPR-C), an welchen diese Peptide mit ähnlich hoher Affinität binden. Der NPR-C koppelt möglicherweise an inhibitorische G-Proteine, also an Guanosintriphosphat-bindende Proteine, die eine Signalweiterleitung hemmen.

Forschungsziel

Ziel ist es, die Bedeutung der natriuretischen Peptide und ihrer Rezeptoren für die Regulation der Barrierefunktion des koronaren Endothels und die Aktivierung von Immunzellen bei kardialer Ischämie-Reperfusion zu untersuchen.

Vorgehensweise

Durch Untersuchungen an kultivierten mikrovaskulären kardialen Endothelzellen und genetischen Mausmodellen wollen wir endotheliale Effekte und Signalwege von ANP/BNP und CNP im Herzen unter physiologischen Bedingungen und nach Ischämie-Reperfusion darstellen.

Relevanz und Ausblick

Mit diesem Ansatz wollen wir die parakrinen Effekte der natriuretischen Peptide auf die koronare Mikrozirkulation und die Interaktionen zwischen Endothelzellen und Immunzellen charakterisieren. Die Ergebnisse können dazu beitragen, Zielmoleküle für neue Therapien zur Reduktion des kardialen  Ischämie- Reperfusionsschadens darzustellen.

Ansprechperson

Prof. Dr. med.
Michaela Kuhn

Leiterin des SFB-Projekts B2

+49 931 31-82721

Anschrift

Medizinische Klinik und Poliklinik I, Universitätsklinikum Würzburg, Zentrum für Innere Medizin (ZIM), Oberdürrbacher Straße 6, Haus A3, 97080 Würzburg, Deutschland 

Deutsches Zentrum für Herzinsuffizienz Würzburg | Comprehensive Heart Failure Center | Am Schwarzenberg 15 | Haus A15 | 97078 Würzburg

schließen