Zentrales Serviceprojekt von KFO 5001
Zentrales Projekt
In dem patientenzentrierten Projekt Z der Forschergruppe KFO 5001 werden vier Ziele verfolgt:
- Qualifizierung von Clinician Scientists als zukünftige unabhängige wissenschaftliche Projektleiterinnen und Projektleiter
- Bereitstellung zentraler Dienstleistungen wie Magnet-Resonanz-Neurographie, Sammlung von Patientenproben sowie Aufbau einer Diagnostikplattform für die Analyse von Haut- und Blutproben
- Klinische Längsschnittstudien zum Schmerzverlauf neuropathischer Schmerzsyndrome
- Erzeugung von menschlichen induzierten pluripotenten Zellen (hiPSCs) aus Bindegewebszellen, die in sensible Neurone beziehungsweise Schmerzneurone differenziert werden sollen.
Clinician Scientist Programm
Wie können wir langfristig forschende Ärztinnen und Ärzte ausbilden und klinisch-molekulare Forschung am Standort Würzburg aufbauen? Hierzu haben wir uns ein Konzept überlegt, welches in der Projektgruppe Z umgesetzt wird: Clinician Scientists werden in den klinisch-molekularen Studien ausgebildet. In diesem Rahmen werden auch standardisierte Verfahren der molekularen Diagnostik und Bildgebung etabliert.
Die Clinician Scientists sind eine Teilgruppe des Integrativen Clinician Scientist College des Interdisziplinären Zentrums für klinische Forschung (IZKF). Neben praktischer Ausbildung ist eine Teilnahme am PainScouts Programm von ResolvePAIN vorgesehen. Allgemeine Forschungskompetenzen werden gemeinsam mit anderen Clinician Scientists des IZKFs erworben.
Ansprechpartner:
Prof. Dr. med. Alexander Brack, Stellvertretender Klinikdirektor der Anästhesiologie
Univ.-Prof. Dr. med. Nicolas Schlegel, Oberarzt der Allgemein- und Viszeralchirurgie
Zentrale Dienstleistungen
Für alle Projektteilnehmerinnen und Projektteilnehmer von KFO 5001 der ResolvPAIN Studie werden im Projekt Z standardisierte neue Untersuchungsmethoden etabliert werden. Diese ergeben sich aus den klinischen Studien der Patientinnen und Patienten und stehen als zentrale Dienstleistung jeder Projektgruppe zur Verfügung. Neben der Sammlung und Analyse von Patientenproben sind dies auch bildgebende Verfahren.
MRT-Bildgebung von Nerven
Sowohl morphologische als auch funktionelle Veränderungen der Spinalganglien sollen im Verlauf von Schmerzentstehung und -auflösung mit hochauflösenden MRT-Spezialuntersuchungen bildgebend untersucht werden. Mittels Kontrastmittelgabe lässt sich dabei zum Beispiel die Durchblutung des Spinalganglions darstellen, welche Rückschlüsse auf dessen Funktionalität zulässt. Aus diesem Befund und dem Vergleich mit dem Spinalganglion der Gegenseite könnten sich so Hinweise auf Stadium und Prognose der Neuropathie ergeben.
Im Rahmen der KFO 5001 und im Rahmen experimenteller neuer Untersuchungsverfahren verfolgt die Neuroradiologie des UKW Zustand und Veränderungen der Spinalganglien der Studienteilnehmerinnen und Studienteilnehmer im Verlauf des Beobachtungszeitraums. Besonders vorteilhaft daran ist es, dass es sich um nicht-invasive Untersuchungen handelt.
Ansprechpartner:
Univ.-Prof. Dr. med. Mirko Pham, Direktor der Neuroradiologie, Universitätsklinikum Würzburg
Biosample-Analysen und Bioproben
Auf der Suche nach Biomarkern, die Aussagen über das Risiko zulassen, ob Schmerz sich wieder zurückbildet, wird in der Forschungsgruppe KFO 5001 eine Blut- sowie eine Gewebeplattform erstellt. Im Blut hofft man charakteristische Veränderungen der Laborwerte – auch in Kombination oder Relation zueinander – zu finden, die Hinweise auf den Schmerzverlauf geben können.
Bei Gewebe- und Hautproben sollen die aussagekräftigsten Färbeverfahren und Messmethoden evaluiert werden, die für eine differenzierte Analyse der Hautnerven, Schwannschen Zellen, Rezeptoren, Wachstumsfaktoren oder Barrieremoleküle nötig sind, die bei Schmerzentstehung und -rückbildung eine Rolle spielen könnten. Im Idealfall ließen sich so aus der Fülle der gesammelten Ergebnisse bestimmte Muster identifizieren und daraus Standardverfahren zur Diagnostik entwickeln.
Ansprechpartner:
Prof. Dr. med. Alexander Brack, stellvertretender Klinikdirektor der Anästhesiologie, Universitätsklinikum Würzburg
Univ.-Prof. Dr. med. Claudia Sommer, Leitende Oberärztin der Neurologie, Universitätsklinikum Würzburg
Klinische Langzeitstudien
In klinischen Langzeitstudien werden Krankheitsverläufe und Schmerzrückbildung in zwei Erkrankungen untersucht, in denen neuropathischer Schmerz ein krankheitsdefinierendes Symptom ist: chronisch postoperativer Leistenschmerz (CPIP) sowie komplexes regionale Schmerzsyndrom (CRPS). Beide zeichnen sich dadurch aus, dass sich bei einem größeren Teil der Erkrankten der Schmerz bessert, aber bei manchen nicht.
Die Erkrankten werden genauestens klinisch untersucht und deren Patientenproben auf molekularer Ebene analysiert. Durch die umfassende Charakterisierung in mehreren Stadien des Krankheitsgeschehens im Rahmen systematischer Verlaufsbeobachtungen sollen auch hier potenzielle prognostische Faktoren – dann auch in der Retrospektive – aus der Datensammlung identifiziert werden. Solche Biomarker würden im nächsten Schritt eine schnellere Intervention ermöglichen sowie die personalisierte Medizin vorantreiben.
Ansprechpartner:
Univ.-Prof. Dr. med. Heike Rittner, Leiterin des Schmerzzentrums, Universitätsklinikum Würzburg
Univ.-Prof. Dr. med. Nicolas Schlegel, Leiter der experimentellen Viszeralchirurgie, Universitätsklinikum Würzburg
Kultivierung patienteneigener sensibler Neurone
Aus den Bindegewebszellen der Haut von Patientinnen und Patienten mit Neurofibromatose oder einer Neuropathie infolge einer genetischen Veranlagung oder auch durch das Chemotherapeutikum Bortezomib ausgelöst, wollen wir sensible Neurone beziehungsweise Schmerzneurone und Schwannsche Zellen herstellen. In vitro könnten die zugrundeliegenden Pathomechanismen von Schmerz und Schmerzrückbildung an menschlichen Neuronen beispielsweise anhand ihrer elektrischen Aktivität untersucht werden. Die patienteneigenen Neuronenkulturen werden über induzierte pluripotenter Stammzellen (iPSCs) erzeugt. Eine Herausforderung liegt in der Entwicklung und Standardisierung der besten Methodik, um möglichst homogene Nervenzellkulturen zu erhalten.
Ansprechpartnerin:
Univ.-Prof. Dr. med. Nurcan Üçeyler, Neurologische Klinik, Universitätsklinikum Würzburg
Dr. rer. nat. Julia Grüner PostDoc
Forschungsteam Z
Leitung
Prof. Dr. med. Alexander Brack
Stellvertretender Klinikdirektor der Anästhesiologie
Universitätsklinikum Würzburg
Univ.-Prof. Dr. med. Mirko Pham
Direktor der Neuroradiologie
Universitätsklinikum Würzburg
Univ.-Prof. Dr. med. Nicolas Schlegel
Allgemein- und Viszeralchirurgie
Universitätsklinikum Würzburg
Univ.-Prof. Dr. med. Nurcan Üçeyler
Neurologie
Universitätsklinikum Würzburg
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Team
Carolin Dorsch
Doktorandin Anästhesiologie
Florine Feurer
Doktorandin Anästhesiologie
Dr. rer. nat. Julia Grüner
PostDoc, AG Univ.-Prof. Dr. med. Nurcan Üçeyler, Neurologie
Eva Herrmann
Doktorandin Anästhesiologie
Dr. med. Florian Hessenauer
Clinician Scientist Neuroradiologie
Yuying Jin
Doktorandin Neurologie
Eda Kutluyuva
Masterandin
PD Dr. med. Michael Meir
Arbeitsgruppe Univ.-Prof. Dr. med. Nicholas Schlegel
Dr. med. Aikaterini Papagianni
Arbeitsgruppe Univ.-Prof. Dr. med. Claudia Sommer, Neurologie
Dr. med. Eva Meller
Clinician Scientist Neurochirurgie
Dr. med. Ann-Kristin Reinhold
Clinician Scientist Anästhesiologie
Gudrun Schell
Study Nurse
Dr. med. Magnus Schindehütte
Clinician Scientist Neuroradiologie
Dr. med. Simon Weiner
Clinician Scientist Neuroradiologie
Jonathan Weippert
Doktorand Anästhesiologie
Dr. med. Anna Widder
Clinician Scientist Chirurgie
Dr. med. Xiang Zhou
Clinician Scientist Innere Medizin II
Larissa Bischof
Doktorandin Anästhesiologie
Ausgewählte Publikationen
Dietz C, Müller M, Reinhold AK, Karch L, Schwab B, Forer L, Vlckova E, Brede EM, Jakubietz R, Üçeyler N, Meffert R, Bednarik J, Kress M, Sommer C, Dimova V, Birklein F, Rittner HL (2019)
What is normal trauma healing and what is complex regional pain syndrome I? An analysis of clinical and experimental biomarkers.
Pain. 2019 Oct;160 (10): 2278-2289
Zur Publikation
Egenolf N, Zu Altenschildesche CM, Kreß L, Eggermann K, Namer B, Gross F, Klitsch A, Malzacher T, Kampik D, Malik RA, Kurth I, Sommer C, Üçeyler N (2021)
Diagnosing small fiber neuropathy in clinical practice: a deep phenotyping study.
Ther Adv Neurol Disord. 2021 Mar 23;14:17562864211004318.
Zur Publikation
Kontakt
Prof. Dr. med.
Alexander Brack
Leiter des Projekts ABCA1 (P9) und des Service-Projekts Z
+49 931 201-30052
Univ.-Prof. Dr. med.
Mirko Pham
Leiter des Projekts Neurofibromatose (P2) und des Service-Projekts Z
+49 931 201-34805