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Neuropathischer Schmerz durch Anti-Caspr2-Autoantikörper: Pathogenese und Rückbildung

Welchen Einfluss haben Autoantiköper, die sich gegen das körpereigene Nervensystem richten, auf die Entstehung von Nervenschmerzen? Wie werden Ionenkanäle der Spinalganglien – die rückenmarksnahen Schaltstellen der Schmerzweiterleitung – durch Autoantikörper aktiviert und wie kann man sie beeinflussen? Im Fokus der Projektgruppe 3 steht vor allem der Autoantikörper gegen das Protein Caspr2, das auf der Oberfläche von Nervenzellen sitzt.

Caspr2

Bei bestimmten Formen einer Hirnentzündung, die auch mit Nervenschmerzen einhergeht, sind Autoantikörper nachweisbar, die sich gegen Oberflächenstrukturen auf körpereigenen Nervenzellen richten. Ein bedeutender Autoantikörper solcher Autoimmunneuropathien ist das Anti-Caspr2, das sich gegen das Oberflächenprotein Caspr2 richtet. Man vermutet, dass Anti-Caspr2 dabei auch an die Nervenzellen der Spinalganglien bindet, welche dadurch Schmerzimpulse generieren, weiterleiten und so Nervenschmerzen auslösen.

Forschungsziel

In der Projektgruppe 3 will man nun die pathogenen Mechanismen von Caspr2-Antikörpern auf die Schmerzentstehung genauer untersuchen. Das Projekt besteht aus verschiedenen Teilen:

Klinische Studien

Bei etwa 200 Patientinnen und Patienten mit schmerzhafter Neuropathie unklarer Ursache suchen wir nach Anti-Caspr2-Autoantikörpern, um den Anteil von Anti-Caspr2 als potenzielle Ursache von solchen Neuropathien zu ermitteln.

In einer weiteren Patientengruppe aus dem Deutschen Netzwerk für Autoimmunenzephalitiden (GENERATE) mit bereits nachgewiesenen Anti-Caspr2-Autoantikörpern beobachten wir den Verlauf der Nervenschmerzen unter Behandlung, ohne selbst therapeutisch einzugreifen. Die Daten zum Schmerzverlauf, zur Art des Schmerzes, zu Veränderungen im Nervenwasser und der Antikörper-Subklasse werden dabei – auch in Abhängigkeit der Therapien – verglichen.

Experimentelle Studien

Um den Effekt der Anti-Caspr2-Antikörper im lebenden Organismus zu untersuchen, werden Antikörper von Patientinnen oder Patienten mit einer Anti-Caspr2-Enzephalitis und Nervenschmerzen in Nager injiziert, um das Krankheitsbild bei den Tieren auszulösen. Nach Beendigung der Exposition mit Anti-Caspr2 wird die Rückbildung der Symptome beobachtet.

Desweiteren behandeln wir kultivierte Spinalganglienzellen mit Patientenserum und führen elektrophysiologische Messungen an den Zellen durch. Dabei wollen wir herausfinden, wie sich die Erregbarkeit der schmerzauslösenden Nervenzellen durch die Bindung der Antikörper verändert und inwiefern sich diese Veränderungen wieder zurückbilden können. Veränderungen der Oberflächenproteine und der Kaliumkanäle werden dabei mit hochauflösender Mikroskopie untersucht.

Bedeutung

In diesem Projekt wird untersucht, wie Autoantikörper gegen Caspr2 neuropathische Schmerzen hervorrufen und wie diese sich zurückbilden können. Dabei werden Autoantikörper verschiedener Subklassen untersucht.

Forschungsteam P3

Leitung

PD Dr. med. Kathrin Doppler
Neurologische Klinik
Universitätsklinikum Würzburg

Univ.-Prof. Dr. rer. nat. Carmen Villmann
Institut für Klinische Neurobiologie
Universitätsklinikum Würzburg

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Team

Patrik Greguletz, Doktorand 

Margarita Habib, Masterandin

Kontakt

Portraitfoto von PD Dr. med. Kathrin Doppler

PD Dr. med.
Kathrin Doppler

Leiterin des Projekts CASPR2 (P3)

+49 931 201-23787

Portraitfoto: Univ.-Prof. Dr. Carmen Villmann

Univ.-Prof. Dr. rer. nat.
Carmen Villmann

Leiterin des Projekts CASPR2 (P3)

+49 931 201-44035 / -44037

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