Über 14 Millionen Bundesbürger leiden an chronischem Schmerz, einem Schmerz, der definitionsgemäß über drei Monate anhält oder immer wieder auftritt und zum eigenständigen Krankheitsbild wird. Wie lässt sich dessen Entwicklung im Anfangsstadium verhindern? Welche physiologischen Prozesse tragen zur Entstehung bei? Und vor allem – wie kann man eine Rückbildung unterstützen und die Therapien verbessern?
KI, VR-Reality und Hirnelektroden
Im Zeitalter innovativer Technologien stehen inzwischen neue Möglichkeiten zur Verfügung, darunter Künstliche Intelligenz, Virtual-Reality-Brillen mit speziellen interdisziplinären Programmen, Sensoren und sogar implantierbare Hirnelektroden. Damit eröffnen sich neue Perspektiven für Diagnose, Therapie und Forschung. Ein Schwerpunkt liegt dabei auf der gezielten Beeinflussung des Gehirns, etwa durch Illusionen, Ablenkung oder Konditionierung. In Folge stimuliert es die körpereigenen Schmerzabwehrmechanismen und mildert die Schmerzreize.
Nach wie vor sind jedoch auch noch die vielen bewährten Module einer Schmerztherapie wie Entspannungstechniken, Bewegung oder Biofeedback, aber auch komplementäre Therapie essenziell und werden individuell angepasst.
Ein wesentlicher Faktor für eine erfolgreiche Therapie ist jedoch – und da sind sich alle einig – die Unterstützung durch ein spezialisiertes Team, das individuell auf die Bedürfnisse der Betroffenen eingeht und interdisziplinär zusammenarbeitet.
Der Podcast „IQ – Wissenschaft und Forschung“ vom 17. Dezember 2024 beleuchtet die gegenwärtige Situation zur Therapie und Erforschung chronischer Schmerzen anschaulich und mit praxisnahen Beispielen.
„IQ – Wissenschaft und Forschung“, ein Format des Bayerischen Rundfunks (BR), berichtet regelmäßig über neueste Entwicklungen und Kontroversen aus Bereichen wie Medizin, Klimaforschung, Astronomie, Technik und Gesellschaft.
In der Folge vom 17. Dezember 2024 kamen renommierte Schmerzexpertinnen und -experten zu Wort:
- Prof. Dr. med. Ulrike Bingel, Leiterin der Schmerzmedizin am Universitätsklinikum Essen
- Prof. Dr. med. Dominik Irnich, Leiter der interdisziplinären Schmerzambulanz der LMU München
- Prof. Dr. med. Heike Rittner, Lehrstuhl für Schmerzmedizin an der Universität Würzburg, Leiterin der Klinischen Forschungsgruppe 5001 ResolvePain
- Prof. Prasad Shirvalkar, Schmerzmediziner an der University of California San Francisco, USA