Thrombozyten und ihre Rolle in unterschiedlichen Krankheitsmodellen
In unserer Forschung gehen wir der Bildung, den unterschiedlichen Funktionen und den zugrundeliegenden Prozessen, an denen Thrombozyten beteiligt sind, auf den Grund.
Thrombotische Erkrankungen
Wir vergleichen den Aufbau eines pathologischen Thrombus und eines hämostatischen Blutpfropfs, um die Unterschiede dieser beiden Prozesse zu identifizieren. Mithilfe von In-vivo-Modellen, in denen arterielle Thrombosen induziert werden, untersuchen wir die verschiedenen Aspekte der Thrombusbildung. Das Ziel ist, mit den Ergebnissen dieser Untersuchungen neue Behandlungswege zur Eindämmung der Gefahr vor einem gefäß-verschließenden Thrombus zu entwickeln.
Thrombo-Inflammation
Thrombotische und entzündliche Prozesse führen zu Organschädigungen. Dies bezeichnen wir als Thrombo-Inflammation. Thrombozyten, das haben Untersuchungen ergeben, sind an diesen Prozessen maßgeblich beteiligt. Mehr noch, sie weichen bei Krankheitsbildern, wie dem ischämischen Schlaganfall, von ihrer klassischen Rolle ab. Sie bilden hier weder einen Thrombus, noch fördern sie die Hämostase. Wir untersuchen in Bezug auf thrombo-inflammatorische Prozesse die zellulären Wechselwirkungen, die diesen zugrunde liegen.
Thrombozyten und Tumorerkrankungen
Thrombozyten beeinflussen auch die Entwicklung von Krebserkrankungen. Im unmittelbaren Tumor-Milieu spielen sich vielfache zelluläre Wechselwirkungen ab. Auf diese wirken die Thrombozyten ein. Zudem begünstigen sie das Wachstum von Tumorzellen und schützen sie vor den Angriffen des Immunsystems.
Die unterschiedlichen Wirkungsweisen und Funktionen von Thrombozyten sind bislang unerkannt geblieben. Die Forschungsgruppen an unserem Lehrstuhl arbeiten mit In-vivo-Modellen in Kombination mit modernsten Mikroskopietechniken, verschiedenen Zellkultursystemen und pharmakologischen Thrombozyten-Hemmern, um in den genannten Bereichen weitergehende Erkenntnisse zu erzielen und neue Behandlungswege aufzuzeigen.