Medizinische Fachkräfte ausbilden
Neben der ärztlichen Ausbildung kann man sich am UKW für ein Dutzend weitere verantwortungsvolle und spannende medizinische Berufe qualifizieren. Ein Überblick.

Medizinische Fachkräfte sind am UKW unverzichtbar: Sie tragen zum breiten diagnostischen, therapeutischen und pflegerischen Spektrum bei, sorgen für reibungslose, qualitätsgesicherte Abläufe, machen Spitzenforschung möglich und stellen eine ganzheitliche Patientenversorgung sicher. Basis für diese anspruchs- und verantwortungsvollen Tätigkeiten ist jeweils eine profunde Ausbildung. Die Kastentexte auf den folgenden Seiten machen deutlich, wie viele medizinische Ausbildungs- und Berufswege am UKW eingeschlagen werden können. Enge Verbindung von Theorie und Praxis Ein zentraler Leistungsträger innerhalb dieses Angebots ist das am UKW angesiedelte Staatliche Berufliche Schulzentrum für Gesundheitsberufe (BSZG) Würzburg. Zu diesem gehören sechs Berufsfachschulen – von Massage über Physiotherapie bis Medizinischen Technologien. Zusammen bieten sie 600 Ausbildungsplätze an. Staatliche Berufsfachschulen für Gesundheitsberufe gibt es neben Würzburg in Bayern nur noch an zwei weiteren Standorten. Alle anderen Berufsfachschulen, die für Gesundheitsberufe ausbilden, haben eine private oder kommunale Trägerschaft. „Die staatlichen Schulen stehen für besonders hohe Qualitätsstandards im Unterricht, da sie als Referenzschulen die pädagogischen und fachlichen Anforderungen des Kultusministeriums direkt umsetzen“, unterstreicht Christine Hildebrandt. Laut der Leiterin des BSZG Würzburg zeigt sich dies zum Beispiel in der Qualifikation der Lehrkräfte.
Auch wenn das BSZG vom UKW finanziell und personell unabhängig ist, organisieren die Berufsfachschulen und das Uniklinikum die zwei- bis dreijährigen Ausbildungen gemeinsam: Im praktischen Teil arbeiten die Praxisanleitenden des UKW eng mit den betreuenden Lehrkräfte zusammen. „So werden für einen optimalen Kompetenzaufbau bei den Schülerinnen und Schülern Theorie und Praxis genau aufeinander abgestimmt“, schildert Christine Hildebrandt. Deutschlandweite Bewerbungen Unabhängig von den Schulen des BSZG gibt es am Gesundheitsbildungsstandort Würzburg die Berufsfachschule für Anästhesie- und Operationstechnische Assistenz (BFS ATA OTA). Die Einrichtung spricht vielseitig interessierte junge Leute an. Sie lernen nicht nur eine Menge über den menschlichen Organismus, sondern kommen auch mit Chemie und Physik in Kontakt. „Wir erhalten Bewerbungen aus dem ganzen Bundesgebiet“, berichtet Schulleiter Felix Mensch. Dies liegt nach seinen Worten daran, dass – allein schon wegen der wegweisenden technischen Ausstattung – keine andere ATA-OTA-Schule in Deutschland eine derart breite theoretische und praktische Ausbildung anbieten kann. Neben der Ausbildung des Fachnachwuchses wendet sich die BFS ATA OTA des UKW auch an bereits berufserfahrene Assistentinnen und Assistenten. Sie haben die Möglichkeit, in den Lehralltag der Schule einzusteigen und sich im Verlauf per Studium zur Berufspädagogin oder zum Berufspädagogen für Gesundheit weiterzuqualifizieren.

Die Vorteile des Maximalversorgers Werdende Zahnmedizinische Fachangestellte (ZFA) durchlaufen im Zentrum für Zahn-, Mund- und Kiefergesundheit des UKW jede einzelne Abteilung. Durch die Tätigkeit an einem Klinikum der Maximalversorgung erleben die Schülerinnen und Schüler dabei neben Routineeingriffen auch sehr komplexe Fälle, die andere oft nur aus dem Lehrbuch kennen. Ein weiterer Vorteil des „großen Hauses“: Urlaubszeiten können – anders als bei vielen niedergelassenen Zahnarztpraxen – unabhängig von den Praxisferien geplant werden. Arbeiten an der technologischen Speerspitze Wie in der Zahnklinik arbeitet das UKW auch in vielen anderen Bereichen an der diagnostischen oder therapeutischen Speerspitze. Deshalb haben zum Beispiel Auszubildende in den Medizinischen Technologien – ob in der Radiologie oder der Laboratoriumsanalytik – bei den Praxiseinsätzen am Klinikum quasi vom ersten Tag an die Chance, topmoderne Geräte kennenzulernen und einzusetzen. Neue Impulse durch Akademisierung Seit Herbst 2022 absolvieren werdende Hebammen in Würzburg ein Studium anstelle einer schulischen Ausbildung. Mit der Akademisierung ist nicht zuletzt die Hoffnung verbunden, dass künftig noch mehr Menschen in den Beruf streben. „Dem UKW mangelt es derzeit nicht an Bewerberinnen auf Hebammenstellen, aber deutschlandweit sieht das teils anders aus“, weiß Prof. Dr. Ulrich Pecks. Laut dem Leiter der Geburtshilfe am Uniklinikum Würzburg erhalten Hebammen durch das Studium das Handwerkszeug, wissenschaftliche Erkenntnisse für ihre tägliche Arbeit zu nutzen. Außerdem würden sie für den fachlichen Austausch mit ärztlichen Kolleginnen und Kollegen gestärkt. „Sie sind im Team gleichberechtigt in der Betreuung der Schwangeren, können ihren Blickwinkel nachdrücklicher vertreten und studienbasierte Gesichtspunkte einbringen“, so Pecks, der die Professur „Maternale Gesundheit und Hebammenwissenschaft“ inne hat.
Zum Wintersemester 2025/26 soll zudem der Studiengang „Pflegewissenschaft“ in Würzburg starten. Den neu eingerichteten Lehrstuhl für Pflegewissenschaft hat Prof. Dr. Melanie Messer inne, die zudem das ebenfalls neue Institut für Pflegewissenschaft am UKW leitet. Die Absolventinnen und Absolventen des Studiengangs erwerben sowohl den Bachelor of Science als auch die staatliche Berufszulassung als Pflegefachperson. Durch die enge Kooperation mit dem UKW erhalten die Studierenden eine umfassende Ausbildung in verschiedenen Versorgungsbereichen. Prof. Messer: „Das Studium legt besonderen Wert auf evidenzbasierte klinische Pflege, digitale Technologien, Qualitätsentwicklung und interprofessionelle Zusammenarbeit.“ Akademisch qualifizierte Pflegefachpersonen unterstützen Patientinnen und Patienten nach dem aktuellen wissenschaftlichen Kenntnisstand. In Pflegeteams übernehmen sie zum Beispiel Verantwortung bei komplexen Pflegeprozessen, in der Patientenberatung, bei teaminternen Schulungen und bei der Einführung von Leitlinien. Zudem können sie in der wissenschaftlichen Forschungsassistenz tätig werden. Zufriedenstellende Bewerbungssituation „Die Bewerbungssituation bei unseren Ausbildungsplätzen ist über alle medizinischen Fachberufe hinweg aktuell mindestens zufriedenstellend, zum Teil sogar sehr gut“, berichtet Bettina Steinmetz. Laut der Leiterin des Geschäftsbereichs Personal besonders begehrt seien Physiotherapie, Diätassistenz sowie Anästhesie- und Operationstechnische Assistenz. Hier empfehle es sich daher, frühzeitig eine Bewerbung einzureichen.
Den derzeit hohen Zuspruch führt Personalentwickler Dr. Jens-Holger Krannich nicht zuletzt auf die seit rund zwei Jahren verstärkte Öffentlichkeitsarbeit des UKW in diesem Bereich zurück: „Bei der Ausbildungskampagne nutzen wir praktisch alle Kanäle. Wir sind gleichermaßen auf den Ausbildungsmessen der Region, wie auch in den sozialen Netzwerken hoch aktiv. Beispielsweise berichtet das UKW auf Instagram regelmäßig lebendig und anschaulich über den Alltag und die Besonderheiten in den verschiedenen Ausbildungsgängen.“ Ergänzt werde dies, so Dr. Krannich, durch weitere Aktivitäten wie Schulbesuche, Präsentationen auf öffentlichkeitswirksamen Veranstaltungen wie dem Würzburger Stadtfest sowie neue „UKW-eigene“ Kontakt- und Infoformate wie das Burger-Event.
Als weiteren Pluspunkt gestaltet das UKW den Bewerbungsprozess so einfach wie möglich: So kann man sich mit einem einfachen Sprachdialog per Smartphone bewerben. Und wie sieht es mit den Berufschancen nach erfolgreich abgeschlossener Ausbildung aus? „Grundsätzlich ist es in Zeiten des Fachkräftemangels in allen Gesundheitsberufen kein Problem, eine Anstellung zu finden. Auch am UKW ist die Übernahmemöglichkeit in allen medizinischen Fachberufen daher hoch“, so Bettina Steinmetz.
Weitere Infos zu den Ausbildungsmöglichkeiten:
