Hans Konrad Müller-Hermelink verstorben
Der frühere Leiter des Instituts für Pathologie und Träger der Verdienstmedaille „Bene Merenti“ in Gold der Uni Würzburg, Prof. Dr. Hans Konrad Müller-Hermelink, ist im Alter von 80 Jahren verstorben.

Im Jahr 2014 erhielt Prof. Dr. Hans Konrad Müller-Hermelink (Mitte) die Verdienstmedaille „Bene Merenti“ in Gold; überreicht durch Universitätspräsident Alfred Forchel und Universitätsvizepräsidentin Andrea Szczesny.
Am 11. Mai 2024 verstarb Prof. Dr. Hans Konrad Müller-Hermelink im Alter von 80 Jahren. Von 1985 bis zu seiner Emeritierung im Jahr 2009 hatte er den Lehrstuhl für allgemeine Pathologie und pathologische Anatomie an der Julius-Maximilians-Universität (JMU) Würzburg inne. Gleichzeitig leitete er das Institut für Pathologie und baute es zu einem international angesehenen Referenz- und Konsultationszentrum für Lymphknotenpathologie aus. Zentraler Motor des IZKF Müller-Hermelink rief viele Forschungsinitiativen ins Leben, darunter das Interdisziplinäre Zentrum für Klinische Forschung (IZKF), eine gemeinsame Einrichtung der JMU und des UKW. Er hatte den Antrag zur Finanzierung maßgeblich vorbereitet und war dann viele Jahre Sprecher des Zentrums. Mit der Etablierung des IZKF trug er wesentlich dazu bei, dass Erkenntnisse aus der experimentellen Forschung möglichst rasch in die klinische Anwendung fließen konnten. Ferner hatte er einen maßgeblichen Anteil daran, dass die Würzburger Biomedizin national und international große Anerkennung genießt. Für seine herausragenden Leistungen verlieh ihm die JMU im Jahr 2014 die Verdienstmedaille „Bene Merenti“ in Gold. Hans Konrad Müller-Hermelink, 1943 in Tübingen geboren, studierte Medizin in seiner Heimatstadt sowie in Montpellier und Kiel. Nach der Promotion 1970 am Institut für Pathologie in Kiel, der Ausbildung zum Facharzt und der Habilitation im Jahr 1976 wurde er C3-Professor an der Universität Kiel. 1985 folgte er dem Ruf an die JMU.
„Als leidenschaftlicher Arzt und Wissenschaftler prägte Prof. Dr. Hans Konrad Müller-Hermelink sein Fach und schuf nachhaltige Strukturen für die klinische Forschung, die die wissenschaftliche Entwicklung der Würzburger Universitätsmedizin entscheidend förderten.“
Prof. Dr. Matthias Frosch, Dekan der Medizinischen Fakultät der Uni Würzburg und Vorstandsmitglied des UKW
Bedeutende Forschungsleistungen zu Lymphomen Der Mediziner erforschte bösartige Tumore des Lymphsystems, sogenannte Lymphome. Er trug zur Entwicklung neuer diagnostischer Methoden bei, identifizierte mutierte Gene und arbeitete an der Klassifikation der Lymphome mit. Unter anderem war er Sprecher des Sonderforschungsbereichs 172 „Molekulare Mechanismen der Krebsentstehung“, des Graduiertenkollegs 639 „Molekulare und strukturelle Grundlagen der Tumorinstabilität“ und der Forschergruppe „Altered Transcription in Lymphoid Tumors“. 1994 wurde Müller-Hermelink zum Mitglied der Nationalen Akademie der Wissenschaften Leopoldina gewählt. Für seine Arbeiten erhielt er unter anderem die Rudolf-Virchow-Medaille der Deutschen Gesellschaft für Pathologie und den Deutschen Krebspreis für translationale Forschung. Nach seiner Emeritierung war Hans Konrad Müller-Hermelink als Wissenschaftsdirektor und Vorsitzender des Medizin-Ausschusses des Universitätsklinikums Schleswig-Holstein tätig. In dieser Funktion leistete er einen wichtigen Beitrag dazu, dass die Universitätsmedizin dieses Bundeslandes erfolgreich zusammenwachsen konnte.