Moderne Technik und mehr Wohlbefinden
Eine neue Leiterin und bald auch ein neues zentrales Gebäude – von den Entwicklungen der Strahlentherapie am Universitätsklinikum profitieren Patienten und Mitarbeitende.
Prof. Andrea Wittig-Sauerwein
Leiterin Klinik und Poliklinik für Strahlentherapie und Radioonkologie
Prof. Dr. Andrea Wittig-Sauerwein beschreibt die vielfältigen Aufgabengebiete von Strahlentherapien: „Das Kerngebiet der Strahlentherapie ist die Behandlung aller Tumoren, wie Lungenkarzinome, Prostatakrebs oder Hirntumoren. Unser Spektrum umfasst aber auch die Therapie gutartiger Erkrankungen wie Arthrose.“ Seit April 2023 leitet sie die Klinik und Poliklinik für Strahlentherapie und Radioonkologie am UKW.
Zwei Drittel werden geheilt
Technische Innovationen und fortschrittliche Techniken der Bildgebung, um die Tumorausbreitung zu erkennen, sind ebenso Teil des Behandlungserfolgs wie tumorbiologische Forschungen. Beides ermöglicht hochpräzise Bestrahlungstechniken sowie individuelle Therapiekonzepte, die zu immer besseren Behandlungserfolgen führen – und das bei geringeren Nebenwirkungen. „Digitalisierung und KI-Verfahren nützen Patienten und medizinischem Personal gleichermaßen“, erläutert die gebürtige Kölnerin. „Zum Beispiel bei der Berechnung einer Strahlentherapie mit ihren hochkomplexen physikalischen Prozessen.“ Digitalisierung ist auch die Grundlage der modernen adaptiven Strahlentherapie, bei der Bildgebung und Bestrahlung kontinuierlich mit Veränderungen im Tumor und dem umliegenden Gewebe Schritt halten. Das Resultat: Heute können rund zwei Drittel der Patienten mit Tumoren geheilt werden.
Freuten sich über den Meilenstein Richtfest (v. li.): Prof. Ralf-Ingo Ernestus, Grit Liebau, Prof. Andrea Wittig-Sauerwein, Judith Gerlach, Martin Heilig.
Der Neubau nimmt Gestalt an
Mit rund 2200 bestrahlten Patienten jährlich ist Würzburg einer der größten strahlentherapeutischen Standorte hierzulande. Daher freut sich die Professorin, dass sie zukünftig eine hochmoderne und zukunftsweisende Strahlenklinik am Standort anbieten kann, deren Neubau am 15. September Richtfest gefeiert hat.
„Hier bündeln wir die strahlentherapeutischen Einrichtungen, die momentan noch auf mehrere Standorte auf dem UKW-Campus verteilt sind.“ Patientinnen und Patienten erhalten in Zukunft ambulante, tagesstationäre und stationäre Versorgung unter einem Dach. Auch eine moderne Palliativstation findet hier ihre Heimat. Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern bietet der Neubau Labore, Lehr- und Forschungseinrichtungen, die in unmittelbarer Nachbarschaft zueinander liegen und den fachlichen Austausch auf kürzesten Wegen erlauben.
„Trotz aller Erfolge ist eine Strahlenbehandlung für viele oft ein belastender Eingriff“, gibt die Expertin zu bedenken. Daher wurde beim Neubau nicht nur auf die technischen Möglichkeiten geachtet, sondern auch auf das Ambiente: „Viel Tageslicht, auch in den unteren Stockwerken, und helle Einrichtung helfen, das psychische Wohlbefinden zu stärken.“ Damit einem optimalen Behandlungserfolg nichts im Wege steht.