Nebenschilddrüse
Wenn ein chirurgischer Eingriff an der Nebenschilddrüse notwendig wird, steckt dahinter in der Regel eine Überfunktion des Organs mit vermehrter Ausschüttung von Parathormon. Meist wird sie durch eine Routineblutuntersuchung entdeckt, ohne dass bereits ausgeprägte Beschwerden vorliegen, dennoch kommt es in der Folge zu Organschäden wie Nierensteinleiden und Osteoporose.
Häufigste Ursache einer Nebenschilddrüsenüberfunktion (Hyperparathyreoidismus) ist ein gutartiger Tumor. Selten sind mehrere Nebenschilddrüsen betroffen, bösartige Tumoren sind äußerst selten. Auch bei Patientinnen und Patienten mit chronischem Nierenversagen kann es zu einer Nebenschilddrüsenüberfunktion kommen. Dann sind in der Regel alle Nebenschilddrüsen betroffen.
Wie wird eine Nebenschilddrüsenüberfunktion behandelt?
Die Operation mit Entfernung der krankhaft veränderten Nebenschilddrüsen ist die einzige Behandlungsmöglichkeit. Sie wird allen Patientinnen und Patienten empfohlen, die bereits Beschwerden haben und ist in der Hand eines erfahrenen Nebenschilddrüsenchirurgen nahezu immer erfolgreich.
Wie wird operiert?
Meistens handelt es sich nur um eine einzelne vergrößerte Nebenschilddrüse. In diesem Fall kann meist ein minimal-invasives Operationsverfahren mit einem minimalen Hautschnitt von 1,5 bis zwei Zentimetern Länge am unteren Hals gewählt werden. Noch während der Operation wird das entfernte Gewebe in der Pathologie untersucht und kontrolliert, ob der Parathormonspiegel im Blut sich normalisiert. Sollten mehrere Drüsen verändert sein, werden auch diese entfernt.
Als sekundären Hyperparathyreoidismus bezeichnet man eine Nebenschilddrüsenüberfunktion, die als Folge einer anderen Erkrankung, zum Beispiel bei Dialysepflichtigkeit, entsteht. Hier kann durch die operative Entfernung aller vier Nebenschilddrüsen in über 95 Prozent eine Heilung erreicht werden. In der Regel wird dann ein Teil des entfernten Gewebes einer Nebenschilddrüse in die Muskulatur des Unterarms oder des Halses verpflanzt.