Leistungsschwerpunkte des ZVES

Schwerpunkt der Arbeit am Zentrum für vorsprachliche Entwicklung und Entwicklungsstörungen (ZVES) ist die Erarbeitung klinisch geeigneter Referenzwerte für die vorsprachliche Entwicklung bei Risikokindern für den Sprech- und Spracherwerb. In Ergänzung zur klinischen Diagnostik lassen sich durch einen Abgleich dieser Referenzwerte sehr früh Defizite oder Verzögerungen in der frühen Sprachentwicklung feststellen und therapeutische Empfehlungen machen.

Normale oder verzögerte vorsprachliche Entwicklung?

Bereits am ersten Tag nach der Geburt weinen Neugeborene im Rhythmus der Muttersprache. Wie das ZVES in früheren Forschungsarbeiten herausgefunden hat, beginnt Sprachentwicklung schon im Mutterleib. Nach der Geburt folgt die vorsprachliche Entwicklung einer zeitlich relativ festgelegten Phasenabfolge, die bei allen Säuglingen auf der Welt gleich ist, wenn sich auch Babylaute durch das Hören der Umgebungssprache individuell von Anfang an unterscheiden:

Phasen der frühen Sprachentwicklung

Ist die erste Zeit der Lautentwicklung vor allem von Weinen geprägt, äußert das Baby bereits ab dem zweiten Monat typische Gurrlaute, vor allem in Interaktion zur Bezugsperson. Das Lautspiel wird immer komplexer und formiert sich ab dem vierten Monat zu silbenähnlichen Strukturen. Nach etwa einem halben Jahr werden Silbenketten produziert. Durch den Abgleich mit Referenzwerten für jede einzelne dieser Phasen lassen sich so noch vor den ersten Wörtern ab etwa einem Jahr Auffälligkeiten ermitteln. Dazu steht eine der weltweit größten Audiodatensammlung mit rund einer halben Million Einträgen verschiedener Umgebungssprachen zur Verfügung.

Hörproben zu den Sprachentwickungsphasen

Gurrlaute ab dem zweitem Monat

Lautspiel zwischen zweitem und viertem Monat

Silbenähnliche Strukturen ab dem vierten Monat

Silbenketten ab etwa sechs Monaten

Erste Wörter ab etwa einem Jahr

Vorsprachliche Diagnostik

Im Rahmen von Studien oder auf persönliche Anfrage hin werden in den jeweiligen Fachkliniken oder in den Räumen des ZVES digitale Tonaufzeichnungen von den Babys während einer spielerischen Interaktion mit der Bezugsperson gemacht. Diese Mikrofonaufnahmen werden im Babysprachlabor des ZVES mit Hilfe spezieller Analyseprogramme ausgewertet. Die Analyse der Entwicklungsverläufe aus nachfolgenden Kontrollaufnahmen erfolgt dann stets auch in Bezug zum aktuellen körperlichen Befund und den therapeutischen Maßnahmen.

Spezifische Fragestellungen bei Risikosäuglingen

In Kooperation mit verschiedenen Fachkliniken des Universitätsklinikums Würzburg analysieren wir die vorsprachliche und frühe Sprachentwicklung unter anderem bei Säuglingen mit:

Ansprechperson

Portraitfoto von Prof. Dr. rer. nat. Kathleen Wermke

Prof. Dr. rer. nat.
Kathleen Wermke

Leiterin des Zentrums für vorsprachliche Entwicklung und Entwicklungsstörungen (ZVES)

+49 931 201-73430

Kontakt, Öffnungszeiten, Sprechzeiten

Telefon  

Prof. Dr. rer. nat. Kathleen Wermke
+49 931 201-73430
Freitag von 14:00 bis 18:00 Uhr


Anschrift

Zentrum für vorsprachliche Entwicklung und Entwicklungsstörungen (ZVES) | Universitätsklinikum Würzburg | Röntgenring 11 | 97080 Würzburg | Deutschland

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