Universitäres Telemedizin Netzwerk (UTN)

Das Universitäre Telemedizin Netzwerk (UTN) ist ein Projekt des Netzwerks Universitätsmedizin (NUM) und hat zum Ziel, Grundlagen für eine nationale standardisierte elektronische Datenerfassung für die universitäre Forschung mittels Telemedizin zu schaffen. Darüber hinaus strebt das Projekt die Entwicklung einer evidenzbasierten Leitlinie für die telemedizinische Versorgung an.

Ziel des Projekts

Das Hauptziel des UTN-Projekts besteht darin, die Grundlagen für eine solche Standardisierung zu legen und die universitäre Forschung infrastrukturell dauerhaft zu unterstützen. Dazu gehört die Vereinheitlichung der vielfältigen telemedizinischen Systeme an den deutschen Universitätskliniken, sodass gesammelte Daten nicht nur inhaltlich, sondern auch strukturell kompatibel sind. Durch die Etablierung dieser Standards soll allen Universitätskliniken eine einfache und kostengünstige Nutzung der Daten ermöglicht werden. Verbunden mit regelmäßigen Updates zielt das UTN darauf ab, einen umfassenden telemedizinischen Studien-Support für User aus Klinik und Wissenschaft bereitzustellen.

Herausforderungen

Die größte Herausforderung bei der Standardisierung der elektronischen Datenerfassung mittels Telemedizin ist es, den vielfältigen Anforderungen und Gegebenheiten der einzelnen Kliniken gerecht zu werden. Dabei müssen auch technologische, rechtliche und organisatorische Aspekte berücksichtigt werden.

Umsetzung

Im Rahmen der Umsetzung und Einrichtung des UTN-Projekts wird der erste Schritt darin bestehen, einen Rahmen für die standardisierte elektronische Datenerfassung und -integration im Kontext der COVID-19 Forschung zu schaffen. Vor dem Hintergrund bereits vorhandener telemedizinischer Dateninfrastrukturen und -netze an Universitätskliniken wird UTN auf diesen bestehenden Systemen aufbauen und sie in die neue Struktur integrieren. Der Fokus liegt dabei auf einer reibungslosen Integration von Inhalt und Struktur in die bestehenden Infrastrukturen von NUM und der Medizininformatik-Initiative (MII), um eine semantische und syntaktische Interoperabilität zu gewährleisten. Die NUM-Standorte werden dabei als zentrale Knotenpunkte agieren, und das UTN wird als organisatorische Infrastruktur fungieren.

Durch diese Struktur ist es möglich, eine große Menge an telemedizinisch generierten Forschungsdaten standortübergreifend zu konsolidieren und dabei kostensparend vorhandene Infrastrukturen zu nutzen.

Set-UP und Testlauf

Um die Effektivität der Telemedizin als Unterstützung für die Längsschnittdatenerfassung, insbesondere im Rahmen von Kohortenstudien, zu untersuchen, wird die neu geschaffene Struktur anhand eines geeigneten Use Cases überprüft. Dieser Use Case wird telemedizinische Daten erfassen, um die praktische Anwendbarkeit und Wirksamkeit dieser neu gebildeten Struktur zu evaluieren.