Burnout-Prävention und Krisenintervention für medizinisches Personal
Eine dauerhafte körperliche und psychische Belastung, wie es die intensive Behandlung von an COVID-19 Erkrankten oft erfordert, erhöht das Risiko für ein Erschöpfungssyndrom. Da uns mittlerweile allen klar ist, dass COVID-19 kein kurzer Sprint, sondern ein Marathon ist, haben wir vom ZEP gemeinsam mit der Beratungsstelle für Beschäftigte am UKW und dem psychoonkologischen-neuropsychologischen Dienst ein Burnout-Präventions- und Kriseninterventionskonzept entwickelt. Dieses sieht vor allem vor, dass rund um die Uhr eine professionelle Kontaktperson zur Verfügung steht, die entweder gleich telefonisch oder in einem persönlichen Gespräch Unterstützung bietet.
Ansprechpersonen:
Prof. Dr. med. Stefan Unterecker
Dr. med. Bodo Warrings
Für wen das Angebot gilt sowie detaillierte Informationen zu Angebot, Hotline und Kontaktadressen finden Sie auf der Schwerpunktseite der PPP sowie in unserem stets aktualisierten Flyer.
Mitarbeiterbefragung zur Belastungssituation
Die Auswirkungen von Corona-bedingtem Stress auf Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Universitätsklinikums, die direkt in die Betreuung von Covid-19-Patienten einbezogen sind, untersuchen wir in Befragungen.
Ziel ist es, als Ansatzpunkt zur Prävention von Erschöpfungssyndromen Arbeitsbedingungen und Umfeldsituationen zu definieren, die für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter besonders belastend sind.
Ansprechpersonen:
Die Mitarbeiterbefragung wird unter Federführung des Instituts für Klinische Epidemiologie und Biometrie der Universität Würzburg unter Mitwirkung des ZEP durchgeführt.
Prof. Dr. phil. Michal Schuler
Prof. Dr. rer. nat. Grit Hein
Corona und Angststörungen – Studierendenbefragung
Am Lehrstuhl für Psychologie I werden spezifische Hypothesen über die Entwicklung von Angststörungen als Resultat des durch die Corona-Pandemie ausgelösten Stresses überprüft. Grundlage für die Hypothesen sind Merkmale, die bereits im Rahmen des SFB-TRR 58 als relevant identifiziert wurden.
Hierfür wurde während der Hochphase des Lockdown im April 2020 eine Querschnittsuntersuchung unter mehr als 4000 Würzburger, Berliner und Freiburger Studierenden durchgeführt, deren Daten auf Prädiktoren des angegebenen Angst- und Sicherheitsverhaltens analysiert wurden.
Vorläufige Ergebnisse deuten darauf hin, dass das Angstverhalten am besten durch Merkmale, die Affekt und Angst bewerten, vorhergesagt werden kann; das Sicherheitsverhalten lässt sich am ehesten durch kognitive Faktoren wie die Bewertung von Informationen oder die Mediennutzung vorhersagen.
Mega-Kohorte des SFB TR 58
In einem weiteren Schritt wird die Probandenkohorte des SFB TRR 58-Teilprojekts Z02 ab September 2020 erneut auf Veränderungen im Angstniveau, in der Psychopathologie und im Wohlbefinden untersucht werden. Da diese Kohorte bereits vor dem Coron-Ausbruch sorgfältig charakterisiert wurde, ist die Gelegenheit einzigartig, wichtige psychologische und neurobiologische Risiko- und Resilienzfaktoren zu entschlüsseln, die durch Corona-Stress hervorgerufene Veränderungen vorhersagen.
Der kürzlich erhaltene VW-Stiftungspreis für die Studie "Die langfristigen Auswirkungen von Corona auf die psychische Gesundheit: Trajektorien adaptiver und maladaptiver Bewältigung", der an die Verantworlichen der Studie Prof. Dr. phil Paul Pauli, Prof. Dr. rer. nat. Grit Hein sowie Prof. Dr. phil. Matthias Gamer ging, ermöglicht es, beide Stichproben im Jahr 2021 weiter zu verfolgen.
Ansprechpartner:
Prof. Dr. phil. Paul Pauli
Corona Health App
Die Corona Health App des Robert-Koch-Instituts (RKI) wurde im Rahmen einer wissenschaftlichen Kooperation zwischen RKI, Softwareunternehmen und universitären Partnern entwickelt. Maßgeblich daran beteiligt waren der Lehrstuhl für Klinische Epidemiologie und Biometrie der Universität Würzburg sowie das Universitätsklinikum Würzburg mit mehreren Einrichtungen, darunter auch das ZEP.
Bei der Corona Health App handelt es sich nicht um die aus den Medien bekannte Tracking-App sondern um eine zusätzliche Beratungs- und Serviceleistung: Nutzer können in der App anonymisiert Fragebögen zur Einschätzung der Auswirkungen der Pandemie auf ihre psychische oder körperliche Gesundheit ausfüllen. Anschließend erhalten sie Feedback oder Tipps zu ihrer aktuellen Situation. Durch die mit Hilfe der App gewonnenen Daten will man weltweit die Belastungen durch die Corona-Pandemie messen. Die Erkenntnisse sollen den Verbesserungsbedarf in bestehenden Gesundheitssystemen und individuellen Bewältigungskompetenzen erkennbar machen.
Datenschutz
Alle Daten werden anonym erhoben. Nur wenn der Nutzer ausdrücklich die Zustimmung dafür erteilt, erfolgt einmalig die Erfassung des Ortes mittels GPS mit einer vergröberten Auflösung von elf Kilometern, um zu wissen, aus welcher Region der Welt die Daten stammen. Die Studie wurde der Würzburger Ethikkommission vorgelegt und datenschutzrechtlich geprüft. Zudem erfolgte eine Zertifizierung nach dem Medizinproduktegesetz (MPG).
Ansprechpersonen:
Prof. Dr. med. Marcel Romanos
Prof. Dr. rer. nat. Grit Hein
Nähere Informationen erhalten Sie auf der Webseite der App.
GECCOplus
In Ergänzung des German Corona Consensus Data Set (GECCO), dem zentralen deutschen Datenarchiv zu Covid-19, wurde hierzu in Zusammenarbeit mit der Deutschen Gesellschaft für Psychiatrie und Psychotherapie, Psychosomatik und Nervenheilkunde e.V. (DGPPN) und der Deutschen Gesellschaft für Psychosomatische Medizin (DGMP) unter Federführung von Prof. Dr. rer.nat. Grit Hein vom ZEP ein Zusatzmodul für Psychische Erkrankungen (GECCOplus) erarbeitet.
Netzwerk Universitätsmedizin
Im Rahmen des COVID-19-Netzwerks Universitätsmedizin (NUM) arbeiten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des ZEP an mehreren Netzwerkverbünden mit.
Im Netzwerkverbund EgePan wurden im Rahmen des von der Universitätsmedizin Mainz koordinierten Arbeitspaketes „Ressourcensteuerung“ Maßnahmen definiert, die für den Erhalt der Arbeitsfähigkeit der Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen erforderlich sind.
Im Netzwerkverbund UTN werden digitale Ansätze entwickelt, um für zukünftige Pandemien und andere medizinischen Herausforderungen besser gewappnet zu sein.
Im Netzwerkverbund CollPan sollen die Auswirkungen der Pandemie auf besonders vulnerable Gruppen wie Menschen mit Psychischen Erkrankungen untersucht werden, um diesen Gruppen in Zukunft besser gerecht zu werden.
Im Netzwerkverbund NAPKON zur Erhebung eines bundeseinheitlichen Datensatzes zu COVID-19-Patientinnen und -Patienten unter Federführung der Uniklinik Köln wird die fachspezifische Arbeitsgruppe Psychische Erkrankungen (FOSA) von Würzburg aus unter Leitung von Prof. Dr. med. Jürgen Deckert koordiniert.
Die multiadaptive Trial Plattform NapKon-Tip dient als Plattform für Interventionsstudien für Post-COVID wie die multizentrische RAPID-Studie.
Die vom Bayerischen Gesundheitsministerium geförderte POSCOR Studie vernetzt die Allgemeinmedizin, das Uniklinikum Würzburg und Rehabilitationseinrichtungen mit dem Ziel einer leitliniengerechten, multiprofessionellen Versorgung von Patientinnen und Patienten, die von Post-COVID betroffen sind.
Kontakt, Sprechzeiten
Telefon
Anmeldung zur ambulanten Behandlung in der Klinik und Poliklinik für Psychiatrie für Psychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie (PPP)
+49 931 201-77800
Anmeldung in der Hochschulambulanz
+ 49 931 3182839
Anmeldung zur ambulanten Behandlung im Klinik und Poliklinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie (KJPPP)
+49 931 201-79600
E-Mail und Fax
Sekretariat PPP
ps_sekr@ ukw.de
+49 931 201-77020
Anmeldung Psychotherapie und Traumaambulanz
ep_poli@ ukw.de
+49 31 201-77800
Sekretariat KJPPP
kj_ambulanz@ ukw.de
+49 931 201-78620
Anschrift
Zentrum für Psychische Gesundheit | (Bereich F) | Margarete-Höppel-Platz 1 | 97080 Würzburg | Deutschland