Die Behandlung des komplexen regionalen Schmerzsyndroms (CRPS)

Das ZiS ist überregionale Anlaufstelle zur speziellen Behandlung von Patientinnen und Patienten mit komplexem regionalem Schmerzsyndrom (CRPS). Neben einer umfangreichen Diagnostik und der bewährten multimodalen Therapie besteht die Möglichkeit, in kontrollierten klinischen Studien an neuen Diagnostiken und Therapieansätzen teilzunehmen.

Was ist ein CRPS?

Das komplexe regionale Schmerzsyndrom (CRPS), das früher auch als Morbus Sudeck bezeichnet wurde, tritt nach Verletzungen oder Operationen an der oberen oder unteren Extremität auf. Patientinnen und Patienten leiden an unverhältnismäßig starken Schmerzen, die durch eine Fehlregulation der sensiblen Nerven, des sympathischen Nervengeflechts und des zentralen Nervensystems hervorgerufen werden. Beim „warmen“ Typ ist die betroffene Extremität wie bei einer Entzündung warm, geschwollen. Zusätzlich ist sie schweißig und selbst bei leichter Berührung stark überempfindlich. Beim „kalten“ Typ ist sie entsprechend kühl, aber ebenfalls stark schmerzhaft und stark überempfindlich.

Weitere Symptome

Zu den weiteren Symptomen zählen Bewegungseinschränkungen, motorische Störungen, Hautveränderungen sowie Wachstumsstörungen von Haaren und Nägeln. Ist ein Nerv direkt geschädigt, spricht man von CRPS Typ2.

Diagnostik

Früherkennung und rechtzeitige Behandlung sind Voraussetzungen für eine Linderung der Beschwerden. Dazu werden die Patientinnen und Patienten im interdisziplinären multimodalen Assessment untersucht, bei dem fachübergreifend alle Krankheitsaspekte berücksichtigt werden und in das Therapiekonzept einfließen. Zu den speziellen Zusatzuntersuchungen zählen die quantitativ sensorische Testung (QST) und die Drei-Phasen-Szintigraphie. Oft wird auch eine Hautbiopsie durchgeführt. In der Physiotherapie werden Funktionen und Leistungsfähigkeit gemessen.

Wie wird das CRPS im ZiS behandelt?

Die kompetente Behandlung eines CRPS erfordert die Zusammenarbeit mehrerer Fachdisziplinen. Als überregionales CRPS-Zentrum stellen wir dazu eine interdisziplinäre multimodale Therapie zusammen, die aus folgenden Elementen bestehen kann: 

  • medikamentöse Behandlung, anfänglich mit Kortison sowie Nervenschmerzmitteln, gegebenenfalls auch Opioiden und lokalen Therapeutika, die gezielt an der umschriebenen Stelle wirken
  • individuelle Physio- und Bewegungstherapie mit Elementen des Graded Motor Imagery in drei Stufen
  • Teilnahme an den allgemeinen Sporttrainingsgruppe, dem Gerätetraining oder der Nordic Walking-Gruppe
  • Ergotherapie mit sensorischem Training und Spiegeltherapie
  • interdisziplinär koordinierter Eigenübungsplan
  • Schulung zum CRPS und zum chronischen Schmerz
  • Progressive Muskelentspannung
  • Einzelpsychotherapie
  • Teilnahme an der multimodalen Gruppentherapie

Darüber hinaus können wir eine Behandlung im Rahmen klinischer Studien anbieten.

Ansprechperson

Portraitfoto: Prof. Dr. med. Heike Rittner

Univ.-Prof. Dr. med.
Heike Rittner

Sprecherin des ZiS

+49 931 201-30251

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Schmerztagesklinik und Schmerzambulanz des Zentrums für interdisziplinäre Schmerzmedizin Würzburg | Straubmühlweg 2a | Haus A9 | 97078 Würzburg | Deutschland

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