Auf der 22. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Psychologische Schmerztherapie und -forschung (DPGSF) Anfang Mai dieses Jahres erhielt Dr. phil. Karolin Teichmüller aus unserem Zentrum für interdisziplinäre Schmerzmedizin (ZIS) den Posterpreis für ihren Beitrag an der Versorgungsstudie PAIN2020. Diese Studie untersucht, inwieweit eine frühzeitige gemeinsame Einschätzung von Physiotherapie, Psychotherapie und Medizin Menschen, die erst seit kurzem an Schmerzen leiden, besser hilft als die bisherige meist rein medizinische Behandlung.
Frau Dr. Teichmüller hat mittels des sogenannten Avoidance Endurance Fragebogens untersucht, ob Patientinnen und Patienten mit Schmerzen, die zwar bereits schon länger bestehen, aber per Definition noch nicht chronisch sind, eher dazu neigen, trotz Schmerz weiter durchzuhalten, oder ob sie sich wegen der Schmerzen eher zurückziehen und vieles vermeiden. In ihrer ersten Analyse zeigten diese Patientinnen und Patienten deutlich mehr Durchhaltetendenzen als erwartet. Das Avoidance-Endurance Modell hilft zu verstehen, ob und wie sehr persönliche Grundhaltungen wie Verdrängung, Kampfgeist oder Durchhaltetendenzen bei der Aufrechterhaltung von Schmerzen eine Rolle spielen und ob sich die Grundeinstellung bei länger anhaltenden Schmerzen und Chronifizierung ändert.