Aktuelle Meldungen

DFG richtet Klinische Forschergruppe zu peripheren Schmerzmechanismen am Uniklinikum Würzburg ein

DFG fördert neue Klinische Forschergruppe

Bei einigen Menschen klingen Schmerzen ab, obgleich Nerven und neuronale Strukturen noch geschädigt sind. Bei anderen Menschen dagegen, die sich etwa einer Operation unterziehen, werden die dadurch entstehenden Schmerzen chronisch. Warum das so ist, wollen die beiden Schmerzforscherinnen Prof. Dr. med. Heike Rittner und Prof. Dr. med. Claudia Sommer in einer klinischen Studie unter dem Namen ResolvePAIN herausfinden.

Auch die deutsche Forschungsgesellschaft (DFG) befand die Fragestellung als interessant und für die künftige Schmerzbehandlung als relevant. Deshalb wird die für dieses Forschungsvorhaben neu gegründete Arbeitsgruppe des Universitätsklinikums Würzburg (UKW) mit insgesamt 6,1 Millionen Euro für die nächsten vier Jahre von der DFG unterstützt.

Konkret will das Forscherteam die Schmerzzustände unterschiedlicher Genese über einen längeren Zeitraum beobachten und sie in Beziehung zu individuellen Unterschieden und Veränderungen, vor allem auf zellulärer Ebene setzen. Kann man mit Hilfe zahlreicher Untersuchungsmethoden verschiedene anlagebedingte Besonderheiten festmachen, die bei dem einen zu Nervenschmerzen nach Operation, Trauma, Chemotherapie oder im Verlauf einer Autoimmunerkrankung oder genetischen Erkrankung führen, beim anderen jedoch nicht?

Die erhobenen Daten sollen auf einer Datenbank systematisch gespeichert und mit Hilfe mehrerer computerbasierter Rechenprogramme ausgewertet werden. Man erhofft sich dadurch Muster zu erkennen, die es möglich machen, Risikopatientinnen und -patienten zu identifizieren. Im günstigsten Fall ließen sich daraus auch personalisierte Behandlungsstrategien entwickeln.

 

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Ansprechpartnerinnen 

Teilnehmer für Studie gesucht!

Leiden Sie nach einer Operation an der Brust oder am Brustkorb, oder nach einer
Leistenbruchbehandlung unter anhaltenden starken Schmerzen (chronische Nervenschmerzen)? Dann könnten Sie an einer aktuellen klinischen Studie teilnehmen.

Hintergrund

Chronische postoperative Schmerzen sind Schmerzen, die unmittelbar oder wenige Tage nach einer Operation auftreten, über die zu erwartende Heilungsperiode hinaus andauern und oft sehr stark sind. In vielen Fällen handelt es sich dabei um Nervenschmerzen. Diese werden fachsprachlich als neuropathische Schmerzen bezeichnet und entstehen als direkte Folge einer Schädigung von Nervenfasern, die Sinnesempfindungen weiterleiten. Die Verarbeitung und Weiterleitung des Schmerzes sind dadurch gestört und das Schmerzgefühl äußert sich als besonders stark, brennend, stechend, mitunter auch einschießend.

Ziel

Ziel dieser klinischen Studie ist es, zu untersuchen, ob durch die Anwendung eines neuen Arzneimittels, das noch nicht zugelassen ist, chronischer Nervenschmerz effizient behandelt werden kann.

Studienpräparat

Das Arzneimittel wird als Kapsel verabreicht und bindet an einen speziellen Rezeptor von Nervenzellen, der eine Rolle bei der Unterdrückung von Schmerzsignalen spielt, und stellt somit wieder eine normale Schmerzverarbeitung her. Die Hälfte der Studienteilnehmer erhält ein sogenanntes Placebo, wobei es sich um eine identisch aussehende Kapsel handelt, die jedoch keinen Wirkstoff enthält.

Gut zu wissen

Alle studienbedingten Maßnahmen werden vom Auftraggeber der Studie bezahlt, sodass für Sie keine Behandlungskosten entstehen. Für Ihre Teilnahme an dieser klinischen Studie erhalten Sie eine festgelegte Aufwandsentschädigung für Ihre Fahrtkosten in Höhe von EUR 50,00 pro Besuch.

Ihre Ansprechpartner

Falls Sie interessiert sind an dieser klinischen Studie teilzunehmen oder weitere Fragen haben, kontaktieren Sie bitte:

Dr. med. Gudrun Kindl
Universitätsklinikum Würzburg
Zentrum für interdisziplinäre Schmerzmedizin Schmerztagesklinik
Straubmühlweg 2a
97078 Würzburg

Tel.: 0931 201 30251
E-Mail: kindl_g@ ukw.de

Öffnungszeiten: 8:00-14:00 Uhr

PAIN und Wiederaufnahme der klinischen Studien

Allmählich normalisiert sich der Alltag mit dem Coronavirus.

Individuelle Hygienekonzepte machen es möglich, dass wir nun auch unsere klinischen Studien wieder aufnehmen. Bei den dazu notwendigen Befragungen und Untersuchungen besteht für die Probandinnen und Probanden deshalb kein erhöhtes Ansteckungsrisiko. Vor allem möchten wir Sie, liebe Patientinnen und Patienten mit chronischen Schmerzen, darauf hinweisen, dass wir nun auch unsere PAIN-Studie fortführen.

Wenn Sie also 18 Jahre alt sind bei der Barmer Ersatzkasse oder der auch der Kaufmännischen Krankenkasse Hannover (KKH) versichert sind, können Sie kostenlos an der PAIN-Studie teilnehmen und von zwei neuen ambulanten Therapieprogrammen profitieren.

Schutzschirm für Schmerzpatientinnen und Schmerzpatienten

Corona geht auch an Schmerzpatientinnen und -patienten nicht spurlos vorbei. Wie man die Versorgung in dieser Krisenzeit für Betroffene verbessern kann und muss, erklärt die Präsidentin der Deutschen Schmerzgesellschaft, Prof. Claudia Sommer von der Neurologie des Universitätsklinikums in einem Podcast der ÄrzteZeitung.

Aufgrund der Beschränkungen infolge der Coronavirus-Pandemie sind seit März auch die Sprechstunden, Gruppenstunden und Selbsthilfegruppen für chronische Schmerzpatientinnen und -patienten drastisch zurückgefahren worden.

Betroffene waren und sind auf sich selbst gestellt und haben darunter gelitten. Deshalb hat die Deutsche Schmerzgesellschaft anlässlich des „Aktionstags gegen den Schmerz“ am 02. Juni einen Maßnahmenkatalog aufgestellt, der die durchgängige Versorgung auch in Krisenzeiten gewähren soll.

Prof. Claudia Sommer hat die Situation, die Pläne und die Hintergründe in einem Interview erläutert und erklärt, wie dieser Schutzschirm aussehen soll.

Zum "ÄrzteTag"-Podcast.

ABGESAGT - Uniklinikum Würzburg: Patientenforum liefert Aktuelles aus der Schmerzmedizin

Am Donnerstag, den 19. März 2020, veranstalten die Unabhängige Vereinigung aktiver Schmerzpatienten in Deutschland UVSD SchmerzLOS e.V. und das Zentrum für interdisziplinäre Schmerzmedizin Würzburg ein Patientenforum, bei dem drei Expertinnen über Neuigkeiten aus der Behandlung chronischer Schmerzen berichten werden.

Alle, die sich für aktuelle Entwicklungen und Chancen in der Schmerzmedizin interessieren, sind am Donnerstag, den 19. März 2020, herzlich zu einer kostenlosen Informationsveranstaltung in den Hörsaal des Zentrums für Operative Medizin des Uniklinikums Würzburg (UKW) eingeladen. Zwischen 18:00 und 20:00 Uhr werden drei Expertinnen in ihren Vorträgen unterschiedliche Aspekte aus dem breiten Themenfeld aufgreifen.

Prof. Dr. Heike Rittner, die Leiterin der Schmerztagesklinik des UKW, wird sich der neuen Leitlinie zur Langzeitbehandlung mit Opioiden widmen. Dabei wird sie Antworten geben auf Fragen wie: Was müssen Patienten im Umgang mit Opioiden wissen? Bei welchen Krankheiten sind Opioide überhaupt sinnvoll einsetzbar? Welche Risiken und Nebenwirkungen sind mit einer Langzeitbehandlung, also einer Medikamenteneinnahme über mehr als sechs Monate, verbunden? Unter welchen Umständen können Opioide süchtig machen?

„Es gibt neue therapeutische Ansätze, wie bei Menschen mit akuten Schmerzen die Gefahr der Chronifizierung reduziert werden kann“, schildert Prof. Dr. Claudia Sommer von der Neurologischen Klinik des UKW. Als Präsidentin der Deutschen Schmerzgesellschaft e.V. wird sie mit PAIN2020 und POET-Pain zwei von dieser Vereinigung koordinierte Projekte vorstellen. Außerdem wird sie über neue Erkenntnisse zur Beteiligung des Nervensystems am Fibromyalgie-Syndrom berichten.

Für Heike Norda sind Menschen mit chronischen Schmerzen oft in einem Teufelskreis gefangen, in dem sich alles nur noch um den Schmerz dreht. „Einer der Auswege ist die Selbsthilfe, die über gegenseitigen Austausch helfen kann und Schmerzpatienten zu mündigen Partnern macht“, sagt die 1. Vorsitzende der Unabhängigen Vereinigung aktiver Schmerzpatienten in Deutschland UVSD SchmerzLOS e.V. Dies wird sie am Informationsabend weiter ausführen.

An die Fachvorträge schließt sich für die Teilnehmer/innen die Gelegenheit zur Diskussion an. Eine Anmeldung zum Patientenforum ist nicht erforderlich.

 

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Das ZIS im Radio

Am Sonntag, dem 24.11.2019, war das Zentrum für interdisziplinäre Schmerzmedizin (ZIS) im Radiosender B5 Aktuell zwischen 9.30 Uhr und 10.00 Uhr zu hören.

In der Sendung wurde unter anderem auch die Versorgungsforschungsstudie „PAIN2020“ vorgestellt. Interviewt wurden Prof. Dr. med. Claudia Sommer vom ZIS / Neurologie, der Präsidentin der Deutschen Schmerzgesellschaft, und Prof. Dr. med. Heike Rittner vom ZIS / Anästhesiologie, der Leiterin des ZIS, sowie ein Patient aus dem Projekt „PAIN2020“. Das Projekt richtet sich vor allem an Betroffene und deren Angehörige, die unter stetig wiederkehrenden Schmerzen leiden oder deren Schmerzen bereits über sechs Wochen anhalten, ohne dass bereits eine chronische Schmerzerkrankung diagnostiziert wurde. Darüber hinaus gab es Informationen zu der aktuellen Arbeit der Deutschen Schmerzgesellschaft. Interessierte, welche die Sendung verpasst haben, können den Beitrag im Podcast auf der Seite des Bayrischen Rundfunks jederzeit aufrufen.

Neues Projekt soll chronische Schmerzen nach Operationen verhindern

Die Deutsche Schmerzgesellschaft e.V. hat beim Innovationsfonds des Gemeinsamen Bundesausschuss (G-BA) eine Förderung von sieben Millionen Euro für das Projekt POET-Pain eingeworben. Das unter Beteiligung des Uniklinikums Würzburg geplante Vorhaben will helfen, die Chronifizierung postoperativer Schmerzen zu verhindern.

 

Unter der Präsidentschaft von Prof. Dr. Claudia Sommer von der Neurologischen Klinik des Uniklinikums Würzburg (UKW) hat die Deutsche Schmerzgesellschaft e.V. beim Innovationsfonds des Gemeinsamen Bundesausschuss (G-BA) sieben Millionen Euro für das Projekt POET-Pain eingeworben. Der Name steht für „Prävention operationsbedingter anhaltender Schmerzen durch Einführung eines perioperativen Transitional Pain-Service“. Ziel des Projektes ist es, zukünftig die Schmerzversorgung von Patienten in Krankenhäusern nach einer Operation zu verbessern.

Neuer Service für spezielle Risikogruppen

„Das besondere Augenmerk liegt auf speziellen, vor einer Operation identifizierten Risikogruppen, bei denen eine Chronifizierung postoperativer Schmerzen verhindert werden soll“, schildert Prof. Sommer. Dazu soll nach ihren Angaben ein modulares, individuell an den Patienten angepasstes Interventionsangebot aufgebaut werden. Als Ergänzung der Regelversorgung und ausschließlich für Risikopatienten wird ein sogenannter „Transitional Pain Service“ eingesetzt. Dieser arbeitet im zeitnahen Umfeld des Eingriffs stationär und für sechs Monate nach der Operation ambulant. Das Projekt wird wissenschaftlich begleitet und nach Abschluss umfassend evaluiert. „Im Idealfall könnte der Service nach Projektende regelhaft in die Strukturen des deutschen Gesundheitswesens eingebaut werden“, hofft Prof. Sommer.

Uniklinikum Würzburg am Forschungskonsortium beteiligt

POET-Pain startet unter Federführung der Deutschen Schmerzgesellschaft e.V. in der zweiten Jahreshälfte 2020 mit einem Konsortium von zwölf Partnern. Die wissenschaftliche Leitung hat Prof. Dr. Esther Pogatzki-Zahn vom Universitätsklinikum Münster. Am UKW werden Prof. Dr. Heike Rittner als Leiterin der Schmerztagesklinik und Privatdozent Dr. Elmar-Marc Brede, Leiter des Akutschmerzdienstes, an dem Projekt beteiligt sein.

 

Kastentext:

Über den G-BA
Der Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA) hat den Auftrag, neue Versorgungsformen, die über die bisherige Regelversorgung der gesetzlichen Krankenversicherung hinausgehen, und Versorgungsforschungsprojekte, die auf einen Erkenntnisgewinn zur Verbesserung der bestehenden Versorgung ausgerichtet sind, zu fördern. Zu diesem Zweck legte die Bundesregierung einen Innovationsfonds auf. In der aktuellen Förderwelle, in der sich die Deutsche Schmerzgesellschaft e.V erfolgreich mit ihrem jüngsten Projektantrag POET-Pain durchsetzen konnte, werden 31 Projekte neu gefördert. Pro Jahr unterstützt der G-BA entsprechende Vorhaben mit insgesamt 200 bis 300 Millionen Euro.

 

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Kontakt, Öffnungszeiten, Sprechzeiten

Öffnungszeiten

Schmerzambulanz
Montag bis Donnerstag
07:30 Uhr bis 15:00 Uhr

Freitag
07:30 Uhr bis 13:00 Uhr

Tagesklinik
Montag bis Freitag
08:00 Uhr bis 15:00 Uhr

Telefon

Schmerzambulanz
Alexandra Freisinger
+49 931 201-30200

Schmerztagesklinik
Irina Schauermann
+49 931 201-30258

 

E-Mail

schmerzambulanz@ ukw.de
schmerztagesklinik@ ukw.de

Fax

+49 931 201-60 30209 (Ambulanz)
+49 931 201-60 30259 (Tagesklinik)


Anschrift

Schmerztagesklinik und Schmerzambulanz des Zentrums für interdisziplinäre Schmerzmedizin Würzburg | Straubmühlweg 2a | Haus A9 | 97078 Würzburg | Deutschland