Unter der Leitung von Prof. Heike Rittner hatte die Arbeitsgruppe des Preisträgers Patientinnen und Patienten mit Unterarmfrakturen mit an CRPS-Erkrankten verglichen: Bei den CRPS-Betroffenen wurden im Mittel deutlich höhere Werte für Schmerz sowie Behinderung durch die Schmerzen ermittelt. Außerdem zeigten sie besonders starke Hinweise auf Nervenschmerzen. In den molekularen Analysen war eine bestimmte, die Immunbarriere-schützende mikroRNA, die hsa-miR-223-5p im Blutplasma der CRPS-Erkrankten vermindert. Wie aus mehreren vorausgegangenen Studien bereits bekannt war, konnte auch Herr Dietz bestätigen, dass die betroffenen Patientinnen und Patienten häufig unter leichten depressiven Symptomen oder stärkeren Ängsten leiden.
All diese Ergebnisse zusammen – nicht zuletzt durch die Arbeit von Christopher Dietz – verdichten die Annahme, dass besonders starke Schmerzen und neuropathische Symptome mit psychischer Beeinträchtigung neben den klinischen Symptomen ein beginnendes CRPS von einer normalen Heilung abgrenzen. Künftige Studien sollen das Zusammenspiel von Psyche, Nervenbarrieren und Immunsystem untersuchen. Die Studie ist Teil des von der Europäischen Union geförderten internationalen Kooperationsprojektes „ncRNAPain“, deren Sprecherin Michaela Kress in Innsbruck, Österreich, ist.