Therapie von Speiseröhrenkrebs
Welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es?
Sind alle Untersuchungen abgeschlossen, wird im interdisziplinären Tumorboard ein individuelles Behandlungskonzept festgelegt. Folgende Methoden kommen infrage:
Endoskopische Abtragung
Bei Tumoren, welche auf die innerste Schicht der Speiseröhre, also die Schleimhaut, begrenzt sind, kommt eine lokale Abtragung mittels Endoskopie in Frage. Unsere Gastroenterologie ist bei dieser Methode weltweit führend.
Operation
Wächst der Tumor in tiefere Wandschichten der Speiseröhre ein, steigt das Risiko von Absiedlungen in Lymphknoten. Aus diesem Grund muss in diesen Fällen die Speiseröhre mit den dazugehörigen Lymphknoten entfernt werden. Je nachdem, wie weit der Tumor bereits in tiefere Schichten eingedrungen ist, wird zusätzlich vor der Operation eine Chemotherapie oder eine kombinierte Strahlen-Chemotherapie durchgeführt.
Ziel der chirurgischen Behandlung ist die vollständige Entfernung des Tumors und der Lymphknoten sowie die Wiederherstellung der Schluckfunktion. Der operative Eingriff gliedert sich somit in zwei Teile: die Entfernung des Tumors (Resektion) und die Rekonstruktion der Speiseröhre. Der Verfahren wird auch als Zweihöhleneingriff bezeichnet, da sowohl im Brustkorb als auch im Bauchraum operiert wird.
Wie wird operiert?
Wir führen die Operation standardmäßig per Schlüssellochtechnik durch. Im ersten Teil wird im Bauchraum der Magen zu einem Schlauch umgeformt, der später hochgezogen wird und als Ersatz für die Speiseröhre dient. Im zweiten Schritt wird im Brustraum der Teil der Speiseröhre, der den Tumor enthält, entfernt. Dies erfolgt entweder im Rahmen einer offenen Operation oder minimal-invasiv. Zum Teil nutzen wir dabei einen OP-Roboter, mit dem man sehr präzise arbeiten kann. Im dritten Schritt wird dann der Schlauchmagen aus dem Bauchraum an den noch verbliebenen Teil der Speiseröhre angeschlossen.
Kann immer minimal-invasiv operiert werden?
In Abhängigkeit von der Lokalisation und Ausdehnung des Tumors ist ein minimal-invasives Vorgehen nicht bei allen Patientinnen und Patienten möglich. In diesen Fällen greifen wir auf ein konventionelles Verfahren zurück.
Wie geht es nach der Operation weiter?
Nach der Operation erfolgt die Überwachung auf der Intensivstation für ein bis drei Tage. Nach der Verlegung auf die Normalstation sind vor allem Physiotherapie und Atemtraining wichtig, zudem erfolgt ein Kostaufbau und Ernährungsberatung. Bei einem unkomplizierten Verlauf können die Patientinnen und Patienten ab dem zehnten Tag nach der Operation entlassen werden.
Was geschieht bei Komplikationen?
Eingriffe an der Speiseröhre sind mit einem Komplikationsrisiko behaftet. Mittlerweile weiß man, dass speziell die Behandlung dieser Komplikationen und die Anzahl der durchgeführten Eingriffe in einem Krankenhaus ganz entscheidend für den Erfolg der Behandlung sind. Unser Zentrum hat viel Erfahrung mit der Behandlung von Komplikationen und verfügt in Nordbayern über die bei weitem höchste Fallzahl.
Wie sieht die Nachbehandlung aus?
Je nach Stadium der Erkrankung schließt sich nach der Operation eine weitere Chemotherapie oder eine strukturierte Nachsorge in unserem Zentrum an.
Kontakt, Öffnungszeiten, Sprechzeiten
Patientenlotsin
Gabriele Evans
evans_g@ ukw.de
Telefon: +49 931 201-40440
Anschrift
Viszeralonkologisches Zentrum des Universitätsklinikums | Onkologisches Zentrum | Josef-Schneider-Straße 6 | Haus C16 | 97080 Würzburg | Deutschland