Hepatozelluläres Karzinom (HCC)
Die Behandlung des hepatozellulären Karzinoms (HCC) ist anspruchsvoll und erfordert eine enge interdisziplinäre Zusammenarbeit. Aufgrund der Komplexität der Ursachen einer Leberschädigung, die zu einem Tumor geführt haben, und der verschiedenen Behandlungsmöglichkeiten arbeiten in unserem Leberzentrum Spezialistinnen und Spezialisten verschiedenster Disziplinen wie Hepatologie, Chirurgie, Interventionelle und Diagnostische Radiologie oder Anästhesie eng zusammen. Jeder einzelne Fall wird in unserem wöchentlich stattfindenden gemeinsamen Leberboard zur Planung des weiteren Vorgehens besprochen.
Für die Therapieplanung sind vor allem zwei Dinge entscheidend: Wie groß ist der Tumor und wo in der Leber ist er angesiedelt? Wie gut ist die Funktion des umgebenden Lebergewebes?
Operation
Ist die Leber nicht oder nur gering vorgeschädigt, so ist die Therapie der Wahl die operative Entfernung des Tumors, sofern die Lokalisation des Tumors dies zulässt.
Nach der Entfernung der betroffenen Leberanteile kann das verbliebene Lebergewebe wieder wachsen, sodass die Leber ihre Funktion vollständig wiederaufnehmen kann. Je nachdem, wo der Tumor in der Leber sitzt, führen wir diese Operation in unserem Leberkrebszentrum auch in Schlüssellochtechnik durch.
Chemoembolisation
Liegen mehrere Tumoren an verschiedenen Stellen in der Leber vor oder ist das Lebergewebe stärker geschädigt, kommt eine transarterielle Chemoembolisation (TACE) in Frage. Hierbei wird, ähnlich wie bei einem Herzkatheter, über die Leiste ein Katheter in die Hauptschlagader eingeführt und in die Leber vorgeschoben. Anschließend werden kleine Kunststoffteilchen beziehungsweise Trägersubtanzen in die den Tumor versorgenden Arterienäste gespritzt. Dadurch bildet sich ein Blutgerinnsel, das die Blutversorgung des Tumors unterbindet. Zusammen mit einem gleichzeitig verabreichten Zytostatikum führt dies zu einem Absterben des Tumors.
Unsere Kolleginnen und Kollegen von der Interventionellen Radiologie haben viel Erfahrung mit dieser Technik. Wir sind die einzige Klinik in Würzburg und Umgebung, die das Verfahren beherrscht.
Chemotherapie
Hat der Tumor bereits gestreut oder ist aus anderen Gründen eine Chemoembolisation oder Operation nicht möglich, kann heutzutage mit Medikamenten, die sehr spezifisch den Lebertumor angreifen, eine Wachstumsreduktion erreicht werden.
Lebertransplantation
Unter bestimmten Umständen kann bei Leberkrebs auch eine Lebertransplantation durchgeführt werden. Hierfür müssen spezielle Kriterien der Europäischen Transplantationsorganisation erfüllt sein. Unsere Klinik unterhält das einzige Transplantationsprogramm in Nordbayern und führt seit Jahren sehr erfolgreich Lebertransplantationen bei Patientinnen und Patienten mit Leberkrebs durch.
Nachsorge
Nach jeder Leberkrebs-Behandlung erfolgt eine sehr engmaschige Nachsorge in unserem Leberzentrum. Zum einen muss ein Fortschreiten der zugrundeliegenden Leberschädigung vermieden werden, zum anderen muss ein eventuell neu aufgetretener Lebertumor frühzeitig erkannt werden.
Ansprechpersonen
PD Dr. med.
J. Lock, FEBS
Leitung Hepatopankreatobiliäre- (HPB) und Transplantationschirurgie
+49 931 201-0
Kontakt, Öffnungszeiten, Sprechzeiten
Patientenlotsin
Gabriele Evans
evans_g@ ukw.de
Telefon: +49 931 201-40440
Anschrift
Viszeralonkologisches Zentrum des Universitätsklinikums | Onkologisches Zentrum | Josef-Schneider-Straße 6 | Haus C16 | 97080 Würzburg | Deutschland