Wie erfolgen Organentnahme und Organverteilung?

Die Organentnahme und -verteilung für eine Transplantation wird in Deutschland zentral über die Stiftungsorganisation Eurotransplant in Leiden organisiert. Die Auswahl der Empfängerin oder des Empfängers auf der Warteliste erfolgt nach festen Vorgaben. Die Aufnahme in die Warteliste wird durch uns bestimmt.

Woher kommt das Spenderorgan?

Eine Organspende wird immer dann in Erwägung gezogen, wenn eine Patientin oder ein Patient auf einer Intensivstation am sogenannten Hirntod verstorben ist. Liegt keine rechtsverbindliche Einverständniserklärung in Form eines Organspenderausweises vor, werden die Angehörigen nach dem mutmaßlichen Willen befragt. Alle Organspenderinnen oder Organspender in Deutschland, Österreich, den Niederlanden, Belgien, Luxemburg, Slowenien und Kroatien werden mit ihren Gewebemerkmalen an die Stiftung Eurotransplant gemeldet und in die zentrale Datenbank eingespeichert.

Vermittlung durch Eurotransplant

Mit einem Einzugsgebiet über rund 138 Millionen Menschen verteilt Eurotransplant etwa 7000 Organe pro Jahr. Die Zuteilung erfolgt nach festen Kriterien, die von der Ständigen Kommission der Bundesärztekammer gemeinsam mit den Transplantationszentren, der Deutschen Transplantationsgesellschaft (DTG) und Eurotransplant festgelegt werden. Diese Kriterien werden immer wieder auf die Frage hin überprüft, ob die sogenannte Allokation, die Verteilung der Organe, gerecht ausfällt.

Verteilungskriterien

Die Kriterien für die Organvermittlung werden für jedes Organ gesondert festgelegt. Berücksichtigt werden grundsätzlich medizinische Dringlichkeit, Erfolgsaussicht sowie bisherige Wartezeit auf ein Spenderorgan. Für eine Nierentransplantation sind neben der Wartezeit der Gewebetyp der Patientin oder des Patienten und die Übereinstimmung mit dem Spenderorgan ausschlaggebend. Kinder und Jugendliche erhalten einen Bonus auf ihre Wartezeit. In der Bundesrepublik Deutschland hat generell jeder das gesetzliche Anrecht auf die schnellstmögliche Versorgung mit einem passenden Organ. Die Transplantationszentren haben jedoch keinen Einfluss auf die Organvergabe.

Wartezeit

Für eine Nierentransplantation beträgt die Wartezeit, abhängig von der Blutgruppe und dem Alter des Empfängers, zwischen drei und zehn Jahre, für Nieren-Pankreas-Transplantationen etwa zwölf bis 36 Monate.

Implantation

Der ärztliche Dienst des jeweiligen Transplantationszentrums wird von Eurotransplant  benachrichtigt und bestellt die ausgewählte Patientin oder den ausgewählten Patienten in die Klinik. Nach der Organentnahme durch ein chirurgisches Team werden die entnommenen Spenderorgane so schnell wie möglich zum jeweiligen Empfängerzentrum transportiert und eingesetzt. Die einzelnen Schritte des Eingriffs können im Operationsvideo verfolgt werden.

Erreichbarkeit

Sobald Sie auf der Warteliste stehen, sollten Sie stets erreichbar sein, da jederzeit ein Organ bereitstehen könnte. Wir bitten Sie deshalb, stets ein eingeschaltetes Handy bei sich zu tragen. So können wir Sie auch im Urlaub benachrichtigen. Sicherheitshalber hinterlegen Sie bitte außerdem alle weiteren relevanten Telefonnummern oder Ihre Urlaubsadresse. Änderungen teilen Sie uns bitte per E-Mail: nierentx@ ukw.de oder über den entsprechenden Vordruck mit.

Ansprechpersonen

Portraitfoto von Sandra Böttcher


Sandra Böttcher (Niere)

Administration des Nierentransplantationsprogramms

Portraitfoto: Romana Ziegler


Romana Ziegler (Niere)

Peritonealdialyse Schwester - Administration des Nierentransplantationsprogramms

+49 931 201-39305

Portraitfoto: PD Dr. Kai Lopau

Prof. Dr. med.
Kai Lopau

Leiter des Nieren-Transplantationsprogramms

+49 931 201-39305

Porträtfoto von J. Lock

PD Dr. med.
Johan Lock, FEBS

Chirurgische Leitung

+49 931 201-0

Kontakt, Öffnungszeiten, Sprechzeiten

Öffnungszeiten 

Montag bis Donnerstag
08:00 Uhr bis 16:00 Uhr

Freitag
08:00 Uhr bis 13:00 Uhr

 Telefon

+49 931 201-39035

Fax

+49 931 201-39305


Anschrift

Nierentransplantationsprogramm des Universitätsklinikums, Zentrum Innere Medizin (ZIM), Oberdürrbacher Straße 6 | Haus A3 | 97080 Würzburg | Deutschland

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