Informationen für zuweisende Kolleginnen und Kollegen

Die Aufnahmebedingungen und -modalitäten unterscheiden sich je nach akutem und chronischem Leberversagen. Bitte beachten Sie die nachstehenden Hinweise und nutzen Sie die unten stehenden Anmeldebögen!

Übernahme bei akutem Leberversagen

Akutes Leberversagen (ALF) ist ein schwerwiegendes Krankheitsbild, das unbehandelt rasch zum Tod führt. Ursachen sind Medikamentenüberdosierungen, Pilzvergiftungen oder Virusinfektionen. Auch eine chronische Lebererkrankung kann aufgrund eines akuten Ereignisses wie einer Infektion entgleisen (ACLF). In beiden Fällen kann eine hochdringliche Lebertransplantation der letzte Ausweg sein. Bis ein geeignetes Organ zur Verfügung steht oder die Leber sich selbst regeneriert, bietet das Leberzentrum in enger Kooperation mit der Intensivstation der Klinik für Anästhesiologie rund um die Uhr ein extrakorporales Leberersatzverfahren an.

Kontaktaufnahme

Wenn Sie eine Patientin oder einen Patienten mit ALF zur Multiorganunterstützung zuweisen möchten, füllen Sie bitte die nachstehende Übernahmeanfrage aus. Senden Sie diese zusammen mit einem kurzen Arztbericht und dem Medikamentenplan an uns per

E-Mail: leberversagen@ ukw.de oder
Fax: +49 931 201-6022222

Vorstellung zur Lebertransplantation bei chronischer Leberinsuffizienz

Verschiedene chronische Erkrankungen können schleichend zu einem vollständigen Verlust der Leberfunktion führen, was eine Lebertransplantation lebensnotwendig machen kann. Neben einigen fortschreitenden Autoimmunerkrankungen, Speichererkrankungen, Gefäßfehlbildungen oder Infektionskrankheiten wie chronische Hepatitis können auch genetische Ursachen wie die erbliche polyzystische Leber- und Nierenerkrankung (ADPKLD) oft nur noch durch eine Lebertransplantation behandelt werden.

Kriterium Leberwerte

Ausschlaggebend ist dabei die Leberfunktion. Wenn die eigene Leber nicht mehr ausreichend in der Lage ist die Blutgerinnung aufrecht zu erhalten, Giftstoffe wie Bilirubin zu entfernen oder sich Flüssigkeit in der Bauchhöhle ansammelt, kann die Vorstellung in einem Transplantationszentrum erwogen werden. Dies ist in der Regel ab einem MELD-Score von 15 sinnvoll.

Befunde

Für die erste Einschätzung, ob eine Lebertransplantation in Frage kommt, benötigen wir folgende Untersuchungen:

  • Aktuelle Laborbefunde: Transaminasen, Bilirubin, Serum-Kreatinin, Albumin, kleines Blutbild und Gerinnung
  • Aktuelle Hepatitis B und C Serologie
  • Datum der Alkoholkarenz
  • Bildgebung wie CT, MRT, Gastroskopie und Koloskopie (falls vorhanden)

Bedingungen bei Alkoholkonsum und Leberkrebs

Eine wesentliche Voraussetzung für eine Aufnahme in die Warteliste ist eine mindestens sechsmonatige absolute Alkoholabstinenz. Kann diese nachgewiesen werden, ist eine Lebertransplantation auch bei einem alkoholbedingtem Leberversagen nicht ausgeschlossen. In seltenen Fällen ist eine Lebertransplantation auch bei einem primären hepatozellulären Karzinom (HCC) die lebensrettende Therapie. Beschränkt sich die Erkrankung einzig auf die Leber, sollte ebenfalls mit dem Transplantationszentrum Kontakt aufgenommen werden

Anmeldung

Sind die Voraussetzungen für eine Aufnahme auf die Warteliste erfüllt, können die notwendigen Voruntersuchungen in die Wege geleitet werden. Für eine Anmeldung zur Vorstellung einer Patientin oder eines Patienten nutzen Sie bitte das Kommunikationsportal für Zuweisungen.

Ansprechperson

Portraitfoto von Dr. med. Anna Laura Herzog

Dr. med.
Anna Laura Herzog

Leitung Transplantationszentrum

+49 931 201-39914

Kontakt, Öffnungszeiten, Sprechzeiten

Telefon 

Dr. med. Anna Laura Herzog
+49 931 201-39741

Akute medizinische Notfälle
+49 931 201-36666

Terminvereinbarung Sprechstunde
Zentrales Patientenmanagement
+49 931 201-36663


Anschrift

Transplantationszentrum des Universitätsklinikums | Oberdürrbacher Straße 6 | Haus A3 | 97080 Würzburg | Deutschland

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