Das Würzburger Lebertransplantationsprogramm (L-Tx)
Lebertransplantation
Jedes Jahr erhalten etwa 20 Patientinnen und Patienten mit akutem oder chronischem Leberversagen am Universitätsklinikum ein neues Organ. Dabei wird im Rahmen einer Operation die ausgefallene Leber durch das Organ einer hirntoten Spenderin oder eines hirntoten Spenders ersetzt. Das Verfahren verspricht ein relativ normales Leben danach.
Chance auf ein Organ?
Die Zuteilung einer geeigneten Spenderleber erfolgt nach festgelegten Richtlinien über die europäische Vermittlungsstelle Eurotransplant mit Sitz in den Niederlanden. In dieser Stiftung sind acht Länder zusammengeschlossen, innerhalb derer ein Organaustausch stattfindet. Da es insgesamt aber dennoch zu wenige Spenderorgane gibt, sind die Verteilkriterien sehr streng und unterliegen verbindlichen Voraussetzungen. Ob diese erfüllt sind und somit die Aufnahme in eine Warteliste erfolgen kann, entscheidet jeweils für den individuellen Fall ein ärztliches Team, das sich aus mehreren Fachbereichen zusammensetzt.
Interdisziplinäre Kooperation
Diagnostik, Therapie und Betreuung vor und nach einer Lebertransplantation erfordern ein Team von Fachleuten aus unterschiedlichen medizinischen Bereichen. Unser Lebertransplantationsprogramm ist eingebunden in das Leberzentrum am Universitätsklinikum Würzburg mit zahlreichen weiteren Einrichtungen. Dazu gehören neben der Hepatologie und Chirurgie auch die Anästhesiologie, Intensivmedizin, Interventionelle Radiologie, Nuklearmedizin und bei Bedarf auch die Psychosomatik.
Unsere Spezialisten
Um Topergebnisse zu erzielen, ist die enge Verzahnung von ausgefeilter chirurgischer Technik und einem erfolgreichem Behandlungskonzept Voraussetzung. Beides wird durch unsere Spezialisten gewährleistet:
- 2011 übernahm Prof. Dr. med. Ingo Klein die chirurgische Leitung des Programms, nachdem er zuvor drei Jahre lang an einem der ältesten und renommiertesten Transplantationszentren der USA – der University of California in San Francisco – tätig war. Seit Juni 2023 widmet er sich neuen Aufgaben und hat die Leitung an seinen Nachfolger PD Dr. med. Johan Lock übergeben.
- PD Dr. med. Johan Lock ist Facharzt für spezielle Viszeralchirurgie mit Schwerpunkt Transplantationschirurgie. Er ist Mitglied der Deutschen Transplantationsgesellschaft (DTG) und ausgebildeter Entnahmechirurg der Deutschen Organstiftung e.V. (DSO). Darüber hinaus ist er ausgebildeter Intensivmediziner und Mitglied des European Board of Surgery Qualification (EBSQ) Emergency Surgery
- Die internistisch-konservative Leitung des Lebertransplantationsprogramms (Leber-Tx-Programm) liegt in den Händen von Prof. Dr. med. Andreas Geier. Vor seiner Berufung nach Würzburg 2012 war der ausgewiesene Leberspezialist vier Jahre lang im Direktorium des Leber-Tx-Programms des Universitätsspitals Zürich tätig.
Erfolgsaussichten
Im Allgemeinen sind die Überlebensraten für Lebertransplantationen recht hoch und führen meist zu einer erheblichen Verbesserung des Allgemeinbefindens und der Lebensqualität. Mit den gesteigerten Hygienemaßnahmen und der täglichen Medikamenteneinnahme lässt sich gut leben. Reisen und Schwangerschaft sind möglich. Außerdem zählen Transplantierte zur medizinisch am besten kontrollierten Personengruppe.
Qualitätssicherung
Im Rahmen der Nachbetreuung erfolgt auch die gesetzlich vorgeschriebene Qualitätssicherung in enger Zusammenarbeit mit dem Institut für Qualität und Transparenz im Gesundheitswesen (IQTiG) sowie zukünftig auch mit dem Nationalen Transplantationsregister.
Kontakt, Öffnungszeiten, Sprechzeiten
Telefon
Dr. med. Anna Laura Herzog
+49 931 201-39741
Akute medizinische Notfälle
+49 931 201-36666
Terminvereinbarung Sprechstunde
Zentrales Patientenmanagement
+49 931 201-36663
herzog_a1@ ukw.de
Anschrift
Transplantationszentrum des Universitätsklinikums | Oberdürrbacher Straße 6 | Haus A3 | 97080 Würzburg | Deutschland