Aktuelle Meldungen

Podcast mit Dr. Herzog zur Organspende

Im Podcast „Zwei alte weis(s)e Männer“ äußert sich Dr. med. Anna Laura Herzog, Leiterin des Transplantationszentrums Würzburg, zur aktuellen Situation der Organspende in Deutschland und zur Widerspruchslösung.

Dr. Anna Laura Herzog bei der Aufnahme des Podcasts.

Wie ist die aktuelle Lage bei gespendeten Organen in Deutschland? Könnte die geplante Widerspruchslösung den Organmangel beheben? Warum liegt Deutschland in Europa am Ende der Rangliste?  Warum sind andere Staaten erfolgreicher? Wie könnte Deutschland seine Situation verbessern?  

Zu diesen und weiteren Fragen bezieht Dr. Anna Laura Herzog in einem halbstündigen Gespräch Stellung. Die Interviewer Dr. Thomas Kirchberg und Michael Reinhard schürfen in ihrem Podcast dabei nicht nur an der Oberfläche üblicher Daten, sondern suchen nach den tieferen Gründen und Ängsten, weshalb etwa nur rund 30 Prozent der deutschen Bevölkerung zur Organspende bereit sind und dies mit einem entsprechenden Ausweis dokumentieren. 

Zum Podcast in ganzer Länge

Über den Podcast „2 alte weis(s)e Männer“
Dr. Thomas Kirchberg, ehemaliges Vorstandsmitglied eines Industrieunternehmens, und Michael Reinhard, zuletzt Chefredakteur der Main-Post, haben ihrem Podcast selbstironisch den Namen „Zwei alte weis(s)e Männer“ gegeben. Als Unruheständer haben sie noch viel zu sagen und möchten ihr Wissen und ihre Erfahrungen auf inspirierende und unterhaltsame Weise mit den Zuhörerinnen und Zuhörern teilen. Alle 14 Tage widmet sich ihr Podcast einem neuen Thema. Dabei blicken sie hinter die Schlagzeilen, erläutern verschiedene Perspektiven und arbeiten offene Fragen heraus.

Impressionen aus dem Gespräch

Dr. Anna Laura Herzog bei der Aufnahme des Podcasts.

Zehn Jahre Unterstützung für Organtransplantierte in Würzburg und Umgebung

Im Jahr 2013 wurde die „Regionalgruppe Würzburg und Umland“ des Bundesverbands der Organtransplantierten (BDO) gegründet. Seither unterstützen sich die Mitglieder der Selbsthilfegruppe gegenseitig und engagieren sich zudem für die Organspende.

Verantwortliche unterschiedlicher Selbsthilfegruppen zusammen mit der Selbsthilfebeauftragten des UKW.
Verantwortliche unterschiedlicher Selbsthilfegruppen zusammen mit der Selbsthilfebeauftragten des UKW (von links nach rechts): Thomas Wiesen, Dietmar Behrend, Andreas Strobl, Dorothea Eirich, Antje Kriebl, Brigitte Ritz-Darkow, UIrike Reitz-Nave, Gabriele Nelkenstock Foto: UKW, Gabriele Bauer-Alaimo

Würzburg. Der Bundesverband der Organtransplantierten (BDO) setzt sich mit vielfältigen Angeboten für Menschen vor und nach einer Organtransplantation sowie deren Angehörigen ein. Mit Leben gefüllt wird dieses Hilfsangebot unter anderem in 22 Regionalgruppen im gesamten Bundesgebiet. Seit April 2013 gibt es auch eine „Regionalgruppe Würzburg und Umland“. Heuer, am 17. Juni, wurde dieses zehnjährige Jubiläum im Zentrum für Operative Medizin des Uniklinikums Würzburg (UKW) gefeiert. Zum Treffen in bewusst lockerer, auf Austausch angelegter Atmosphäre waren Gruppenmitglieder, Transplantierte, Wartepatientinnen und -patienten, Vertreterinnen und Vertreter aus der Selbsthilfe-Szene sowie sonstig Interessierte eingeladen. 

Mitglieder aus ganz Unterfranken 

Geleitet wird die Regionalgruppe vom Gründungstag an von Dorothea Eirich. Auf der Jubiläumsfeier gab die Ehefrau eines Herztransplantierten einen Überblick über die Aktivitäten der letzten Jahre und den aktuellen Status. „Wir haben derzeit 25 Mitglieder aus ganz Unterfranken. Für diese und deren Angehörige veranstalten wir in der Regel einmal im Monat ein Gruppentreffen“, berichtete Eirich und fuhr fort: „In den Herbst- und Wintermonaten kommen wir dabei in einem Seminarraum des UKW zu Fachvorträgen zusammen. Themen waren bislang zum Beispiel Ernährung, Sport, Hautkrebsvorsorge, Impfen vor und nach einer Transplantation, Medikamenteneinnahme, Immunsuppressiva und Nebenwirkungen.“ In den Sommermonaten finden die Treffen nach ihren Worten schwerpunktmäßig im Freien statt. Dann tragen Besichtigungstouren zu Museen und Sehenswürdigkeiten der Region sowie die anschließende Einkehr zur Lebensqualität der Teilnehmerinnen und Teilnehmer bei.

Die Corona-Jahre überbrückte die BDO-Regionalgruppe Würzburg und Umland mit Onlinekonferenzen und -fortbildungen, WhatsApp-Nachrichten und Telefonaten.

Breites Engagement in der Öffentlichkeitsarbeit

„In Punkto Öffentlichkeitsarbeit ist der jährliche Tag der Organspende für uns ein zentrales Event, an dem wir uns regelmäßig in unterschiedlicher Form beteiligen“, schilderte Dorothea Eirich bei der Jubiläumsveranstaltung. Auch bei Veranstaltungen, wie dem Gesundheitstag in der Würzburger Innenstadt oder der Mainfranken-Messe, zeigte die Selbsthilfegruppe mit Info-Ständen in der Vergangenheit immer wieder Flagge. „Außerdem freuten wir uns, wenn uns Unternehmen und Schulen einluden, um mit Vorträgen, Ständen und der Verteilung von Organspenderausweisen Bewusstsein zu schaffen“, betonte die Regionalgruppenleiterin.

Ein unbezahlbarer Einsatz

Neben Dorothea Eirich begrüßte auch Gabriele Nelkenstock die Gäste der Feier. Die Selbsthilfebeauftragte des UKW verdeutlichte dabei: „Von der Wartezeit über die Operation bis hin zum Leben mit dem neuen Organ: Eine Organtransplantation ist für die Patientinnen und Patienten sowie ihre Angehörigen eine riesengroße Herausforderung. Es gibt viele Fragen, Unsicherheiten und Sorgen für die gesamte Familie. Unser großer Dank gilt Dorothea Eirich, ihrem aktuellen Stellvertreter Andreas Strobl und seinen beiden Vorgängern sowie allen Mitstreitern. Ihr selbstloses Engagement ist für die Betroffenen, aber auch für das Klinikum unbezahlbar. Wir gratulieren zum zehnjährigen Jubiläum recht herzlich!“

Kontakt zur BDO-Regionalgruppe Würzburg und Umland:

Dorothea Eirich, Tel: 09359/1241, E-Mail: dorothea.eirich@ bdo-ev.de 

Andreas Strobl, Tel: 0931/4041049, E-Mail: andreas.strobl@ bdo-ev.de 

www.bdo-ev.de, Rubrik „Regionalgruppen”  

Verantwortliche unterschiedlicher Selbsthilfegruppen zusammen mit der Selbsthilfebeauftragten des UKW.
Verantwortliche unterschiedlicher Selbsthilfegruppen zusammen mit der Selbsthilfebeauftragten des UKW (von links nach rechts): Thomas Wiesen, Dietmar Behrend, Andreas Strobl, Dorothea Eirich, Antje Kriebl, Brigitte Ritz-Darkow, UIrike Reitz-Nave, Gabriele Nelkenstock Foto: UKW, Gabriele Bauer-Alaimo

Premiere: Würzburger Organtransplantierte und Angehörige starten beim „Organspendelauf“ in München

Regionalgruppe vor zehn Jahren gegründet / Jubiläumsveranstaltung am 17. Juni

Würzburg. Am 25. April startet in München wieder der „Organspendelauf“. Zentrales Anliegen des Laufs ist es, das Thema Organspende und Organtransplantation in den Fokus der Öffentlichkeit zu rücken. Erstmals startet dabei auch ein Laufteam der Würzburger Regionalgruppe des Bundesverbandes der Organtransplantierten (BDO). Drei Organtransplantierte und zwei Angehörige werden an den Start gehen.

„Natürlich wollen wir in München als unterfränkische Regionalgruppe präsent sein. Außerdem werden wir unsere Arbeit als Selbsthilfegruppe vorstellen. Der Organspendelauf ist dafür natürlich ein gutes Forum“, sagt Dorothea Eirich, die Leiterin der Gruppe. Der Lauf findet im Jubiläumsjahr der Selbsthilfegruppe statt. Vor zehn Jahren rief die Dorothea Eirich die Gruppe ins Leben, nachdem ihrem Mann ein Herz transplantiert wurde. Die Regionalgruppe besteht aktuell aus etwa 20 Aktiven.

„Es ist schön, dass nun solche Aktionen wieder stattfinden können und dass der Bund der Organtransplantierten bei diesem Lauf auch stark präsent ist. Zudem planen wir bereits für den 17. Juni eine Jubiläumsveranstaltung am Würzburger Uniklinikum“, so Eirich.

Am Organspendelauf kann man übrigens auch virtuell teilnehmen: Von Dienstag, 25. April, bis einschließlich Sonntag, 30. April 2023 gibt es die Möglichkeit, über eine App mitzumachen. Dabei läuft jeder Teilnehmer zu einer selbst gewählten Zeit auf seinem selbst ausgesuchten Streckenverlauf. Weitere Informationen zum Lauf und zur Teilnahmemöglichkeit unter www.organspendelauf.de 

Um das Thema Organspende aus Anlass des Laufes wieder stärker ins Bewusstsein der Öffentlichkeit zu rücken, haben sich auch die sechs bayerischen Universitätsklinika zur Initiative: „UNIty Bayern – Bayerische Uniklinika pro Organspende“ zusammengeschlossen. Auch das Universitätsklinikum Würzburg unterstützt die Initiative „UNIty Bayern“. An der Würzburger Uniklinik werden hauptsächlich Nieren und Lebern, aber auch Bauchspeicheldrüsen transplantiert.

Informationen und Kontakt zur Regionalgruppe Würzburg und Umland des Bundesverbandes Organtransplantierten unter:

https://bdo-ev.de/regionalgruppen/rg-wuerzburg-und-umland/ 

 

Zum Tag der Organspende: Posterausstellung am Uniklinikum Würzburg

Rund um den diesjährigen Tag der Organspende liefert das Uniklinikum Würzburg vom 2. bis 7. Juni mit einer Posterausstellung zentrale Fakten zu der für viele Menschen lebenswichtigen Entscheidung.

Der von der Deutschen Stiftung Organtransplantation im Jahr 1983 ins Leben gerufene Tag der Organspende findet in diesem Jahr am 4. Juni statt. Der Thementag soll danken, aufklären und die Bedeutung der Entscheidung für eine Organspende unterstreichen. Das Uniklinikum Würzburg (UKW) nimmt dies zum Anlass, vom 2. bis zum 7. Juni 2022 in der Magistrale des Zentrums für Operative Medizin an der Oberdürrbacher Straße eine Posterausstellung zu präsentieren. Die Aushänge vor dem Hörsaal und in der Nähe der Cafeteria verdeutlichen zum Beispiel den Ablauf einer Organspende, beschreiben die Feststellung des Hirntods und zeigen, wer in der Region für Transplantationen zuständig ist. 

Organisatorin der Schau ist Dr. Anna Laura Herzog. Die geschäftsführende Oberärztin des Transplantationszentrums des UKW berichtet: „Alleine in Bayern warten aktuell 1100 Patientinnen und Patienten auf ein lebensrettendes Spenderorgan, davon gut 250 am UKW.“ Nach ihren Worten kann ein chronisch Nierenkranker an der Dialyse zwar einige Jahre überleben, hat aber je nach Gesundheitszustand eine deutlich verminderte Lebenserwartung. „Bei Herz oder Leber gibt es praktisch keine Möglichkeit, die Organfunktion längerfristig zu ersetzen. So sterben auch in Würzburg jährlich etwa 25 Patientinnen und Patienten auf der Warteliste für eine Transplantation, weil sie nicht rechtzeitig ein Spenderorgan erhalten“, unterstreicht Dr. Herzog. 

 Start ins Jahr 2022 mit Herausforderungen durch Corona

Laut der Expertin war der Start in das Jahr 2022 aus Sicht der potenziellen Organempfängerinnen und -empfänger eine enorme Herausforderung: „Die zahlreichen, durch die Corona-Pandemie verursachten personellen Ausfälle in den Transplantationsteams führten dazu, dass im ersten Quartal dieses Jahres bundesweit nur 176 Organspenderinnen und Organspender zur Verfügung standen – im Vorjahr waren es im Vergleichszeitraum 249.“

Uniklinikum Würzburg bei Gewebespenden bundesweit führend

An keinem anderen Krankenhaus in Deutschland wurden im Jahr 2021 mehr Gewebe – zum Beispiel Augenhornhäute, Herzklappen oder Blutgefäße – gespendet, als am Uniklinikum Würzburg.

Laut der Statistik der Deutschen Gesellschaft für Gewebetransplantation (DGFG) war das Uniklinikum Würzburg (UKW) im Jahr 2021 der deutschlandweite Spitzenreiter bei den Gewebespenden: Hier stellten 110 Menschen nach ihrem Tod Gewebe wie Augenhornhäute, Herzklappen oder Blutgefäße für andere Patientinnen und Patienten zur Verfügung. 

Hohe Zustimmungsquote nach Aufklärungsgesprächen

Das UKW arbeitet seit mehr als zehn Jahren mit der DGFG in der altruistischen Gewebespende zusammen. Seit Juni 2019 ist Marina Kretzschmar als Koordinatorin für die DGFG in der Gewebespende am UKW tätig. Sie prüft anhand der Verstorbenenmeldungen, ob jemand für eine Spende in Frage kommt. Ist das der Fall, kontaktiert sie die Angehörigen. Stimmen diese nach dem Aufklärungsgespräch zu, führt Marina Kretzschmar die Gewebeentnahme durch. Die Zustimmungsquote nach den Aufklärungsgesprächen lag am UKW mit 48 deutlich über dem Bundesdurchschnitt von 42 Prozent.

„Unser hohes Aufkommen an Gewebespenden freut uns in erster Linie für die vielen Menschen, denen wir mit der Weitergabe dieser ‚Geschenke der Mitmenschlichkeit‘ helfen konnten”, kommentiert Prof. Dr. Jens Maschmann. Der Ärztliche Direktor des UKW fährt fort: „Dabei sind wir natürlich auch etwas stolz, dass die Abläufe rund um die Spende bei uns so gut funktionieren.“ Das liegt nach seinen Worten zu großen Teilen an der hervorragenden Zusammenarbeit der Klinikumsbeschäftigten mit der DGFG-Koordinatorin. „Zum einen sind unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter für das Thema Gewebespende bestens sensibilisiert. Zum anderen haben wir in Frau Kretzschmar eine Partnerin, die in der Lage ist, mit den Angehörigen von Verstorbenen gleichsam empathische, wie objektiv informierende Gespräche zu führen“, so Maschmann.

Pandemie-Management als einer der Erfolgsfaktoren

Dass am UKW gerade auch in den Corona-Monaten die Gewebespende-Aktivitäten hochgehalten werden konnten, ist nach Einschätzung des Ärztlichen Direktors nicht zuletzt auf das erfolgreiche Pandemie-Management des unterfränkischen Klinikums der Maximalversorgung zurückzuführen. „Dieses ermöglichte es uns, in großer Zahl auch nicht-infizierte Patientinnen und Patienten zu versorgen, unter denen sich dann naturgemäß weiterhin Spenderinnen und Spender fanden“, erläutert der Professor.

Weitere Details zu den Jahreszahlen 2021 und den Hintergründen der Gewebespende liefert die DGFG auf ihrer Homepage unter https://gewebenetzwerk.de  

 

Tag der Organspende am 1. Juni 2019

Die weitere Gestaltung der Organspende in Deutschland ist derzeit Thema intensiver politischer Diskussionen.

Eine Gelegenheit, sich über alle relevanten Aspekte zu informieren, ist der bundesweite Tag der Organspende am Samstag, den 1. Juni 2019. In Würzburg übernimmt das Uniklinikum zusammen mit Selbsthilfegruppen, Verbänden und weiteren Partnern diese Aufgabe. Gemeinsam laden sie alle Interessierten zwischen 10:00 und 14:30 Uhr auf den Innenhof des Würzburger Rathauses ein.

An Ständen besteht dort die Möglichkeit, in einer entspannt-offenen Atmosphäre mit ärztlichen Experten, Organempfängern sowie Angehörigen von Organspendern ins Gespräch zu kommen.

Neben diesem Wissen „aus erster Hand“ gibt es eine Posterausstellung zu Fragen wie: Wie läuft eine Organspende ab? Wer darf spenden? Wie sind die Voraussetzungen dafür? Darüber hinaus liegen Broschüren und weitere schriftliche Unterlagen zur Mitnahme bereit.

„Zur Organspende sollte jede und jeder einen fundierten Standpunkt haben. Wichtig ist, dass Sie Ihre persönliche, freiwillige Entscheidung für oder gegen Ihre Spendenbereitschaft auf einer breiten und sachlich richtigen Wissensbasis treffen“, unterstreicht Prof. Dr. Georg Ertl. Der Ärztliche Direktor des Uniklinikums Würzburg fährt fort: „Darüber hinaus ist der Aktionstag auch eine hervorragende Gelegenheit, allen, die zur Organspende bereit sind, zu danken.“

Begleitet wird die Veranstaltung von einem Familien- und Unterhaltungsprogramm mit Kinderschminken und Glücksrad. Außerdem organisieren die Footballer der Würzburg Panthers ein Torwandwerfen.

Hier finden Sie die vollständige Pressemeldung des Universitätsklinikums Würzburg zum Tag der Organspende.

Kontakt, Öffnungszeiten, Sprechzeiten

Telefon 

Dr. med. Anna Laura Herzog
+49 931 201-39741

Akute medizinische Notfälle
+49 931 201-36666

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Zentrales Patientenmanagement
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Anschrift

Transplantationszentrum des Universitätsklinikums | Oberdürrbacher Straße 6 | Haus A3 | 97080 Würzburg | Deutschland