Aktuelle Meldungen
Sehr geehrte Frau Kollegin, sehr geehrter Herr Kollege,
das Onkologische Zentrum Würzburg als Teil des Comprehensive Cancer Center Mainfranken möchte sich kontinuierlich weiterentwickeln und mit Ihnen zusammen die Patientenversorgung verbessern.
Sie sind ein wichtiger Kooperationspartner: Bitte nehmen Sie an der Umfrage des Onkologischen Zentrums Würzburg teil.
Herzlichen Dank
PD Dr. Tim J. von Oertzen
Ärztlicher Direktor des Universitätsklinikums Würzburg
und
Prof. Dr. med. Ralf Bargou
Direktor des CCC Mainfranken und Sprecher des Onkologischen Zentrums Würzburg
Ihre Meinung zählt!
Zu unserer kurzen Zuweiserbefragung kommen Sie über diesen Link:
https://befragung.ukw.de/evasys/online.php?p=OZW2024
Nur für zuweisende Ärztinnen und Ärzte!
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Onkologisches Zentrum (OZW) des Universitätsklinikums
Josef-Schneider-Straße 6 | Haus C16 |
97080 Würzburg
Würzburg. Bauchspeicheldrüsenkrebs hat eine der niedrigsten Überlebensraten aller onkologischen Erkrankungen. Um die Öffentlichkeit stärker über die schwere Krankheit zu informieren und für mehr Forschungsprojekte zu werben, beteiligen sich onkologische Kliniken, Forschungseinrichtungen und Selbsthilfegruppen, wie der Arbeitskreis der Pankreatektomierten (AdP e.V.), am Weltpankreaskrebstag. Bei der diesjährigen Auflage des Aktionstags am 16. November ist auch das Uniklinikum Würzburg (UKW) dabei. Als weithin sichtbares Zeichen taucht es zu diesem Termin sein Zentrum für Operative Medizin (ZOM) nach Einbruch der Dunkelheit in violettes Licht. Als ergänzendes Informationsangebot vor Ort stehen außerdem im Eingangsbereich des ZOM ein Roll-up und Flyer zum Thema Bauchspeicheldrüsenkrebs bereit.
Gemeinsamer Infostand im Juliusspital
Für alle, die sich noch tiefergehend mit der Materie beschäftigen wollen oder den Kontakt zur Selbsthilfe suchen, empfiehlt sich der Besuch eines Infostands im Torhaus-Durchgang des Juliusspitals in der Würzburger Innenstadt. Dort stehen am Weltpankreaskrebstag zwischen 16:30 und 18:30 Uhr Ansprechpersonen der Selbsthilfegruppe für Bauchspeicheldrüsenerkrankte AdP e.V. Würzburg, des Klinikums Würzburg Mitte und des UKW zu Verfügung. „Eines unserer Anliegen ist es, das Bewusstsein für die Symptome und Risiken von Bauchspeicheldrüsenkrebs sowie die dringende Notwendigkeit der Früherkennung zu stärken, was letztendlich Leben retten kann“, sagt Gerald Rapps, der Leiter der Selbsthilfegruppe. Und Gabriele Nelkenstock, die Selbsthilfebeauftragte des UKW, betont: „Die Anliegen des Weltpankreaskrebstages passen sehr gut zum Uniklinikum Würzburg. Zum einen, weil wir als selbsthilfefreundliches Krankenhaus Herrn Rapps und seine Mitstreiterinnen und Mitstreiter gerne unterstützen. Zum anderen aber auch, weil die Behandlung und Erforschung von Bauchspeicheldrüsenkrebs zu den Schwerpunkten des Klinikums gehören.“
Weniger Komplikationen durch hohe Fallzahlen
So zählt das UKW zu den Krankenhäusern, die im deutschlandweiten Vergleich die meisten Bauchspeicheldrüsenoperationen durchführen – was für die Patientinnen und Patienten bedeutende Vorteile mit sich bringt. Prof. Dr. Christoph-Thomas Germer, der Direktor der Chirurgischen Klinik I des UKW, erläutert: „Eingriffe an der Bauchspeicheldrüse sind sehr komplizierte Operationen und gehen mit einer hohen Komplikationsrate einher. Deshalb ist es besonders wichtig, sich in einem Krankenhaus behandeln zu lassen, in dem diese Operationen häufig durchgeführt wird. Dadurch sinkt nachweislich die Komplikationsrate und die Überlebenschance steigt deutlich.“
Heilungschancen bei frühen Stadien
Laut Prof. Dr. Volker Kunzmann, dem Leiter des Schwerpunkts Medizinische Onkologie an der Medizinischen Klinik II des UKW, können heutzutage etwa ein Drittel der lokalisierten – das heißt noch nicht fernmetastasierten – Pankreaskrebsfälle durch eine Kombination aus Chemotherapie und Operation geheilt werden. „Um noch mehr Patientinnen und Patienten in diesem frühen, potenziell noch heilbaren Krankheitsstadium zu diagnostizieren, müssen erste Symptome wie Rückenschmerzen, Gewichtsverlust oder Gelbsucht umgehend abgeklärt werden“, unterstreicht der Experte.
Zielgerichte Therapie und Immuntherapie als Hoffnungsträger
Und wenn die Erkrankung doch schon weit fortgeschritten ist? „Dann können wir durch eine individualisierte Chemotherapie tumorbedingte Symptome und Komplikationen vermeiden oder zumindest lindern sowie in vielen Fällen die Überlebensdauer relevant verlängern“, beschreibt Prof. Kunzmann. „Außerdem stehen uns endoskopische Verfahren zur Verfügung, mit denen wir bei diesen Patientinnen und Patienten den Gallefluss gewährleisten sowie neuerdings in manchen Fällen auch den Tumor verkleinern können,“ ergänzt Prof. Dr. Alexander Meining, der Leiter des Schwerpunkt Gastroenterologie an der Medizinischen Klinik II des UKW. Was die Entwicklung neuer Behandlungswege angeht, gibt es laut Prof. Kunzmann für bestimmte Subgruppen von Bauchspeicheldrüsenkrebs vielversprechende neue zielgerichtete und immuntherapeutische Therapieansätze.
Er ist ein akademischer Chirurg mit translationaler Ausrichtung. Sein Schwerpunkt sei unheimlich schön, weil inhaltlich hochspannend und innovativ, interdisziplinär, operationstaktisch extrem herausfordernd und sehr nah am Patienten, sagt er. Der Universitäts-Professor Dr. Florian Seyfried leitet die Chirurgie des oberen Gastrointestinaltrakts und bariatrische Chirurgie am Universitätsklinikum Würzburg und hat vor kurzem die neu eingerichtete gleichnamige Professur an der Julius-Maximilians-Universität Würzburg erhalten. Das heißt: Florian Seyfried erforscht, lehrt, behandelt und operiert starkes Übergewicht sowie Funktionsstörungen der Speiseröhre und des Magens und bösartige Tumoren im oberen Verdauungstrakt. Gaster heißt auf griechisch Magen, intestinum auf lateinisch Darm. Der Gastrointestinaltrakt umfasst also die vom Mund bis zum Darmausgang reichende Röhre. Seyfried konzentriert sich auf den oberen Bereich: Speiseröhre, Magen und Dünndarm.
Speiseröhre und Magen gehören in vielerlei Hinsicht zusammen
Der gebürtigen Wormser war schon früh im Studium in Würzburg fasziniert von der Atmosphäre im Operationsaal, der chirurgischen Herangehensweise an Probleme, den Herausforderungen, Krankheitsbilder zu verstehen und Verantwortung zu übernehmen. Vor allem Menschen mit starkem Übergewicht oder Schluckbeschwerden hätten einen hohen Leidensdruck, da sei es sehr bewegend, wenn man ihnen helfen könne. Die metabolische bariatrische Chirurgie wurde früh sein Forschungsschwerpunkt – metabolisch, weil die gewichtsreduzierende Operation (bariatrisch = medizinisch Behandlung des Übergewichts) zu einer maßgeblichen Verbesserung des Stoffwechsels (Metabolismus) führen kann. Seyfried habilitierte auf diesem Gebiet, führte preisgekrönte grundlagenwissenschaftliche und translationale Untersuchungen durch und erstellte ein Konzept für eine Professur, in der er die bariatrische Chirurgie mit der kompletten Chirurgie des oberen Gastrointestinaltrakt kombiniert. Damit entspricht dieses Tätigkeitsprofil der durch den Fachärzteverband der Europäischen Union UEMS (European Union of Medical Specialists) geforderten Subspezialisierung dieses Fachgebietes. „Die beiden Gebiete sind sowohl thematisch als auch operationstaktisch extrem verwandet und wir haben hier viele Überschneidungen“, erklärt der zweifache Vater.
„Die rekonstruktiven Schritte in der Krebschirurgie ähneln denen in der bariatrischen Chirurgie.“ Wobei es hier herausfordernde Forschungsansätze gebe: „Während auf der einen Seite ein Gewichtsverlust das Ziel ist, möchte ich das auf der anderen Seite, bei den Krebskranken, verhindern.“ Und eben das sei das Hochspannende an seiner Arbeit: „Ich kann ein anatomisches Gebiet sowohl funktionell als auch onkologisch und metabolisch betrachten. Ich muss alles von unterschiedlichen Seiten angehen, um Probleme zu erkennen und zu lösen und für jede Situation gerüstet sein.“ Die zu beherrschenden operativen Plattformen schließen zudem alle gängigen und hochmodernen Technologien ein. Seyfried und sein Team operieren konventionell chirurgisch offen sowie minimal-invasiv, also endoskopisch mit Sonde und laperoskopisch mit Schlüssellochtechnologie, auch unter Anwendung von komplexen OP-Systemen wie den Operationsroboter.
Multimodale Therapieansätze bei Adipositas analog zur Krebsbehandlung
In der Adipositas-Therapie gibt es inzwischen infolge der zahlreichen neuen Erkenntnisse zur Wirkweise von bariatrischen Operationen auch Analogien zur multimodalen Krebstherapie. So könnten stark Übergewichtige von Medikamenten profitieren, die sich verstärkt auf den Metabolismus auswirken und diesen dazu bringen, relevant Gewicht zu verlieren. Diese imitieren nunmehr die komplexen Wirkungsweisen der Adipositas-Operation. So ändern sich über eine chirurgische Veränderung der Anatomie komplexe Regelkreise, deren Wirkung sehr wesentlich über Strukturen im Gehirn vermittelt wird. Dies hat Seyfried gerade erst gemeinsam mit Kolleginnen und Kollegen der Würzburger Endokrinologie, der Psychiatrie und der Molekularen Infektionsbiologie publiziert. Ist der Hypothalamus, ein zentraler Teil des Gehirns, der als wichtige Schaltzentrale unseres Körpers vegetative und endokrine Vorgänge reguliert und unter anderem die Nahrungsaufnahme steuert, krankheitsbedingt zerstört, ist der Effekt der Operation deutlich abgeschwächt. Denn sattmachende Hormone, die nach dem chirurgischen Eingriff verstärkt aus dem Magen-Darm-Trakt ausgeschüttet werden, können ihre nahrungsregulierende Wirkung über den geschädigten Hypothalamus nicht entfalten.
Seyfried hofft sehr, dass er mit solchen Erkenntnissen dazu beitragen kann, sowohl seine Patientinnen und Patienten als auch die Adipositas-Chirurgie vom Stigma zu befreien. Diätetische Maßnahmen funktionieren bei den meisten Patienten nicht. Der Körper habe beim Gewichtsverlust klare Verteidigungsstrategien, um den Hungertod abzuwenden. Dabei könne er nicht unterscheiden, ob ich 5 Kilogramm zu viel habe und diese eine sinnvolle Reserve sind, oder ob ich 50 Kilogramm zu viel habe und dieses Übergewicht mich todkrank macht. Adipositas ist eine Krankheit, die interdisziplinär mit individuell abgestimmten multimodalen Therapieansätzen behandelt werden kann.
Ausbau des klinischen Sektors in der metabolisch bariatrischen Chirurgie
Florian Seyfried hat sich für seine Professur viel vorgenommen. Die metabolisch bariatrische Chirurgie, mit der die Universitätsmedizin Würzburg deutschlandweit schon sehr präsent sei, möchte er weiter ausbauen und sowohl die Betroffenen als auch die bariatrische Chirurgie vom Stigma befreien. „Wir sind translational bereits sehr stark aufgestellt, nun gilt es, mit diesen Ansätzen den Weg in die klinische Forschung zu finden und unsere geplanten multizentrischen, prospektiv, randomisierten Studien umzusetzen,“ erklärt er.
Aufbau eines Registers für seltene Schluckbeschwerden im Achalasie-Zentrum
Ein weiterer Forschungsfokus liegt auf der Achalasie. Würzburg hat sich zu einem von drei großen Zentren in Deutschland entwickelt, die diese seltene aber schwerwiegende Funktionsstörung der Speiseröhre (lateinisch Ösophagus) behandelt. Die Betroffenen haben Probleme beim Schlucken und stoßen Unverdautes wieder auf. Im „Zentrum für Achalasie und andere Ösophagusmotilitätsstörungen“, das er unter dem Dach des Zentrums für Seltene Erkrankungen (ZESE) leitet, werden etwa 100 Patientinnen und Patienten pro Jahr behandelt. Oft reicht schon eine Schwächung des Schließmuskels zwischen Speiseröhre und Magen, um die Speiseröhre zu entleeren. Die Betroffenen haben einen langen Leidensweg hinter sich, bevor ihre Erkrankung überhaupt diagnostiziert wird. Die Symptome sind unspezifisch, die Ursachen unklar und daher ist die Erkrankung noch weitestgehend unverstanden. Doch das will Florian Seyfried mit seinem Team ändern. „Aus den Daten, die wir bereits von 800 Patientinnen und Patienten gesammelt haben, möchten wir ein Register erstellen und retrospektiv auswerten, aber auch fortsetzen, um mehr Erkenntnisse zur Entstehung und Behandlung zu erhalten.“ Des Weiteren möchte er den Stellenwert vielversprechender moderner minimaler Operationstechniken, wie der robotischen Chirurgie, zur operativen Behandlung onkologischer Erkrankungen von Magen und Speiseröhre systematisch untersuchen. Florian Seyfried steckt voller Tatendrang und seine Faszination vom „Upper GI“, wie sein Fachgebiet in europäischen Kollegenkreisen kurz und prägnant beschreiben, kommt selbst dann zum Ausdruck, wenn er sich nach einer nächtlichen Notoperation eines komplizierten Speiseröhrenrisses und klinischem Alltag am späten Nachmittag mit einem Espresso für die nächste Besprechung rüstet.
Würzburg. Aktuell leben in Deutschland über vier Millionen Menschen mit einer Tumorerkrankung. Nimmt man die jeweiligen Freundes- und Bekanntenkreise dazu, wird deutlich, dass so gut wie jede und jeder eine persönliche Verbindung zum Thema Krebs hat. Vor diesem Hintergrund lädt die Würzburger Universitätsmedizin alle Betroffenen und Interessierten am Samstag, den 4. Februar 2023, zu einem breit angelegten Webinar ein. Die Online-Veranstaltung am Weltkrebstag trägt den Titel „Gemeinsam gegen Krebs im Onkologischen Zentrum Würzburg“. „Wir möchten hiermit möglichst viele interessierte Personen umfassend über Krebserkrankungen und deren Herausforderungen informieren“, sagt Prof. Dr. Ralf Bargou, der Direktor des Comprehensive Cancer Centers Mainfranken und Sprecher des Onkologischen Zentrums Würzburg.
Neues aus Prävention, Diagnostik und Therapie
Hierzu gehören laienverständliche Vorträge zu Prävention, Diagnostik und Behandlung von verschiedenen Krebserkrankungen. Expertinnen und Experten des Uniklinikums Würzburg referieren zu Brust- und familiärem Krebs, Darmkrebs, Hirntumoren, Kopf-Hals-Tumoren, Lungentumoren, Neuroendokrinen Tumoren, Prostatakrebs und Sarkomen. Im Anschluss an die Vorträge haben die Teilnehmerinnen und Teilnehmer die Möglichkeit zu Fragen und zur Diskussion. „Generell ist der Wissensgewinn an diesem Infotag keine Einbahnstraße“, unterstreicht Prof. Bargou und erläutert: „Krebspatientinnen und -patienten sind Fachleute in eigener Sache und können an unserem Onkologischen Zentrum neue Perspektiven, Fragen und Lösungen in die Krebsbehandlung und in neue Forschungsansätze einbringen. Wir freuen uns darauf, bei der Veranstaltung auch Einblicke in dieses Erfahrungswissen zu bekommen.“
Aspekte rund um das Leben mit Krebs
Besonders deutlich soll dies bei einem Vortrags- und Diskussionsblock werden, der sich gezielt mit Aspekten rund um das Leben mit Krebs beschäftigt. Thematisiert werden hier unterschiedliche Lebensphasen wie zum Beispiel die Perspektiven für krebskranke Kinder und Jugendliche – während der Akuttherapie und bei der Rückkehr ins normale Leben. Weitere Beiträge beschäftigen sich in ähnlicher Weise mit den Herausforderungen für Berufstätige und Menschen in fortgeschrittenem Lebensalter.
Schnupperkurse zeigen Wege zur Selbsthilfe auf
Neben aller Theorie rufen ebenfalls online durchgeführte Schnupperkurse auch direkt zum Mitmachen auf. „Unsere Spezialistinnen werden dabei zeigen, was Betroffene selbst zur Steigerung ihrer Lebensqualität tun können – sei es mit einem Sensomotorik-Training gegen Neuropathien, mit Entspannungs- und Achtsamkeitsübungen oder mit individuellen Maßnahmen gegen Nebenwirkungen wie Übelkeit, Schlafstörungen und Hitzewallungen“, beschreibt Prof. Bargou.
Das Programm des Infotags geht von 10:00 bis 14:00 Uhr. Details zu den Inhalten und einer Teilnahme finden sich hier: www.med.uni-wuerzburg.de/ccc