Gegenanzeigen einer Lebertransplantation

Es gibt viele Patientinnen und Patienten mit dekompensierten Lebererkrankungen und Leberzirrhose. Eine Lebertransplantation ist jedoch nicht immer eine geeignete Therapie. Es müssen einige Kontraindikationen, also Gegenanzeigen, beachtet werden.

Für welche Patientinnen und Patienten kommt eine Lebertransplantation nicht infrage?

Die Lebertransplantation ist eine sehr belastende Operation. Es muss daher gewährleistet sein, dass mögliche Organempfängerinnen und Organempfänger diesen Eingriff und mögliche Komplikationen überstehen können. Das Leben mit einem transplantierten Organ erfordert zudem ein sehr hohes Maß an Disziplin. Unter anderem müssen zahlreiche Arztbesuche und Blutkontrollen wahrgenommen werden. Alle Medikamente, die die Abstoßung des Lebertransplantats verhindern, müssen zuverlässig eingenommen werden. Darüber hinaus darf das Spenderorgan nicht geschädigt werden, etwa durch Alkoholkonsum. Weitere Gesundheitsrisiken müssen ebenfalls unbedingt unterbleiben, zum Beispiel Sonneneinstrahlung oder Zigarettenrauch, die die Entstehung von Tumoren begünstigen können.

Deshalb müssen bei der Auswahl geeigneter Patientinnen und Patienten für eine Lebertransplantation zahlreiche Aspekte berücksichtigt werden. Folgende Faktoren gelten als Kontraindikationen, also Gegenanzeigen, einer Lebertransplantation:

  • schwere unumkehrbare Verschlechterung von Gesundheit und Allgemeinzustand, welche das kurzfristige Überleben maßgeblich einschränkt
  • schwerer Lungenhochdruck (porto-pulmonale Hypertonie) mit Erhöhung des Druckes in der Lungenarterie (pulmonalarterieller Druck) über 50 mmHg
  • aktive Tumorerkrankung außerhalb der Leber, welche die Lebenserwartung mittelfristig maßgeblich einschränkt
  • systemische oder unkontrollierbare Infektion (Sepsis)
  • Alkoholkonsum
  • Zigarettenrauchen
  • Drogenmissbrauch
  • bekannte oder befürchtete Unzuverlässigkeit in der Zusammenarbeit mit ärztlichem und medizinischem Personal nach einer Organtransplantation
  • unbehandelte oder unkontrollierte psychische Erkrankungen

 

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