Transarterielle Chemoembolisation (TACE)
Für wen kommt eine TACE infrage?
Grundsätzlich kommt eine TACE dann infrage, wenn eine Operation oder eine Mikrowellenablation (MWA) nicht möglich sind, zum Beispiel weil der Tumor zu groß. Eine TACE kann aber auch eine Option sein für Patientinnen und Patienten mit einem Leberzellkarzinom, die für eine Lebertransplantation gelistet sind und bei denen die Wartezeit bis zur Transplantation überbrückt werden soll.
Wie läuft eine TACE ab?
Die transarterielle Chemoembolisation (TACE) wird in lokaler Betäubung durchgeführt. Über eine Leistenarterie wird ein Diagnostikkatheter bis in den Hauptast der Leberarterie vorgeschoben. Durch diesen Diagnostikkatheter wird dann ein Mikrokatheter dirigiert, der wiederum die Sondierung einzelner kleinerer, den Tumor versorgender Äste erlaubt. Anschließend wird über den Mikrokatheter ein sogenanntes Chemo-Embolisat-Gemisch in den Tumor gespritzt. Es besteht aus einer Lösung aus dem Zytostatikum Epirubicin, einem Kontrastmittel und kleinen Kunststoffteilchen. Alternativ kommen auch Trägersubstanzen zum Einsatz, sogenannte Mikrosphären, die mit Epirubicin beladen sind. Beide Varianten führen dazu, dass die Blutgefäße, die den Tumor versorgen, durch Blutgerinnsel verschlossen werden.
Durch die Variante mit den beladenen Mikrosphären lässt sich ein besseres Ansprechen des Tumors auf die Behandlung erzielen. Daher ist es Patientinnen und Patienten mit weiter fortgeschrittenen Tumoren vorbehalten. Da Epirubicin in der Leber abgebaut wird und das Herz schädigen kann, richtet sich die Dosierung nach der Herzauswurfleistung und der Leberfunktion der Patientin oder des Patienten.
Was geschieht bei einer TACE?
Ein hepatozelluläres Karzinom (HCC) wird zu 80 Prozent über die Leberarterie mit Blut versorgt. Das gesunde Lebergewebe hingegen wird hauptsächlich über die Pfortader mit Blut versorgt. Dadurch ist es möglich, die Blutversorgung des Tumors gezielt zu unterbinden. Das Zytostatikum, das die Tumorzellen zerstört, wird direkt an den Wirkort gebracht. Die Minderdurchblutung führt außerdem dazu, dass das Zytostatikum besonders lange wirken kann. Auf diese Weise soll eine gezielte Zerstörung des HCC herbeigeführt werden. Die TACE kann in regelmäßigen Abständen wiederholt werden, um den gewünschten Erfolg zu erzielen.
Welche Risiken und Nebenwirkungen hat eine TACE?
Eine TACE dauert in der Regel zwischen 30 und 45 Minuten. Während und nach einer TACE-Prozedur können Nebenwirkungen auftreten, die für die Patientinnen und Patienten unangenehm sind, etwa Schmerzen im Bereich der Leber, Übelkeit, Erbrechen, erhöhte Temperatur. Die Leberwerte und Entzündungswerte können ansteigen. Deshalb wird in der Regel ein stationärer Aufenthalt von bis zu drei Tagen notwendig.
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