Nicht-alkoholische Fettlebererkrankung (NAFLD)
Die nicht-alkoholische Fettlebererkrankung (NAFLD) betrifft bis zu 24 Prozent der Deutschen, Tendenz steigend. Verantwortlich für ihre Entstehung sind Übergewicht und Insulin-Resistenz, eine Vorstufe des Diabetes mellitus Typ 2. Bei Personen mit diesen Risikofaktoren beträgt die Häufigkeit der Fettleber sogar 50 bis 76 Prozent.
Was ist eine Fettleber?
Eine Fettleber entsteht, wenn sich in die Leberzellen vermehrt Fette einlagern. Dies kann unterschiedliche Ursachen haben, die häufigste ist Übergewicht. Auch Alkoholmissbrauch kann zu einer Leberverfettung führen, was man als alkoholische Fettlebererkrankung bezeichnet.
Nicht-alkoholische Fettleberentzündung (NASH)
Oft ruft die Erkrankung jahrelang keine Beschwerden hervor. Bei einem Teil der Patientinnen und Patienten finden sich jedoch entzündliche Veränderungen im Lebergewebe, nachweisbar durch eine Gewebeprobe (Histologie). Diese prognostisch ungünstigen Entzündungszeichen werden bei circa 20 Prozent der übergewichtigen, seltener auch bei normalgewichtigen Betroffenen nachgewiesen. In diesen Fällen spricht man auch von einer nichtalkoholischen Steatohepatitis, abgekürzt NASH. In circa 10 Prozent entwickelt sich daraus eine Leberzirrhose mit potenziell lebensbedrohlichen Folgen.
Therapie der nicht-alkoholischen Fettlebererkrankung
Entsprechend den Erkrankungsursachen ist die wichtigste Maßnahme eine Ernährungsumstellung zur Gewichtsreduktion und die Optimierung der Diabetes-Behandlung. Hier sollte eine Gewichtsabnahme von 7 bis 10 Prozent des Körpergewichts angestrebt werden, um die Entzündung und Vernarbung in der Leber zu stoppen.
Für eine medikamentöse Therapie gibt es bisher keinen eindeutigen Standard. Sogenannte Insulin-Sensitizer – wie das Diabetes-Medikament Metformin – verbessern zwar kurzfristig die Leberwerte und die Entzündungszeichen in der feingeweblichen Untersuchung. Über das erste Behandlungsjahr hinaus bringen sie aber leider keinen Vorteil bezüglich der Vernarbung. Für weitere Diabetes-Medikamente häufen sich Hinweise, dass diese sich auch günstig auf eine begleitende Fettleber beziehungsweise auf die durch die NASH bedingte Lebervernarbung auswirken. Zu diesen Medikamenten zählen Substanzen aus der Gruppe der Glutide wie Semaglutid und Liraglutid, aber auch Gliptine sowie SGLT-2-Inhibitoren.
Für eine Therapie mit Vitamin E konnte dagegen über zwei Jahre Therapie ein positiver Effekt auf die Laborwerte und auch das feingewebliche Bild gezeigt werden. Jedoch führt Vitamin E leider nicht zur Rückbildung der Vernarbung und ist durch eine fraglich erhöhte Sterblichkeit bei hochdosierter Einnahme in die Diskussion geraten.
Bei Versagen aller anderen Maßnahmen kommt bei stark übergewichtigen Patientinnen und Patienten auch ein operativer Eingriff zur Gewichtsreduktion in Betracht.
Klinische Studien
Die Suche nach Alternativen zur effektiven Behandlung der Fettlebererkrankung ohne Erhöhung des Herz-Kreislauf-Risikos geht auch in Zukunft weiter. Derzeit laufen in unserer Studienambulanz verschiedene Studien der Phasen 2 und 3 zu erfolgversprechenden Kandidatenmedikamenten für eine zukünftige NASH-Therapie, die sowohl einzeln als auch in Kombination zum Einsatz kommen.
Generell bieten wir unseren Patientinnen und Patienten mit NAFLD klinische Verlaufskontrollen in unserer Elastographie-(Fibroscan-)Ambulanz an. Darüber hinaus ist die Teilnahme an der strukturierten Erfassung und Verlaufskontrolle im Rahmen der Würzburger NAFLD-Kohortenstudie möglich.
Wohin kann ich mich wenden?
Bitte vereinbaren Sie einen Termin in der Leberambulanz oder Fibroscan-Ambulanz der Medizinischen Klinik II, Schwerpunkt Hepatologie
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