Alkoholische Fettlebererkrankung
Man unterscheidet zwei Krankheitssituationen: die alkoholische Fettleberhepatitis (ASH, alkoholische Steatohepatitis) mit oft schwerem akutem Verlauf und die chronische Alkoholschädigung mit Entwicklung einer längerfristigen Vernarbung (Leberfibrose) oder Leberzirrhose.
Wie kommt es zu Leberschäden durch Alkohol?
Für die Leberschäden durch Alkohol gibt es zwei Ursachen. Zum einen wird die Leber durch giftige Abbauprodukte des Alkohols direkt geschädigt. Zum anderen macht der Alkohol die Darmwand durchlässiger für Bakterien und deren Bestandteile, was wiederum Entzündungsprozesse in der Leber aktiviert. Die alkoholische Fettlebererkrankung kann sowohl eine akute alkoholische Fettleberentzündung mit der Gefahr eines akuten Leberversagens als auch chronische Schäden im Sinne einer Vernarbung oder Zirrhose verursachen.
Ab welcher Menge Alkohol entwickelt sich ein Leberschaden?
Die langfristige Alkoholschädigung der Leber hängt im Wesentlichen von der Menge des konsumierten Alkohols ab. Die Grenze eines „sicheren“ Konsums ist jedoch individuell sehr verschieden. Generell liegt diese Grenze bei Frauen deutlich niedriger, weil die weibliche Leber Alkohol aufgrund der deutlich geringeren Enzymaktivität langsamer abbaut.
Als Faustregel gilt: Für Frauen liegt der Grenzwert, ab dem mit langfristigen schweren Schäden gerechnet werden muss, bei etwa 10 bis 20 Gramm Alkohol pro Tag. Das entspricht etwa einem halben Liter Bier oder einem Viertelliter Wein. Für Männer liegt er bei 20 bis 40 Gramm Alkohol pro Tag. Das entspricht etwa einem Liter Bier oder einem halben Liter Wein. Individuell kann der Grenzwert aber auch erheblich niedriger sein.
Bei Vorliegen einer begleitenden weiteren Lebererkrankung, wie einer Virushepatitis oder Fettleberhepatitis (NASH), sind auch geringe Mengen Alkohol ausgesprochen ungünstig und es gilt eine klare Empfehlung zur vollständigen Abstinenz.
Behandlung der alkoholischen Fettlebererkrankung
Zentrales Ziel der Behandlung ist die Beendigung des schädlichen Alkoholkonsums, da es keine anderen medikamentösen Therapiemöglichkeiten gibt. Neben psychotherapeutischer Suchttherapie stehen Ernährungstherapie und die Behandlung von Komplikationen der Lebererkrankung in Vordergrund. Eine Behandlung mit Kortison kommt aufgrund der Risiken nur für einige schwerstkranke Patientinnen und Patienten mit akuter Alkoholhepatitis infrage.
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