Fachübergreifende Strategien
Das IZA hat es sich zur Aufgabe gemacht, Menschen mit einer Angsterkrankung die bestmögliche, interdisziplinäre und individuell passende Therapie zu ermöglichen. Um solche Behandlungen stetig zu verbessern, innovative Therapiekonzepte zu entwickeln oder bereits bestehende Therapieverfahren immer weiter zu optimieren, arbeiten die Therapieeinrichtungen des IZA – die Erwachsenenpsychiatrie, die Kinder- und Jugendpsychiatrie sowie die Hochschulambulanz – fachübergreifend mit zahlreichen Einrichtungen Hand in Hand.
Interdisziplinär vernetzt
Neben Würzburger Kliniken und Instituten aus Medizin, Psychologie, Sonderpädagogik und Pädagogik sind das auch alle stationären psychiatrischen sowie kinder- und jugendpsychiatrischen Kliniken in Unterfranken, teils darüber hinaus auch in Bayern sowie in Baden-Württemberg. In die Forschung eingebunden sind auch hochrangige Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus Berlin, Freiburg, Tübingen oder Frankfurt.
Spektrum der Angsterkrankungen
Im IZA werden alle Formen einer Angsterkrankung interdisziplinär behandelt. Grundsätzlich unterscheidet man Phobien, Panikerkrankungen sowie die generalisierte Angsterkrankung.
Phobien
Zu den bekanntesten Angsterkrankungen zählen Phobien, die als Reaktion auf spezifische Auslöser auftreten. Darunter fallen zum Beispiel die Angst vor Spinnen, Flugangst oder Höhenangst. Eine häufige spezifische Angsterkrankung ist auch die soziale Phobie, die Angst, im gesellschaftlichen Umgang mit anderen Menschen zu versagen. Die sogenannte Agoraphobie, umgangssprachlich auch als Platzangst bekannt, wird durch bestimmte Orte und Situationen wie weite Plätze oder Menschengedränge ausgelöst.
Die Symptomatik reicht von leichtem Unbehagen bis hin zu Panikattacken mit körperlichen Erscheinungen wie Atemnot, Herzrasen, Schweißausbrüchen oder Zittern. Häufig versuchen Betroffene hierbei, die auslösende Situation zu vermeiden.
Panikstörungen
Wenn es zu wiederholten Panikanfällen kommt, die weder auf eine spezifische Situation oder ein spezifisches Objekt ausgerichtet sind, noch sich irgendwie beeinflussen lassen, spricht man von Panikstörungen. Solche Panikattacken überfallen Betroffene ohne erkennbaren Auslöser plötzlich und aus heiterem Himmel für wenige Minuten, zum Teil mehrfach am Tag. Die körperlichen Symptome wie Herzklopfen, Schweißausbrüche, Zittern oder Erstickungsängste sind oft begleitet von Taubheitsgefühlen und Schwindel bis hin zur Todesangst. Typischerweise entwickelt sich eine überdauernde Angst vor der nächsten Panikattacke. Ein erster Panikanfall tritt häufig im Zusammenhang mit einem stressbehafteten Erlebnis oder in Folge von chronischem Stress auf.
Generalisierte Angsterkrankung
Menschen, die alltäglichen Herausforderungen über einen längeren Zeitraum mit permanenter Anspannung, großer Besorgnis und zahlreichen Befürchtungen begegnen, leiden vielleicht unter einer sogenannten generalisierte Angsterkrankung. Ängstliches Grübeln und Weitergrübeln über banale Sachverhalte sowie angstbesetzte Spekulationen beeinträchtigen den Alltag und oft auch den Schlaf. Beispielsweise wird ein unerwarteter Telefonanruf aus Angst vor einer schlechten Nachricht von vornherein nicht angenommen. Eine generalisierte Angsterkrankung ist nicht klar definiert und lässt sich oft schwer von einer ängstlichen Persönlichkeitsstruktur abgrenzen. Deshalb wird diese Form der Angststörung – trotz großen Leidensdrucks – oft nicht behandelt.
Individuelle und innovative Therapiekonzepte
Das Angebot an individuellen Therapiekonzepten umfasst ambulante, teilstationäre und stationäre Behandlungsmöglichkeiten sowohl für Erwachsene als auch für Kinder. Auf Basis einer praxisbezogenen Forschung entwickeln und erproben wir innovative Therapiekonzepte, die im Rahmen von Studien an unseren Einrichtungen hinsichtlich ihres Nutzens bewertet werden. Außerdem wirken wir an der Verbesserung der Leitlinien zur Standardisierung der Behandlung mit.
Angsterkrankungen und Komorbiditäten
Häufig treten Angsterkrankungen auch als Begleiterkrankung einer körperlichen Grunderkrankung zum Beispiel am Herzen auf. Das Therapiekonzept für solche Komorbiditäten wird fachübergreifend erstellt und in wissenschaftlichen Studien untersucht.
Aufklärung und Prävention
Mit den unterschiedlichsten Angeboten informieren wir Betroffene, Angehörige und Interessierte über Angsterkrankungen und zeigen Möglichkeiten zur Prävention auf. In Erprobung sind auch Präventionsprogramme, die der Entstehung einer Angsterkrankung bei erhöhtem Risiko entgegenwirken sollen.
Weitere Informationen
Ansprechpersonen
Prof. Dr. rer. nat.
Katja Bertsch
Lehrstuhl für Psychologie I – Biologische Psychologie, Klinische Psychologie und Psychotherapie
+49 931 31-82843
Kontakt, Sprechzeiten
Telefon
Anmeldung zur ambulanten Behandlung in der Klinik und Poliklinik für Psychiatrie für Psychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie (PPP)
+49 931 201-77800
Anmeldung in der Hochschulambulanz
+ 49 931 3182839
Anmeldung zur ambulanten Behandlung im Klinik und Poliklinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie (KJPPP)
+49 931 201-79600
E-Mail und Fax
Sekretariat PPP
ps_sekr@ ukw.de
+49 931 201-77020
Anmeldung Psychotherapie und Traumaambulanz
ep_poli@ ukw.de
+49 31 201-77800
Sekretariat KJPPP
kj_ambulanz@ ukw.de
+49 931 201-78620
Anschrift
Interdisziplinäres Zentrum für Angsterkrankungen | Universitätsklinikum Würzburg | Magarete-Höppel-Platz 1 | 97078 Würzburg | Deutschland