Würzburg. Wer an einer Herzinsuffizienz erkrankt ist, hat in der Regel nicht nur unter einem schwachen Herzen zu leiden, sondern häufig auch unter weiteren, oft mit dem Alter assoziierten Erkrankungen. Diese so genannten Komorbiditäten und ihre Wechselwirkungen mit dem Herzen stellen Ärztinnen und Ärzte sowohl in der Diagnostik als auch in der Behandlung vor zunehmende Herausforderungen. Insbesondere Übergewicht und Diabetes, Bluthochdruck, chronische Nierenerkrankungen und Krebs haben einen erheblichen Einfluss auf die Entwicklung einer Herzinsuffizienz.
Im Symposium „Targets in Heart Failure Treatment“, das am 15. und 16. Juli im Deutschen Zentrum für Herzinsuffizienz (DZHI) am Uniklinikum Würzburg stattfindet, erörtern Fachleute aus Wissenschaft und Klinik die Schnittstellen zwischen dem Herz und anderen Organen und diskutieren Therapien, die vor allem auf das Immunsystem, den Stoffwechsel und genetische Ursachen abzielen. 34 Referentinnen und Referenten stehen auf der Agenda, mehr als 50 Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftler stellen ihre Projekte aus Grundlagen- und klinischer Forschung vor.
Die Arbeitsgruppen 12 (für Kardiomyopathien) und 13 (für Myokardiale Funktion und Energetik) der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie (DGK) haben in Kooperation mit dem Deutschen Zentrum für Herz-Kreislaufforschung (DZHK) ein spannendes Programm erstellt. Am Universitätsklinikum Würzburg zeichnen für das Symposium maßgeblich verantwortlich Professorin Katrin Streckfuß-Bömeke vom Institut für Pharmakologie und Toxikologie der Uni Würzburg und Sprecherin der AG 13, Dr. Jan Dudek, Arbeitsgruppenleiter am DZHI, Professorin Brenda Gerull, Leiterin des Departments Kardiovaskuläre Genetik am DZHI und stellvertretende Sprecherin der AG 12, sowie Professor Christoph Maack, Sprecher des DZHI.
„Wir freuen uns sehr, dass DGK, DZHK und DZHI beim Würzburger Herzinsuffizienz-Symposium ihre Kräfte bündeln. Dadurch können wir die Zusammenarbeit zwischen führenden Labors in Deutschland fördern und gemeinsam neue Ziele für eine individualisierte Behandlung der Herzinsuffizienz identifizieren und entwickeln“, kommentiert Katrin Streckfuß-Bömeke.
Auf der Agenda stehen Programmpunkte wie „Vorhofflimmern und Herzinsuffizienz: Teufelszwillinge“, genetische Faktoren, die das Entstehen von Herzerkrankungen begünstigen können und Mechanismen, durch die der kontraktile Apparat des Herzmuskels beeinträchtigt wird. Auch die Schnittstellen zwischen Stoffwechselveränderungen und Entzündungsprozessen rücken zunehmen in den Fokus der Teams aus Forschung und Klinik. Ein Highlight der Veranstaltung ist die „Keynote Lecture“ von Professor Wolfram Zimmermann aus Göttingen, der über seine Pionierarbeit zu Gewebe-basierter Reparatur des Herzens, dem sogenannten Herzpflaster berichten wird.
„Unser Symposium soll einen Schlussakkord unter eine interessante erste Jahreshälfte setzen, in der wir endlich wieder unseren Kolleginnen und Kollegen persönlich begegnen konnten. Dieser persönliche Austausch hat unsere Forschungsaktivitäten nach zwei Jahren des Online-Austauschs wieder neu belebt!“, freut sich Christoph Maack.
Die Agenda ist hier zu finden: akademie.dgk.org/veranstaltung/page/37961/