Herzinsuffizienz-Patienten haben als Standardtherapie sogenannte ACE-Hemmer. Das COVID-19-Virus benutzt das Angiotensin-Conversions-Enzym (ACE) 2 als Rezeptor, um in die Zelle zu gelangen. „Welche Bedeutung das für unsere Patienten hat, ist nicht klar“ sagt Professor Stefan Störk, der die Studie gemeinsam mit Professor Georg Ertl in Deutschland leitet. „Klinische Daten gibt es dazu nicht, sodass neue Aufschlüsse aus der G-CHF-Registerstudie zu erwarten sind.“
Professor Christoph Maack, Sprecher des DZHI weist auf einen Artikel im renommierten New England Journal of Medicine* hin. „Wichtigste Botschaft ist, dass Patienten die ACE-Hemmer einnehmen, auf keinen Fall ihre Medikamente weglassen sollten. Die schädigende Wirkung ist nicht nachgewiesen, der organschützende Effekt aber bei vielen Erkrankungen erwiesen.“
Bei Fragen und Unsicherheiten sollten Patienten sich mit ihrem Hausarzt, Kardiologen oder der Herzinsuffizienz-Ambulanz im DZHI in Verbindung setzen: 0931 201 46301. Außerhalb der Sprechzeiten rufen Sie bitte den Bereitschaftsdienst 116 117 an, und im Notfall umgehend die Rettungsleitstelle 112.
Professor Georg Ertl legt großen Wert darauf, dass alle Patienten wissen, sie werden weiter wie bisher mit den gewohnten medizinischen Standards am UKW versorgt: „Bitte schieben Sie nichts ohne ärztliche Beratung raus. Corona darf nicht auf Kosten unserer Patienten mit Herzkrankheiten, Krebs oder anderen schweren Erkrankungen gehen!“
Weitere Informationen:
Was Herzinsuffizienz-Patienten über Covid-19 wissen müssen! Die Heart Failure Association der European Society of Cardiology hat auf ihrer Webseite in allen Sprachen wichtige Informationen und praktische Tipps zusammengestellt:
Auf der Homepage www.icd-forum.de geben Psychologen der Universität Würzburg und Kardiologen vom DZHI nützliche Hinweise, wie Herzpatienten mit einem implantierten Defibrillator und ihre Angehörige die COVID-19-Krise möglichst sorgenfrei über-stehen.
*https://www.nejm.org/doi/full/10.1056/NEJMsr2005760
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