Ehrendoktor für Prof. Dr. Martin Paul - Carl Casper von Siebold-Medaille für Barbara Stamm

Die Medizinische Fakultät der Universität Würzburg hat am 17.05.2019 im Rahmen des Dies Academicus Prof. Dr. Martin Paul, Präsident der Universität Maastricht, die Ehrendoktorwürde verliehen. Sie würdigt damit seine langjährigen Verdienste um den Aufbau des Deutschen Zentrums für Herzinsuffizienz am Universitätsklinikum Würzburg. Landtagspräsidentin a. D. Barbara Stamm wurde von der Fakultät und dem Universitätsklinikum Würzburg mit der Carl Casper von Siebold-Medaille für ihre herausragenden Verdienste um die Universitätsmedizin in Würzburg geehrt.

Der Pharmakologe Martin Paul gehört zu den renommiertesten Wissenschaftlern auf dem Gebiet des Renin-Angiotensin-Aldosteron Systems (RAAS), ein wichtiges Hormonsystem zur Regulation des Blutdrucks. Die Forschungsarbeiten von Prof. Paul und seinen Kollegen legten den Grundstein für die Ära der Neurohumoralen Aktivierung bei Herzschwäche. Die darauf beruhenden ACE-Hemmer waren die ersten Medikamente, die das Leben von Patienten mit Herzinsuffizienz nachweislich verlängerten.

Professor Paul ist heute Präsident der Universität Maastricht. Von 2010 bis 2018 war er Mitglied und Vorsitzender des Wissenschaftlichen Beirates des Deutschen Zentrums für Herzinsuffizienz (DZHI) in Würzburg. Das DZHI ist seit 2010 vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) mit insgesamt rund 50 Mio. Euro als Integriertes Forschungs- und Behandlungszentrum gefördert. „Durch seine engagierte, nachhaltige und umsichtige Beratung und Unterstützung hat er den Aufbau und die weitere Entwicklung des DZHI über die Jahre entscheidend vorangebracht und sich dadurch für die Julius-Maximilians-Universität Würzburg überaus verdient gemacht.“ fasste Prof. Dr. Mathias Frosch, Dekan der Medizinischen Fakultät, das Engagement von Prof. Paul zusammen.

Prof. Dr. Christoph Maack, Sprecher des Deutschen Zentrums für Herzinsuffizienz, würdigte in seiner Laudatio die Leistungen von Prof. Paul zur Profilierung des DZHI als interdisziplinäres Forschungs- und Behandlungszentrum. „Herr Prof. Paul hat schon in der ersten Begutachtungsphase dafür Sorge getragen, dass die nicht-kardiologischen und kardiologischen Kliniken und Institute aktiv im DZHI zusammenarbeiten, was die einzigartige Interdisziplinarität als Grundprinzip des DZHI entscheidend geprägt hat. Durch die gemeinsame Arbeit an den Mechanismen, der Prävention und Behandlung der Herzinsuffizienz und ihrer Komplikationen hat das DZHI durch dieses Grundprinzip weltweit ein Alleinstellungsmerkmal erlangt.“

Prof. Paul hob in seiner Festrede die Bedeutung der Zusammenarbeit von Universität und Klinikum zum Erreichen der gemeinsamen Ziele in Forschung und Krankenversorgung hervor: „Das Deutsche Zentrum für Herzinsuffizienz steht beispielhaft für innovative Strukturen, in denen ausgehend von einem klinischen Problem in einem multi- und interdisziplinären Ansatz die Brücke von der Grundlagenforschung bis zur Anwendung am Patienten geschlagen wird.“

Im Anschluss verlieh Prof. Dr. Georg Ertl, ärztlicher Direktor des Universitätsklinikums Würzburg, die Carl Casper von Siebold-Medaille an Landtagspräsidentin a. D. Barbara Stamm. Mit dieser Auszeichnung würdigen Universitätsklinikum und Medizinische Fakultät gemeinsam Persönlichkeiten, die sich um die Universitätsmedizin in Würzburg in herausragender Weise verdient gemacht haben. Im Laufe ihrer gesamten politischen Laufbahn hat sich Barbara Stamm für deren Belange eingesetzt. In der jüngeren Vergangenheit hat sie u. a. die Erweiterung des Medizincampus mit der neuen Kopfklinik und dem Mutter-Kind-Zentrum, die Institutionalisierung der Palliativmedizin, die Einrichtung des Helmholtz-Instituts für RNA-basierte Infektionsforschung, des Comprehensive Cancer Centers sowie des Deutschen Zentrums für Herzinsuffizienz wegbereitend unterstützt. „Nicht zuletzt ihr Engagement hat dazu beigetragen, das Ansehen der Würzburger Universitätsmedizin in Bayern, in Deutschland und über die Grenzen Deutschlands hinweg wesentlich zu befördern“ fasste Prof. Ertl die Leistung von Barbara Stamm zusammen. In ihren spontanen Dankesworten engagierte sich Barbara Stamm noch einmal für die Universitätsmedizin, den wissenschaftlichen Nachwuchs und die ehrenamtlichen Leistungen in allen Bereichen.

Im Rahmen des Dies Academicus wurden außerdem die Promotionspreise der Medizinischen Fakultät verliehen. Dr. Matthias Lutz wurde mit dem Preis aus dem Nachlass von Klug und Sichler für seine Arbeit über die Immunität gegen Tumorantigene ausgezeichnet. Der Mediziner und Physiker Dr. Alexander Gotschy erhielt den Preis der Ernst und Hedda Wollheim-Stiftung für die Entwicklung eines neuen Verfahrens zur Bildgebung von Atherosklerose.

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