Zwischen Zitronen aus Porzellan, VR-Brillen, Donuts aus Pappe und Suppenschüsseln in Truthahnform durften die Schüle*innen der Berufsfachschule für Diätassistenten des UKWs in diesem Monat lernen, was sich alles hinter dem Begriff "Fake Food" verbergen kann. Dazu besuchten die Auszubildenden aus dem 1. und dem 2. Lehrjahr gemeinsam eine Ausstellung zum Thema "Fake Food" im Bamberger Rathaus. Nach einem anschließenden Besuch im Dom und dem Bamberger Rosengarten konnten die Schüler*innen den gemeinsamen Wandertag bei einem Eis oder einem kühlen Getränk in der sonnigen Weltkulturerbestadt ausklingen lassen.
Aktuelle Meldungen
Würzburg. Die „Social Days“ sind ein konzernweites Programm der Deutschen Bank zur Förderung des ehrenamtlichen Engagements ihrer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. In diesem Rahmen kamen am 13. Juli dieses Jahres 13 Führungskräfte von Filialen aus ganz Franken ans Uniklinikum Würzburg (UKW). Hier teilten sie sich in zwei Gruppen auf. Das eine Team startete ein gemeinsames Kochevent mit am UKW behandelten ukrainischen Krebspatientinnen und -patienten sowie deren Angehörigen und Kindern. Begleitet wurden sie dabei von Gabriele Nelkenstock, Vorsitzende des Vereins „Hilfe im Kampf gegen Krebs“ und Mitorganisatorin des Aktionstags.
Gemeinsames Kochen in der Diätschule
Unter Anleitung einer Schülerin und eines Schülers der Staatlichen Berufsfachschule für Diätassistenten am UKW wurden zunächst hochwertige und gesunde Lebensmittel eingekauft. Dass die Schülerin selbst aus der Ukraine stammt, vereinfachte dabei die Kommunikation. Anschließend wurde in der Küche der Diätschule in der Reisgrubengasse in Würzburg in fröhlicher Runde geschnippelt, gerührt, gebraten und gekocht. „Unsere Absicht war es, den Ukrainerinnen und Ukrainern in ihrer hoch belasteten Lebenssituation mal etwas Gutes zu tun sowie in entspannter Atmosphäre einen interkulturellen Austausch zu ermöglichen“, verdeutlicht Nelkenstock. Ein Ziel, das nach ihrer Beobachtung voll und ganz erreicht wurde.
Spielplatz der Kinderklinik weiter „aufgehübscht“
Während in der Diätschule vielfältige Speisen entstanden, engagierte sich die zweite Gruppe der Bankerinnen und Banker für die kleinen Patientinnen und Patienten der Würzburger Universitäts-Kinderklinik. Sehr zur Freude von Klinikdirektor Prof. Dr. Christoph Härtel statteten sie den dortigen Spielplatz mit weiteren Spielzeugen und Sportartikeln aus. Für deren wetterfeste Aufbewahrung installierten sie zudem eine Outdoor-Lagerbox auf dem Areal. Zum gemeinsamen Mittagessen kamen alle in der Diätschule wieder zusammen und genossen bei interessanten Gesprächen die zuvor geschaffenen Köstlichkeiten.
Achtsamkeit zum Mitnehmen
Als kleines Dankeschön an die Gäste führte Prof. Dr. Imad Maatouk, der Leiter des Schwerpunkts Psychosomatik, Psychotherapie und Psychoonkologie am UKW, mit ihnen am Nachmittag ein Achtsamkeitstraining durch, das darauf abzielte, ihnen bei der Stressbewältigung im Alltag zu helfen. Finanziert wurde der gesamte Aktionstag durch eine großzügige Spende der Deutschen Bank und der Teammitglieder an Hilfe im Kampf gegen Krebs e.V. Zum Abschluss kommentierte Dieter Gobernatz, Marktgebietsleiter Bayern Nord der Deutschen Bank: „Durch die von den Ukrainerinnen und Ukrainern berichteten individuellen Krankheits-, Kriegs- und Fluchtschicksale war dieser Social Day für uns besonders emotional. Wir danken dem Verein Hilfe im Kampf gegen Krebs und dem Uniklinikum Würzburg für diese Erfahrung und hoffen, dass wir mit unserem Engagement ein mitmenschlich-positives Signal senden konnten.“
Die Berufsfachschule für Diätassistenten beteiligt sich in diesem Jahr am Anne Frank Tag, einem bundesweiten Aktionstag gegen Antisemitismus und Rassismus. Der Anne Frank Tag findet rund um Anne Franks Geburtstag, dem 12. Juni, statt. Deutschlandweit engagieren sich Schüler und Schülerinnen an beinahe 500 Schulen bei der bundesweiten Aktion, die vom Anne Frank Zentrum in Berlin organisiert wird. Unter dem diesjährigen Motto »Blick auf die Geschichte« beschäftigen sich die Schüler/innen mit Anne Franks Lebensgeschichte und nehmen Fotos als historische Quellen kritisch in den Blick. Anne Frank ist eines der bekanntesten Opfer des Holocaust und wurde durch die Veröffentlichung ihres Tagebuchs weltweit bekannt. Die Schüler/innen der Berufsfachschule für Diätassistenten arbeiten zum Anne Frank Tag mit einer Plakatausstellung, einem Video-Interview mit dem Holocaust-Überlebenden Tswi Herschel sowie weiteren digitalen und analogen Lernmaterialien, die vom Anne-Frank-Zentrum entwickelt wurden. Sie setzen sich darüber hinaus mit ihrem Schulsozialpädagogen Joas Nickel sowie Mitarbeiter/innen der Jungendbildungsstätte Unterfranken am 14.06.2021 mit dem Würzburger DenkOrt Deportation am Hauptbahnhof Würzburg auseinander und beschäftigen sich mit den Biographien der Opfer des Nationalsozialismus. Im Vordergrund dabei steht die jugendliche Sichtweise auf die Vergangenheit und die Frage nach der Bedeutung der Erinnerung für unsere heutige Gesellschaft. Darüber hinaus kommt es im Rahmen des Programms „Meet a Jew“ zu einer persönlichen Begegnung mit jungen Juden und Jüdinnen, um in einem Gespräch auf Augenhöhe einen Einblick in jüdisches Leben hier und heute zu gewinnen.
Der Anne Frank Tag findet seit 2017 jedes Jahr an Anne Franks Geburtstag statt. In diesem Jahr wird er am Freitag, den 11. Juni in der Berliner Anne-Frank-Grundschule feierlich eröffnet. Das Interesse am Aktionstag ist groß: Die Zahl der teilnehmenden Schulen hat sich seit der Initiierung durch das Anne Frank Zentrum versechsfacht. Der Anne Frank Tag steht jedes Jahr unter einem besonderen Motto und soll Schülerinnen und Schüler sowie Lehrerkräfte dazu anregen, sich mit der Geschichte von Anne Frank in der Zeit des Nationalsozialismus sowie mit Antisemitismus, Rassismus und Diskriminierung in der Gegenwart zu befassen. Christine Lambrecht, Bundesministerin der Justiz und für Verbraucherschutz, übernimmt auch 2021 die Schirmherrschaft.
Ziel des Anne Frank Tages 2021 ist es, dass Schülerinnen und Schüler ihre Medienkompetenz weiterentwickeln und ihre Urteilskraft gestärkt wird. Dies gilt insbesondere auch hinsichtlich antisemitischer Verschwörungserzählungen in der Gegenwart. Die Schüler/innen des ersten Ausbildungsjahres der Berufsfachschule für Diätassistenten können vor Ort mit den Lernmaterialien unter Einhaltung der Corona-Sicherheitsbestimmungen arbeiten. Sollten ein Präsenzunterricht aufgrund steigender Inzidenzzahlen nicht möglich sein, ist eine digitale Durchführung möglich. Zu den Lernmaterialien gehört die Ausstellung »Blick auf die Geschichte«. Sie erzählt auf sieben großformatigen Plakaten – gedruckt und online – die Lebensgeschichte von Anne Frank anhand von historischen Fotografien. Die Fotografien zeigen Anne Frank in der Zeit zwischen 1931 als zweijähriges Kind und zuletzt 1942 als 13-jährigen Teenager. Zwei Monate später musste die Familie Frank untertauchen und sich vor den Nationalsozialisten verstecken. Aus der Zeit im Versteck sind keine weiteren Fotos überliefert. Zu sehen sind auf den Plakaten außerdem Anne Franks erster Wohnort in Frankfurt am Main, eine öffentliche Parade der Hitlerjugend am Frankfurter Bahnhofsplatz, das Haus in Amsterdam, in dem die Familie sich zwei Jahre lang versteckte und Anne Frank ihr Tagebuch schrieb. Gezeigt werden auch Fotos aus dem Leben ihres Vaters nach dem Krieg, der als einziger aus der Familie den Holocaust überlebte. Die Lernmaterialien regen die Schülergruppen dazu an, sich mit historischen Fotos kritisch auseinanderzusetzen und auf gegenwärtige Medien zu übertragen: »In welchem politischen und gesellschaftlichen Kontext ist das Foto entstanden?«, »Welche Absicht verfolgten die Fotograf/innen?«, »Was zeigt uns das Foto, und was zeigt es uns nicht?« Den Schülerinnen und Schülern steht ebenfalls ein digitales Interview mit dem Holocaust-Überlebenden Tswi Herschel zur Verfügung, der die Verfolgung als jüdisches Kind versteckt bei einer christlichen Familie in den Niederlanden überlebt hat. Das Video wurde in Kooperation mit Yad Vashem – Internationale Holocaust Gedenkstätte für den Anne Frank Tag aufgenommen und gehört zu dem Online-Material, mit dem die Schüler/innen zum Anne Frank Tag arbeiten.
Video-Interview mit Tswi Herschel
Der Holocaust-Überlebende Tswi Herschel (geb. 1942) berichtet in einem Video-Interview über seine frühe Kindheit in dem von Deutschland besetzten Niederlanden. Als jüdisches Kind hatten ihn seine Eltern bei einer christlichen Familie vor der antisemitischen Verfolgung versteckt. Nach Ende des Zweiten Weltkriegs fand ihn seine Großmutter wieder und nahm ihn zu sich. Tswi Herschels Eltern wurden im Vernichtungslager Sobibor ermordet. Tswi Herschel spricht in dem Video-Interview außerdem über den starken Antisemitismus, dem er als Kind nach Ende des Krieges in den Niederlanden ausgesetzt war und davon, wie er bei der jüdischen Jugendbewegung Bnei Akiva Anschluss fand. 1986 segelte er gemeinsam mit seiner Frau auf einer dreimonatigen Reise mit dem eigenen Boot nach Israel, wo er bis heute lebt.
Anne Frank Zeitung 2021
Die Anne Frank Zeitung ist Teil des Lernmaterials zum Anne Frank Tag und wurde in Kooperation mit dem Anne Frank Haus entwickelt. In der diesjährigen Anne Frank Zeitung lernen die Schüler/innen, Propagandafotos der Nationalsozialisten von privaten Aufnahmen zu unterscheiden und erhalten Einblick in die Arbeit verschiedener Fotograf/innen aus der Zeit des Zweiten Weltkriegs. Anhand aktueller Fotos beschäftigen sie sich kritisch mit der Frage, wie heute in Medien und Social Media verbreitete Bilder unsere Wahrnehmung der Realität prägen.
Eröffnungsveranstaltung des Anne Frank Tags 2021 in Berlin
Die zentrale Auftaktveranstaltung findet am 11. Juni von 10.30 bis 11.30 Uhr an der Anne-Frank-Grundschule in Berlin statt. Die Veranstaltung wird live auf Youtube übertragen: @annefrankzentrum. Vertreter/innen der Presse und die interessierte Öffentlichkeit sind dazu eingeladen.
Das Anne Frank Zentrum
Das Anne Frank Zentrum ist die deutsche Partnerorganisation des Anne Frank Hauses in Amsterdam. Mit Ausstellungen und Bildungsangeboten erinnert das Zentrum an Anne Frank und ihr Tagebuch. Es schafft Lernorte, in denen sich Kinder und Jugendliche mit Geschichte auseinandersetzen und diese mit ihrer heutigen Lebenswelt verbinden. Sie lernen gesellschaftliche Verantwortung zu übernehmen und sich für Freiheit, Gleichberechtigung und Demokratie zu engagieren. Das Anne Frank Zentrum zeigt eine ständige Ausstellung in Berlin und Wanderausstellungen in ganz Deutschland. Es setzt bundesweit Projekte um und entwickelt Materialien zur Auseinandersetzung mit der Geschichte des Nationalsozialismus und des Holocaust sowie mit Antisemitismus, Rassismus und Diskriminierung heute. Der gemeinnützige Verein hat seinen Sitz in Berlin und ist anerkannter Träger der freien Jugendhilfe und Mitglied im Arbeitskreis deutscher Bildungsstätten.
Partner des Anne Frank Tags
Der Anne Frank Tag 2021 ist ein Projekt des Anne Frank Zentrums in Kooperation mit dem Anne Frank Haus, dem Anne Frank Fonds, Ariowitsch-Haus, der Bildungsstätte Anne Frank, der Bundeskoordination Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage, der Gedenkstätte Bergen-Belsen, Ilan-Bildungsprogramm, Meet a Jew, Museum Synagoge Gröbzig, und Yad Vashem – Internationale Holocaust Gedenkstätte.
Förderer des Anne Frank Tags
Der Anne Frank Tag 2021 wird ermöglicht durch die Finanzierung des Projektes durch das Bundesministerium der Justiz und für Verbraucherschutz sowie durch die Stiftung »Erinnerung, Verantwortung und Zukunft«. Weitere Unterstützung erhält das Projekt von der Botschaft des Königreichs der Niederlande, der Deutschen Bahn sowie dem AOK-Bundesverband.
Pressefotos und Medieninformation
zum Download zum Anne Frank Tag allgemein gibt es unter:
Wegen der Corona- Pandemie fand die Veranstaltung als Videokonferenz über Skype for business statt.
Als eine „Schule ohne Rassismus- Schule mit Courage“ gehört die Berufsfachschule der Diätassistenten nun zu einem deutschlandweiten Bündnis von Schulen, die sich im Rahmen einer Selbstverpflichtung dazu verpflichtet haben, in Zukunft nachhaltige Projekte, Aktionen und Veranstaltungen durchzuführen und sich gegen jegliche Form der Diskriminierung, insbesondere Rassismus, einzusetzen und diese zu überwinden.
Im Rahmen der Titelverleihung wurde der Berufsfachschule eine Urkunde durch die Regionalkoordination in Unterfranken von „Schule ohne Rassismus- Schule mit Courage“ überreicht. Die Regionalkoordination berät, informiert, bietet Koordinierungs- und Netzwerktreffen verschiedener Zielgruppen an und unterstützt die einzelnen Schulen in Unterfranken in der rassismuskritischen Bildungsarbeit.
Im Netzwerk Schule ohne Rassismus wird jede Schule von einem Paten begleitet. Die engagierten Schülerinnen des Courage- Teams der Schule konnten Dr. Matthias Riedl als Paten gewinnen. Bekannt ist der Internist und Ernährungsmediziner aus der NDR- Fernsehsendung „Die Ernährungsdocs“. Mit einem ebenso aktuellen wie kurzweiligen Vortrag gab Dr. Riedl den 80 Teilnehmer/innen der Telekonferenz einen kompakten Überblick über gesunde Ernährung, wobei er besonders den Wert der Ballaststoffe hervorhob.
Sobald an der Berufsfachschule wieder Präsenzunterricht ist, wollen sich die Schülerinnen und Schüler mit dem „DenkOrt Deportation“ am Würzburger Hauptbahnhof auseinandersetzen. Ideen für weitere Projekte hat das Courage- Team auch schon, so dass der Kampf gegen Ausgrenzung nicht nur im Schulalltag gelebt wird, sondern auch in weiteren Aktionen nachhaltig verfolgt wird.
Ein Projekt der besonderen Art starteten die angehenden Diätassistentinnen in der Adventszeit 2020. Gemeinsam mit dem Deutschen Zentrum für Herzinsuffizienz (DZHI) haben die Schülerinnen der Berufsfachschule sechs Filme entwickelt, die sich der herzgesunden Ernährung widmen.