Hängendes Lid
Angeborene oder erworbene Ptosis
Grundsätzlich unterscheidet man zwischen einer angeborenen und erworbenen Ptosis. In beiden Fällen handelt es sich um eine Schwäche des Muskelzugs: Betroffene können ihr Lid nicht mehr nach oben ziehen und die Lidkante verdeckt die Pupille. Betrifft dies beide Augen, ist die Sicht stark beeinträchtigt. Die angeborene Form kann vererbt werden. Sie wird durch eine Fehlbildung des lidhebenden Muskels oder des Nervs hervorgerufen. Durch die Sichteinschränkung droht auch Schwachsichtigkeit.
Ursachen der Ptosis
Ursachen für eine erworbene Ptosis sind unter anderem Verletzung, Schlaganfall, Schädigung der sympathischen Nervenfaser, beispielsweise das Horner-Syndrom, oder Muskelerkrankungen wie etwa Myasthenia gravis. Auch das fortschreitende Alter spielt eine bedeutende Rolle. Außerdem kann ein hängendes Oberlid infolge einer Hirnhautentzündung, einer Vergiftung oder einer schweren Augenentzündung auftreten. Ebenso steckt manchmal ein Tumor oder eine Netzhautablösung hinter dem Symptom.
Symptom
Um die Sichteinschränkung zu kompensieren, heben Betroffene oft den Kopf an, um die Sicht durch die verkleinerte Lidspalte zu verbessern.
Diagnose
Aufgrund der zahlreichen möglichen Ursachen ist eine interdisziplinäre Abklärung unerlässlich. Insbesondere neurologische Untersuchungen sind erforderlich, um die Ursachen für Lähmungen oder eine Muskelschwäche einzugrenzen. Bei der augenärztlichen Untersuchung werden in erster Linie die Einschränkung des Gesichtsfelds sowie die Augenbeweglichkeit ermittelt.
Operative Therapie
Eine permanente Sichteinschränkung, die sich der konservativen Therapie entzieht, sollte durch eine operative Lidhebung beseitigt werden. Der Eingriff findet meist ambulant und in örtlicher Betäubung statt. In vielen Fällen wird der Lidhebermuskel dabei gekürzt, manchmal wird auch ein Teil des Oberlids entfernt. In diesem Fall muss während der Operation das andere Auge geöffnet bleiben, um durch Angleichung ein zufriedenstellendes Ergebnis zu erzielen.
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Univ.-Prof. Dr. med.
Martin Nentwich, FEBO
Stellvertretender Klinikdirektor, Sektionsleiter Kinderaugenheilkunde, Schielbehandlung und Neuroophthalmologie
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