Tumoren der Augenoberfläche
Gutartige Tumoren der Augenoberfläche
Wie auf jeder Hautoberfläche können auch auf der Augenoberfläche Tumore wachsen. Insgesamt sind solche Gewebeneubildungen sehr selten und dann meist gutartig. Beispiele dafür sind Muttermale, Zysten, Papillome, Blutschwämme, Fettgeschwülste oder Bindegewebswucherungen. In ihrem Erscheinungsbild changieren sie von lachsfarben über weißlich-glasig zu schiefergrau, sind manchmal matt, manchmal von Gefäßen durchzogen. Anfänglich sind sie bestenfalls ein ästhetisches Problem, können jedoch bei zunehmender Größe zu einem Fremdkörpergefühl, chronischer Bindehautentzündung oder zur Sehbeeinträchtigung führen.
Bösartige Tumoren der Augenoberfläche
Rund eine Person pro eine Million Menschen hat jedoch einen bösartigen Tumor. Dabei kann es sich um ein Melanom, Lymphom oder Spinaliom handeln, das auch als Plattenepithelkarzinom bezeichnet wird. Manchmal sind die Übergänge zwischen gut- und bösartigen Wucherungen nicht eindeutig ersichtlich und müssen mit einer Gewebeprobe diagnostiziert werden. Ein malignes Melanom zum Beispiel entwickelt sich zu 75 Prozent aus einem gutartigen Nävus oder aus einer sogenannten Melanosis. Dabei handelt es sich um eine bräunlich-schwarze, meist großflächige Ablagerung des Pigments Melanin auf der Hornhaut.
Mikrochirurgische Entfernung
Oberstes Ziel ist die vollständige operative Entfernung des Tumors unter Erhalt des Auges. Die mikrochirurgischen Eingriffe werden oft mit einer Kryotherapie, einer Vereisung der Tumorränder kombiniert, um potentiell verbliebene bösartige Tumorzellen im Schnittrand ebenfalls zu vernichten und so Rezidive zu verhindern. Im Anschluss folgt eine schonende Chemotherapie mit Augentropfen, etwa mit Mitomycin C oder Interferon. Diese adjuvante Therapie wirkt nur lokal am Auge und hat keine Nebenwirkungen auf den übrigen Körper.
Tumorboard
Komplexe Tumorerkrankungen, die bereits benachbarte Körperstrukturen befallen oder Tochtergeschwülste im Körper abgesetzt haben, werden im interdisziplinären Tumorboard besprochen. In gemeinsamer Beratung mit den Kolleginnen und Kollegen insbesondere der Hals-Nasen-Ohrenklinik, der Hautklinik, der Radiologie und der Strahlentherapie und Radioonkologie wird ein individueller und auf die Patientin oder den Patienten abgestimmter Therapieplan festgelegt.
Nachbetreuung
Eine regelmäßige Nachsorgeuntersuchung ist nötig, um ein erneutes Wachstum des Tumors sofort zu erkennen, aber auch um den Wundverlauf zu beobachten. Diese Nachbetreuung übernehmen wir in Zusammenarbeit mit den behandelnden Augenärztinnen und Augenärzten vor Ort.
Kontakt, Öffnungszeiten, Sprechzeiten
Telefon
Zentrales Patientenmanagement (ZPM)
+49 931 201-20476
Privatsprechstunde
+49 931 201-20602
Sektion Kinderaugenheilkunde, Schielbehandlung und Neuroophthalmologie
+49 931 201-20487
Im Notfall sind wir für Sie 24 Stunden unter +49 931 201-20351 erreichbar.
Anschrift
Augenklinik und Poliklinik des Universitätsklinikums | Kopfkliniken | Josef-Schneider-Straße 11 | Haus B2 | 97080 Würzburg | Deutschland