• Illustrationsbild: Patient mit Untersuchungsgerät am Auge
  • Illustrationsbild: Labormitarbeiter betrachtet ein Behältnis in dem sich Flüssigkeit und eine Hornhaut befindet
  • Illustrationsbild: Nahaufnahme des Auges

Amnionmembran-Transplantation

Die Amnionmembran-Transplantation (AMT) ist mittlerweile ein etabliertes Verfahren bei oberflächlichen Verletzungen des Auges. Nach schwer heilenden Zelldefekten und Geschwüren der Hornhaut, einem sogenannten Hornhaut-Ulkus, oder nach Verätzung von Hornhaut und Bindehaut fördert sie den Heilungsprozess, dient als mechanischer Schutz und wirkt schmerzlindernd.

Was ist eine Amnionmembran?

Die innerste Haut der Fruchtblase, die den Embryo während der Schwangerschaft umgibt, wird als Amnion bezeichnet. Da die Zellen dieser Eihaut Wachstumsfaktoren ausschütten und damit wundheilungsfördernde, aber auch schmerzreduzierende Eigenschaften haben, werden sie in der Medizin häufig bei Hautdefekten eingesetzt. Hierzu wird das Amnion-Gewebe steril aufbereitet und tiefgefroren.

Beim Auge lassen sich damit vor allem oberflächliche Verletzungen der Bindehaut oder Hornhaut gut behandeln. Teile der Eihaut werden dabei entweder als schützender Verband aufgelegt oder als Transplantat aufgenäht, das sich nach einigen Wochen selbst auflöst oder auch in den Defekt einwachsen kann.

Operationsvorgang

In örtlicher Betäubung wird zunächst der Hornhautdefekt in der Basis gereinigt. Passgenau wird dann die Amnionmembran (AM) aus dem Spendermaterial ausgeschnitten und entweder in den Defekt als Inlay eingepasst oder als Overlay über den Defekt gelegt. Um ein Verrutschen zu verhindern, muss das Transplantat fixiert werden. Je nach Größe und Beschaffenheit geschieht dies entweder durch eine feine Naht auf Bindehaut oder Hornhaut oder – ohne Naht – durch Befestigung der AM auf einer Kontaktlinse. Der Eingriff dauert nur wenige Minuten.

Zertifizierung

Die Amnionmembran unterliegt den Gesetzen der biomedizinischen Arzneimittel und wird unter strengen Sicherheits- und Qualitätsvorgaben aufbereitet. Nur wenige Institute haben die Lizenz zur Kryokonservierung. In der Regel wird die etwa 200 bis 300 Nanometer dünne mehrschichtige Membran unmittelbar nach einer Kaiserschnittgeburt aus dem Mutterkuchen präpariert und unter sterilen Bedingungen eingefroren. Das Einverständnis der Mütter muss eingeholt werden. Ebenso werden Krankheiten wie HIV oder Hepatitis vorher serologisch ausgeschlossen.

Heilerfolg

Bisher können die Wirkmechanismen einer Amnionmembran durch kein Medikament erreicht werden!

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