Schwerpunkte der Anästhesiologie
Anästhesie
In unserer Klinik werden pro Jahr etwa 31 000 Anästhesien für operative und diagnostische Eingriffe durchgeführt. Dabei arbeiten wir vor Ort unter anderem auf den Intensivstationen, in den Operationssälen, Diagnostikabteilungen wie der Kernspintomographie, oder in den Katheterlaboren aller Einrichtungen des Universitätsklinikums sowie des König-Ludwig-Hauses des Bezirks Unterfranken. An mehr als 40 Narkosearbeitsplätzen führen wir neben der Vollnarkose auch alle gängigen Methoden der örtlichen Betäubung durch.
Patient Blood Management
Bei allen geplanten operativen Eingriffen, bei denen mit einem größeren Blutverlust zu rechnen ist, setzen wir konsequent das Patient Blood Management um. Mit diesem Konzept lassen sich etwa 20 Prozent der Bluttransfusionen reduzieren und gleichzeitig die Patientensicherheit erhöhen. Damit erfüllt unsere Klinik ein wichtiges und von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) eingefordertes Qualitätskriterium einer anästhesiologischen Einrichtung.
Intensivmedizin
Wir verfügen über eine eigene hochmoderne Intensivstation mit zwölf Betten und eine perioperative anästhesiologische Station mit 17 Betten. Darüber hinaus ist unsere Klinik auf der chirurgischen Intensivstation mit zwölf Betten im paritätischen Modell aktiv und stellt dort die Oberärztin oder den Oberarzt. Auf den Intensivstationen versorgen wir schwerkranke oder schwerverletzte Patientinnen und Patienten rund um die Uhr. Dies umfasst neben der gesamten Bandbreite der intensivmedizinischen Überwachungs- und Behandlungsmöglichkeiten nach neuesten Standards auch die vorübergehende Überbrückung ausgefallener Organsysteme wie Lunge, Niere oder Leber.
Seit 2022 koordiniert die Klinik zusammen mit allen bayerischen anästhesiologischen Universitätskliniken den Aufbau eines Tele-Intensivmedizin Netzwerks in Bayern (NETIB).
Notfall- und Katastrophenmedizin
Über die Intensivstation ist im Notfall jederzeit ein Reanimationsteam abrufbar, das bei lebensbedrohlichen Ereignissen innerhalb des gesamten Klinikums zum Einsatz kommt. Darüber hinaus stellt die Anästhesie des Universitätsklinikums Würzburg zahlreiche Notärztinnen und Notärzte für den Rettungsdienst in der gesamten Region, sowie den Intensivtransportwagen (ITW) und das Verlegungsarztfahrzeug. Ein zentraler und hochmoderner Schockraum ermöglicht die interdisziplinäre Erstversorgung von Patientinnen und Patienten in kritischem Zustand nach Übernahme von Rettungswagen oder Rettungshubschrauber.
Die Erarbeitung von Notfall- und Katastrophenplänen, sowie das Reanimationstraining für das gesamte Klinikum sind ebenfalls Aufgabe der Sektion Notfallmedizin.
Schmerzbehandlung
Der Akutschmerzdienst vom Zentrum für interdisziplinäre Schmerzmedizin (ZIS) versorgt etwa 1 500 Patientinnen und Patienten pro Jahr unmittelbar nach einer Operation. Weitere 1 500 Patientinnen und Patienten mit chronischen Tumor- und Nichttumorschmerzen werden in der Schmerzambulanz des Schmerzzentrums dauerhaft betreut. Dort befindet sich auch die Schmerztagesklinik, in der wir pro Jahr etwa 300 multimodale Therapien durchführen. Diese sind als mehrwöchiger Behandlungsplan angelegt und dienen der konzentrierten Schmerzbewältigung mittels unterschiedlicher Methoden.
Maligne Hyperthermie
Die Klinik und Poliklinik für Anästhesiologie, Intensivmedizin, Notfallmedizin und Schmerztherapie ist neben der Universitätsklinik Leipzig eines der beiden zertifizierten Hyperthermie-Zentren Deutschlands und damit Anlaufstelle für Diagnose und Beratung bei Maligner Hyperthermie.
Ansprechpersonen
Univ.-Prof. Dr. med.
Patrick Meybohm
Direktor der Klinik und Poliklinik für Anästhesiologie, Intensivmedizin, Notfallmedizin und Schmerztherapie