„Fahrende Intensivstation“: 25 Jahre Würzburger Intensivtransportwagen

Seit 25 Jahren gibt es den Würzburger Intensivtransportwagen, kurz ITW. In dieser Zeit wurden mehr als 12.000 Patientinnen und Patienten transportiert, deren medizinischer Zustand für einen normalen Rettungswagen zu kritisch war.

„Der ITW ist für die Versorgung dieser Patientengruppe unverzichtbar geworden“, blickt Prof. Dr. Thomas Wurmb, Leiter der Sektion Notfall- und Katastrophenmedizin in der Klinik und Poliklinik für Anästhesiologie, Intensivmedizin, Notfallmedizin und Schmerztherapie am Universitätsklinikum Würzburg (UKW) auf das Jubiläum. Prof. Wurmb: „Das Fahrzeug kann durchaus als fahrende Intensivstation bezeichnet werden.“

Harald Erhard, Geschäftsführer des Bezirksverbandes des Bayerischen Roten Kreuzes (BRK) erklärt: „Der ITW wird durch den Kreisverband Würzburg des BRK in Kooperation mit der Johanniter Unfallhilfe und beauftragt durch den Zweckverband für Rettungsdienst und Feuerwehralarmierung, betrieben.“ Ausgangspunkt für die Inbetriebnahme von insgesamt sechs Intensivtransportwagen in Bayern war eine Reform des Rettungsdienstgesetzes im Jahr 1998 durch das Bayerische Staatsministerium des Inneren. Die Klinik und Poliklinik für Anästhesiologie, Intensivmedizin, Notfallmedizin und Schmerztherapie des UKW stellt die ärztliche Besetzung durch Intensivmedizinerinnen und Intensivmediziner sicher. Diese Teamarbeit zeichnet das Projekt von Beginn an aus.

Aufgabe: Transport zwischen Kliniken / Sechs Fahrzeuge im Freistaat

Die Aufgabe liegt im sogenannten „Interhospitaltransfer“, also dem Transport von Menschen zwischen Krankenhäusern. Dieser Transport kann auch aus Bayern heraus oder nach Bayern hinein erfolgen. Inzwischen ist das Fahrzeug ein ausgewachsener LKW, ausgestattet mit modernster Technik. „Wir verfügen sogar über eine ein mobile Herz-Lungenmaschine. Damit können Patientinnen und Patienten in das spezialisierte ARDS-ECMO Zentrum für akutes Lungenversagen an das UKW verlegt werden“, betont Prof. Dr. Patrick Meybohm, Direktor der Klinik und Poliklinik für Anästhesiologie, Intensivmedizin, Notfallmedizin und Schmerztherapie am UKW.

„Natürlich begleiten wir die Arbeit auch wissenschaftlich und können so die Qualität steigern bei diesen Transporten mit in der Regel lebensbedrohlich erkrankten Patienten“, so Dr. Andreas Klinger, Vertreter der ITW-Ärzte und Ärztlicher Leiter Rettungsdienst in Würzburg.

24 Stunden täglich / 365 Tage im Jahr einsatzbereit

„Wichtig ist dabei die enge Zusammenarbeit zwischen den Rettungsdiensten und den Krankenhäusern. Dafür ist der Wagen ein ganz praktisches Beispiel, 24 Stunden täglich und an allen Tagen im Jahr. Denn so können alle Beteiligten ihre Kompetenzen bestmöglich einbringen. Das hilft den schwer erkrankten Menschen, die mit dem Intensivtransportwagen verlegt werden müssen“, erläutert Priv.-Doz. Dr. Maximilian Kippnich, langjähriger Arzt auf dem ITW und stellvertretender Landesarzt des BRK.

Diese Zusammenarbeit wird regelmäßig durch gemeinsame Fortbildungen und Übungen trainiert. Dazu zählte nun auch die Fachveranstaltung aus der Update-Serie mit rund 200 Expertinnen und Experten anlässlich des 25-jährigen Jubiläums des Fahrzeuges. Referenten kamen hierbei aus der Region und aus ganz Deutschland, aber auch ein Einblick in den Interhospitaltransfer in London war geboten.

Mittlerweile schon aus guter Tradition wurde diese Tagung von der der Klinik für Anästhesiologie, Intensivmedizin, Notfallmedizin und Schmerztherapie des UKW und dem Bezirksverband Unterfranken des Bayerischem Roten Kreuz gemeinsam organisiert.

Text: Stefan Dreising

Der Würzburger Intensivtransportwagen, kurz ITW, ist inzwischen ein ausgewachsener LKW, ausgestattet mit modernster Technik. Foto: Nora Schorscher, UKW

Der Würzburger Intensivtransportwagen, kurz ITW, ist inzwischen ein ausgewachsener LKW, ausgestattet mit modernster Technik. Foto: Nora Schorscher, UKW

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