Aktuelle Meldungen

Abstracteinreichung für die Wissenschaftlichen Arbeitstage 2025 ab sofort möglich
Wissenschaftlichen Arbeitstage der Deutschen Gesellschaft für Anästhesiologie und Intensivmedizin (DGAI).

Wir freuen uns, Ihnen mitteilen zu können, dass die Einreichung von Abstracts für die kommenden Wissenschaftlichen Arbeitstage der Deutschen Gesellschaft für Anästhesiologie und Intensivmedizin (DGAI), die vom 14. bis 15. März 2025 in Würzburg stattfinden, ab sofort möglich ist. Die Arbeitstage bieten eine hervorragende Plattform für Forschende, ihre neuesten Ergebnisse und Ideen einem breiten Fachpublikum vorzustellen und sich mit Kolleginnen und Kollegen auszutauschen.

Wichtige Informationen zur Abstracteinreichung:

Wir laden alle Interessierten ein, ihre Arbeiten einzureichen und Teil dieser inspirierenden Veranstaltung zu werden. Die von einer Preisträgerkommission ermittelte bedeutendste Forschungsarbeit wird mit dem Forschungsstipendium der Fresenius-Stiftung in Höhe von 15.000 Euro ausgezeichnet.

Für weitere Informationen besuchen Sie gerne unsere Webseite.

Wir freuen uns auf Ihre Beiträge!

 

Wissenschaftlichen Arbeitstage der Deutschen Gesellschaft für Anästhesiologie und Intensivmedizin (DGAI).

Neue Studie bekräftigt Reduktion bei der Kaliumgabe

Vorhofflimmern ist eine der häufigsten Komplikationen nach Herz-Operationen. Bisher wird zur Vorbeugung häufig Kalium in relativ hohen Dosen verabreicht. Eine neue multizentrische Studie legt jedoch nun nahe, dass geringere Kaliumgaben sicherer, schonender und kosteneffizienter sind. Diese Forschung hat in der Fachwelt große Beachtung gefunden und könnte die Praxis in der Intensivmedizin nachhaltig beeinflussen.

Foto: UKW

Die in mehreren Ländern rekrutierende „TIGHT K“-Studie wurde von Prof Dr. med. Benjamin O'Brien aus dem Deutschen Herzzentrum der Charité (DHZC) geleitet, und beim Ablauf und der Koordination in Deutschland von Prof. Dr. med. Christian Stoppe aus der Klinik und Poliklinik für Anästhesiologie, Intensivmedizin, Notfallmedizin und Schmerztherapie des Universitätsklinikums Würzburg unterstützt. Das Ziel von „TIGHT K“ war es zu überprüfen, ob das übliche Vorgehen, den Kaliumspiegel nach einer koronaren Bypass-Operation auf hohem Normalniveau zu halten, tatsächlich wirksam ist, um Vorhofflimmern zu verhindern. Insgesamt wurden 1.690 Patientinnen und Patienten an 23 herzchirurgischen Zentren in Großbritannien und Deutschland eingeschlossen, die zufällig in zwei Gruppen aufgeteilt wurden: Eine Gruppe erhielt Kalium bei höheren Spiegeln, die andere nur bei Werten unterhalb des Normalbereichs. Die Ergebnisse, die im Journal of the American Medical Association (JAMA) veröffentlicht wurden, zeigten, dass die Häufigkeit von Vorhofflimmern in beiden Gruppen nahezu identisch war und somit die regelmäßige Kaliumgabe eingespart werden kann. Durch die geringere Kaliumdosierung könnte diese Anpassung der Standardtherapie zu einer erheblichen Reduzierung der Gesundheitskosten beitragen.

Alle weiteren Informationen zur Studie erhalten Sie hier.

Foto: UKW

Erfolgreiche Teilnahme am Jahreskongress der DGAI in Kassel

Vom 11. bis 13. September fand der Jahreskongress der Deutschen Gesellschaft für Anästhesiologie und Intensivmedizin e.V. (DGAI) erstmals im neuen Format statt. Über 2200 Fachleute aus Anästhesiologie, Intensiv-, Notfall- und Schmerzmedizin sowie Palliativmedizin kamen im Kongress Palais in Kassel zusammen, um sich über aktuelle Entwicklungen und Forschungsergebnisse drei Tage lang auszutauschen.

Prof. Wurmb (rechts) erhält die „Rudolf-Frey Medaille“.
Prof. Stoppe (zweiter von links) erhält den „Karl-Thomas-Preis 2024“.
Christina Cursiefen (dritte von links) gewinnt den ersten Preis m Vortragswettbewerb Grundlagenforschung. Bild: Mike Auerbach

Auch die Klinik und Poliklinik für Anästhesiologie, Intensivmedizin, Notfallmedizin und Schmerztherapie des Universitätsklinikums Würzburg war mit mehr als zehn Personen stark vertreten. Diese konnten nicht nur mit zahlreichen Vorträgen überzeugen, sondern auch drei renommierte Preise nach Würzburg holen.

Prof. Dr. med. Thomas Wurmb wurde die „Rudolf-Frey Medaille“ für besondere Verdienste auf dem Gebiet der Notfallmedizin und des Rettungswesens verliehen. Diese Ehrung ist seit 1990 die höchste Auszeichnung der DGAI für Persönlichkeiten auf diesem Gebiet.  Überreicht wurde die Medaille vom Präsident der DGAI, Prof. Dr. med. Benedikt Pannen, im Rahmen des feierlichen Präsidentenabends zur Kongresseröffnung.

Prof. Dr. med. Christian Stoppe erhielt den „Karl-Thomas-Preis 2024“ für seine herausragende Studie: „Effect of High-Dose Selenium on Postoperative Organ Dysfunction and Mortality in Cardiac Surgery Patients: The SUSTAIN CSX Randomized Clinical Trial“. Seine länderübergreifende Arbeit untersuchte die Auswirkungen einer hochdosierten Selen-Gabe auf Organdysfunktionen nach einer Operation sowie auf die Mortalität bei Herzchirurgie-Patientinnen und Patienten. Die Ergebnisse wurden im Journal JAMA Surgery veröffentlicht und liefern neue, auf Evidenz basierende Informationen, welche die zukünftigen Leitlinien beeinflussen und die Behandlung von Herzchirurgie-Patienten weltweit verbessern werden.

Den mit 1000 Euro dotierten ersten Preis im Vortragswettbewerb Grundlagenforschung gewann Christina Cursiefen, Doktorandin in der Arbeitsgruppe von Prof. Dr. med. Nana Maria Wagner. Ihre Promotionsarbeit. „Effekt einer Dipeptidylpeptidase 4 (DPP4)-Inhibition während der systemischen Inflammation“ überzeugte die Jury mit ihren fundierten Forschungsergebnissen.

Prof. Wurmb (rechts) erhält die „Rudolf-Frey Medaille“.
Prof. Stoppe (zweiter von links) erhält den „Karl-Thomas-Preis 2024“.
Christina Cursiefen (dritte von links) gewinnt den ersten Preis m Vortragswettbewerb Grundlagenforschung. Bild: Mike Auerbach

Ultraschall überall - am Unfallort, im OP-Saal und auf der Intensivstation

Würzburg ist Vorreiter: Neues Schulungsangebot am UKW für Notärztinnen, Notärzte und Rettungsdienstpersonal.

In der Anästhesiologie gehört die problemorientierte Ultraschalldiagnostik seit Jahren zum Standardrepertoire. Das UKW bietet nun auch zertifizierte Ultraschallkurse für Notärztinnen, Notärzte und Rettungsdienstpersonal an. Foto: Daniel Röder

Die Klinik und Poliklinik für Anästhesiologie, Intensivmedizin, Notfallmedizin und Schmerztherapie des Universitätsklinikums Würzburg (UKW) erweitert ihr Schulungsangebot in der Sonographie und bietet seit diesem Jahr zertifizierte Ultraschallkurse auch für Notärztinnen, Notärzte und Rettungsdienstpersonal an.

In der Anästhesiologie gehört die problemorientierte, fokussierte Ultraschalldiagnostik seit Jahren zum Standardrepertoire. Zusätzlich erleichtert der Ultraschall im Operationssaal verschiedene Regionalanästhesieverfahren sowie das Legen von Gefäßzugängen und Schmerzkathetern. Auf der Intensivstation ermöglicht die Ultraschalldiagnostik des Herzens (Echokardiographie) in Sekundenschnelle, die Ursache einer Kreislaufinstabilität zu identifizieren. „Die Sonographie ist aus keinem Bereich unserer Klinik mehr wegzudenken. Um dieser großen Bedeutung gerecht zu werden, legen wir am UKW höchsten Wert auf eine strukturierte und qualitativ hochwertige Weiterbildung in diesem Bereich“, betont Prof. Dr. Patrick Meybohm, Klinikdirektor.

Seit Jahren bietet das UKW seinen Mitarbeitenden sowie externen Interessierten Kurse zur Anästhesie-fokussierten Sonographie (AFS) und zur perioperativen fokussierten Echokardiographie (PFE) an. Über 150 Ärztinnen und Ärzte haben bereits teilgenommen, die theoretischen und praktischen Lehrinhalte folgen dabei den Vorgaben der Deutschen Gesellschaft für Anästhesiologie und Intensivmedizin e.V. (DGAI) und werden von dieser regelmäßig zertifiziert.

Bislang nur wenige Angebote in Deutschland

Dr. Daniel Röder, AFS-Kursleiter und Oberarzt der Klinik, berichtet über den aktuellen Kurs: „Hier erlernen die Teilnehmenden den sicheren Umgang mit dem Ultraschall, um rasch Diagnosen zu stellen und therapeutische Maßnahmen präziser umzusetzen. Daher ist es nur folgerichtig, diese wertvollen Techniken auch Notärztinnen und Notärzten zu vermitteln und ihre Einsätze außerhalb der Klinik im Rettungsdienst sicherer zu gestalten.“

Mobile Ultraschallgeräte im Blickpunkt

Eine neu gegründete Projektgruppe der Klinik begleitet den Einsatz mobiler Ultraschallgeräte im Rettungsdienst durch Forschung und Lehre. Die DGAI hat gemeinsam mit anderen Fachgesellschaften im vergangenen Jahr den Rahmen für solche Kurse abgesteckt (prehospital Point-Of-Care-Ultrasound, „pPOCUS“). Neben der Ausbildung von Studierenden und angehenden Notärztinnen und Notärzten steht die wissenschaftliche Evaluation dieser Methode im Vordergrund. „Wir planen perspektivisch einen interdisziplinären und multiprofessionellen pPOCUS-Kurs gemeinsam mit Rettungsdienstfachpersonal an unserer Klinik. Das Universitätsklinikum Würzburg nimmt hier eine Vorreiterrolle ein, denn vergleichbare Projekte gibt es deutschlandweit bisher nur sehr wenige“, berichtet PD Dr. Maximilian Kippnich, pPOCUS-Projektleiter und Oberarzt am UKW.

Mit diesem breit gefächerten Kursangebot bietet das UKW nun ein umfassendes und multiprofessionelles Aus- und Weiterbildungskonzept für die Anwendung von Ultraschalldiagnostik – vom Notfallort über den Operationssaal bis hin zur Intensivstation.

In der Anästhesiologie gehört die problemorientierte Ultraschalldiagnostik seit Jahren zum Standardrepertoire. Das UKW bietet nun auch zertifizierte Ultraschallkurse für Notärztinnen, Notärzte und Rettungsdienstpersonal an. Foto: Daniel Röder

Tag der Intensivmedizin: Aromapflege als innovative Behandlungsmethode im Fokus

Am Tag der Intensivmedizin, der am 17. Juni in ganz Deutschland stattfand, rückt die Aromapflege als eine vielversprechende und innovative Behandlungsmethode in den Mittelpunkt. Die Verwendung von ätherischen Ölen zur Linderung von Symptomen und zur Förderung des Wohlbefindens gewinnt in der intensivmedizinischen Versorgung zunehmend an Bedeutung.

Von links: Nicole Schumacher, Annie Stenzel, Silke Barsch; Bild: Hans-Georg Barsch

Auch die Klinik und Poliklinik für Anästhesiologie, Intensivmedizin, Notfallmedizin und Schmerztherapie beteiligte sich am diesjährigen Aktionstag. Angehörige und Interessierte hatten die Möglichkeit sich von Aromapflegeexpertinnen und Aromapflegeexperten der Intensivstation über den Einsatz von ätherischen Ölen und Aromapflegeprodukten in der Intensivpflege zu informieren.

Die Aromapflege, die auf allen Intensiv- und Intermediate Care Stationen am UKW angeboten wird, hat sich als wirksame Ergänzung zu herkömmlichen medizinischen Ansätzen erwiesen, insbesondere bei der Behandlung von Stress, Angstzuständen, Schlaflosigkeit und Schmerzen. Durch die gezielte Anwendung von ätherischen Ölen können Patientinnen und Patienten auf der Intensivstation eine ganzheitliche Unterstützung erfahren, die sowohl körperliche als auch seelische Aspekte berücksichtigt.

Frau Annie Stenzel, Intensivpflegerin, betont die positiven Auswirkungen der Aromapflege auf die Genesung von Patientinnen und Patienten: "Die sanften Düfte der ätherischen Öle können nicht nur beruhigend wirken, sondern auch das Immunsystem stärken und die Heilungsprozesse beschleunigen. In Kombination mit traditionellen medizinischen Maßnahmen kann die Aromapflege einen wichtigen Beitrag zur ganzheitlichen Versorgung von Intensivpatientinnen und Intensivpatienten leisten."

Der Tag der Intensivmedizin dient dazu, das Bewusstsein für die vielfältigen Ansätze und Möglichkeiten in der intensivmedizinischen Versorgung zu schärfen. Die Integration von alternativen Therapiemethoden wie der Aromapflege zeigt, dass Innovation und Patientenwohl im Mittelpunkt stehen.

 

Von links: Nicole Schumacher, Annie Stenzel, Silke Barsch; Bild: Hans-Georg Barsch

Veränderte Thrombozyten unter ECMO erhöhen Sterberisiko - Neue Ansätze zur Blutungsprävention

Universitätsmedizin Würzburg identifiziert GPV-Rezeptor als Ziel gegen Blutungsereignisse bei ECMO

Neue Studie vom UKW zeigt, dass die ECMO-Behandlung zu Veränderungen in Thrombozyten führt, was mit einer erhöhten Blutungsneigung einhergeht. Der GPV-Rezeptor auf den Blutplättchen wurde als mögliches Ziel zur Vermeidung von Blutungen identifiziert.

Extrakorporale Membranoxygenierung (ECMO)
Mit einer künstlichen Lunge kann im ARDS/ECMO-Zentrum der Würzburger Anästhesiologie das akute Lungenversagen behandelt werden. Die Extrakorporale Membranoxygenierung (ECMO) basiert auf einer pumpenunterstützten Blutumleitung, bei der über eine Membrane das Kohlendioxid entfernt und gleichzeitig das Blut mit Sauerstoff angereichert wird. © UKW
Die Thrombozyten wurden mittels speziellem, hochauflösenden Mikroskopieverfahren (Konfokale Mikroskopie, Whole-Mount Transmissionselektronenmikroskopie) dargestellt. Die Daten zeigen, dass es unter ECMO-Therapie zu einem Verlust der δ-Granula (dargestellt in cyan in Abbildung A) und δ-Granula (roter Pfeil, Abbildung B) kommt. © AG Schulze / Institut für Experimentelle Biomedizin / UKW

Für Patientinnen und Patienten mit akutem Lungenversagen, kurz ARDS (Acute Respiratory Distress Syndrome), kann die veno-venöse extrakorporale Membranoxygenierung (ECMO) die letzte Therapiemöglichkeit und damit lebensrettend sein. Das intensivmedizinische Verfahren, bei dem zuvor entnommenes Blut mit Sauerstoff angereichert und wieder zurückgeführt wird, ist jedoch mit potenziellen Komplikationen verbunden. Insbesondere Blutungsereignisse schränken den Erfolg der Therapie ein. Auch die Gabe von Antikoagulanzien kann die Bildung von Blutgerinnseln nicht vollständig verhindern, zudem erhöhen Blutverdünner das Blutungsrisiko. Bei diesen Blutungsereignissen spielen die Blutplättchen eine entscheidende Rolle. Die so genannten Thrombozyten können sowohl Blutungen stillen als auch Infarkte auslösen und Entzündungsprozesse in Gang setzen.

In einem interdisziplinären Projekt am Universitätsklinikum Würzburg haben Forschende der Klinik und Poliklinik für Anästhesiologie, Intensivmedizin, Notfallmedizin und Schmerztherapie gemeinsam mit Kolleginnen und Kollegen des Instituts für Experimentelle Biomedizin und der Medizinischen Klinik und Poliklinik I die Thrombozyten im Blut von ARDS-Patientinnen und -Patienten mit und ohne ECMO-Therapie systematisch untersucht. Die Ergebnisse wurden in der weltweit renommierten Thrombose-Fachzeitschrift Journal of Thrombosis and Haemostasis (JTH) veröffentlicht.

Reduzierter GPV-Rezeptor auf Thrombozyten erhöht Sterberisiko 

Dr. Johannes Herrmann, zusammen mit Dr. Lukas Weiß Erstautor der Studie, erläutert die Beobachtungen: „Unter der ECMO-Behandlung stellten wir Veränderungen an den Oberflächenrezeptoren der Thrombozyten fest. Besonders auffällig war eine Reduktion des Glykoprotein-V-Rezeptors. Diese Untereinheit des GPIb/IX/V-Rezeptorkomplexes spielt eine wichtige Rolle bei der Blutgerinnung und wurde bereits in Würzburger Vorarbeiten als möglicher Angriffspunkt zur Verhinderung von Blutungen identifiziert. Und tatsächlich: Eine geringere Anzahl von GPV-Rezeptoren war mit einer geringeren Überlebensrate der Patientinnen und Patienten verbunden“.
Zudem beobachteten die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler unter der ECMO-Therapie eine verminderte Thrombozytenfunktion und eine Entleerung der zellulären Speicher (δ-Granula) in den Thrombozyten. „Dies führte zu einer gestörten Blutgerinnselbildung und einer verlängerten Blutungszeit, ähnlich wie bei Patientinnen und Patienten mit einem Speicherdefekt, dem sogenannten Storage Pool Defect, bei denen es ebenfalls häufig zu Blutungen kommt“, berichtet Lukas Weiß. Interessanterweise normalisierte sich die Thrombozytenfunktion innerhalb von 48 Stunden nach Ende der ECMO-Behandlung deutlich. 

Mit neuen In-vitro-Modellen präklinische Daten für therapeutische Interventionen gewinnen

„Diese grundlegenden Erkenntnisse über Thrombozyten bei der ECMO-Therapie können in Zukunft dazu beitragen, die Therapie und Behandlung kritisch kranker Patientinnen und Patienten zu verbessern. Indem wir die Ursachen von Blutungsereignissen besser verstehen, können wir nun kausal therapieren“, fasst Prof. Dr. Patrick Meybohm zusammen. Der Direktor der Klinik und Poliklinik für Anästhesiologie, Intensivmedizin, Notfallmedizin und Schmerztherapie ist gemeinsam mit Prof. Dr. Harald Schulze vom Institut für Experimentelle Biomedizin Letztautor der Studie.

In den nächsten Schritten will das Team neue In-vitro-Modelle etablieren, um die Effekte mechanistisch detaillierter zu untersuchen und präklinische Daten für therapeutische Interventionen zu gewinnen.

Förderung: 
Die Studie wurde gefördert von der European Society of Intensive Care Medicine (ESICM) und der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) im Rahmen des SFB 1525.

Publikation: 
Johannes Herrmann, Lukas J. Weiss, Bastian Just, Kristina Mott, Maria Drayss, Judith Kleiss, Jonathan Riesner, Quirin Notz, Daniel Röder, Rainer Leyh, Sarah Beck, Dirk Weismann, Bernhard Nieswandt, Christopher Lotz, Patrick Meybohm, Harald Schulze, ECMO aggravates platelet GPV shedding and δ-granule deficiency in COVID-19-associated acute respiratory distress syndrome, Journal of Thrombosis and Haemostasis, 2024, ISSN 1538-7836, https://doi.org/10.1016/j.jtha.2024.05.008.

Text: Kirstin Linkamp / UKW

„Fahrende Intensivstation“: 25 Jahre Würzburger Intensivtransportwagen

Seit 25 Jahren gibt es den Würzburger Intensivtransportwagen, kurz ITW. In dieser Zeit wurden mehr als 12.000 Patientinnen und Patienten transportiert, deren medizinischer Zustand für einen normalen Rettungswagen zu kritisch war.

Der Würzburger Intensivtransportwagen, kurz ITW, ist inzwischen ein ausgewachsener LKW, ausgestattet mit modernster Technik. Foto: Nora Schorscher, UKW

„Der ITW ist für die Versorgung dieser Patientengruppe unverzichtbar geworden“, blickt Prof. Dr. Thomas Wurmb, Leiter der Sektion Notfall- und Katastrophenmedizin in der Klinik und Poliklinik für Anästhesiologie, Intensivmedizin, Notfallmedizin und Schmerztherapie am Universitätsklinikum Würzburg (UKW) auf das Jubiläum. Prof. Wurmb: „Das Fahrzeug kann durchaus als fahrende Intensivstation bezeichnet werden.“

Harald Erhard, Geschäftsführer des Bezirksverbandes des Bayerischen Roten Kreuzes (BRK) erklärt: „Der ITW wird durch den Kreisverband Würzburg des BRK in Kooperation mit der Johanniter Unfallhilfe und beauftragt durch den Zweckverband für Rettungsdienst und Feuerwehralarmierung, betrieben.“ Ausgangspunkt für die Inbetriebnahme von insgesamt sechs Intensivtransportwagen in Bayern war eine Reform des Rettungsdienstgesetzes im Jahr 1998 durch das Bayerische Staatsministerium des Inneren. Die Klinik und Poliklinik für Anästhesiologie, Intensivmedizin, Notfallmedizin und Schmerztherapie des UKW stellt die ärztliche Besetzung durch Intensivmedizinerinnen und Intensivmediziner sicher. Diese Teamarbeit zeichnet das Projekt von Beginn an aus.

Aufgabe: Transport zwischen Kliniken / Sechs Fahrzeuge im Freistaat

Die Aufgabe liegt im sogenannten „Interhospitaltransfer“, also dem Transport von Menschen zwischen Krankenhäusern. Dieser Transport kann auch aus Bayern heraus oder nach Bayern hinein erfolgen. Inzwischen ist das Fahrzeug ein ausgewachsener LKW, ausgestattet mit modernster Technik. „Wir verfügen sogar über eine ein mobile Herz-Lungenmaschine. Damit können Patientinnen und Patienten in das spezialisierte ARDS-ECMO Zentrum für akutes Lungenversagen an das UKW verlegt werden“, betont Prof. Dr. Patrick Meybohm, Direktor der Klinik und Poliklinik für Anästhesiologie, Intensivmedizin, Notfallmedizin und Schmerztherapie am UKW.

„Natürlich begleiten wir die Arbeit auch wissenschaftlich und können so die Qualität steigern bei diesen Transporten mit in der Regel lebensbedrohlich erkrankten Patienten“, so Dr. Andreas Klinger, Vertreter der ITW-Ärzte und Ärztlicher Leiter Rettungsdienst in Würzburg.

24 Stunden täglich / 365 Tage im Jahr einsatzbereit

„Wichtig ist dabei die enge Zusammenarbeit zwischen den Rettungsdiensten und den Krankenhäusern. Dafür ist der Wagen ein ganz praktisches Beispiel, 24 Stunden täglich und an allen Tagen im Jahr. Denn so können alle Beteiligten ihre Kompetenzen bestmöglich einbringen. Das hilft den schwer erkrankten Menschen, die mit dem Intensivtransportwagen verlegt werden müssen“, erläutert Priv.-Doz. Dr. Maximilian Kippnich, langjähriger Arzt auf dem ITW und stellvertretender Landesarzt des BRK.

Diese Zusammenarbeit wird regelmäßig durch gemeinsame Fortbildungen und Übungen trainiert. Dazu zählte nun auch die Fachveranstaltung aus der Update-Serie mit rund 200 Expertinnen und Experten anlässlich des 25-jährigen Jubiläums des Fahrzeuges. Referenten kamen hierbei aus der Region und aus ganz Deutschland, aber auch ein Einblick in den Interhospitaltransfer in London war geboten.

Mittlerweile schon aus guter Tradition wurde diese Tagung von der der Klinik für Anästhesiologie, Intensivmedizin, Notfallmedizin und Schmerztherapie des UKW und dem Bezirksverband Unterfranken des Bayerischem Roten Kreuz gemeinsam organisiert.

Text: Stefan Dreising

Der Würzburger Intensivtransportwagen, kurz ITW, ist inzwischen ein ausgewachsener LKW, ausgestattet mit modernster Technik. Foto: Nora Schorscher, UKW

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Direktor
Prof. Dr. med. Patrick Meybohm
+49 931 201-30001


Anschrift

Klinik und Poliklinik für Anästhesiologie, Intensivmedizin, Notfallmedizin und Schmerztherapie| Zentrum Operative Medizin (ZOM) | Oberdürrbacher Straße 6 | Haus A2 | 97080 Würzburg | Deutschland