Ein zentrales Ergebnis ist, dass bestimmte Indikatoren, wie die Verschreibung von Antibiotika und Diagnosecodes, eine hohe Sensitivität bei der Erkennung von SSIs aufweisen und somit eine erhebliche Arbeitsentlastung ermöglichen können. Die Studie zeigt, dass die semiautomatisierte Surveillance, welche sich im Gegensatz zu vollautomatisierten Lösungen auch in eingeschränkt digitalisierten Settings wie dem deutschen Gesundheitswesen einsetzen lässt, eine vergleichbare Sensitivität wie die manuelle Überwachung bieten kann und gleichzeitig den Arbeitsaufwand deutlich reduziert, abhängig von der Art der Operation und den lokalen Gegebenheiten.
Hannah Hill, Isabell Wagenhäuser, Patricia Schuller, Joachim Diessner, Michael Eisenmann, Stefanie Kampmeier, Ulrich Vogel, Achim Wöckel, Manuel Krone. Establishing semi-automated infection surveillance in obstetrics and gynaecology. Journal of Hospital Infection, 146:125-133 (2024). doi:10.1016/j.jhin.2024.01.010