Hirnmetastasen bei Brustkrebs

Die Behandlung von Hirnerkrankungen im Allgemeinen und von Hirnmetastasen bei Brustkrebs im Besonderen stellt nach wie vor eine Herausforderung dar.

Aufgrund der Blut-Hirn-Schranke (BHS), einer dichten Barriere, die das Gehirn schützt und den Durchtritt vieler Medikamente verhindert, werden häufig keine therapeutisch ausreichenden Medikamentenkonzentrationen im Gehirn erreicht. Daher werden Methoden und Medikamente benötigt, um die Durchlässigkeit der BHS zu manipulieren und die Behandlungsmöglichkeiten von Hirnmetastasen zu verbessern.

Hochdurchsatz-Wirkstoffscreening zur Untersuchung der Durchlässigkeit der Blut-Hirn-Schranke

Die Forschungsgruppe um Dr. Carolin Curtaz (Frauenklinik) und ihrer Kooperationspartnerin Prof. Dr. Malgorzata Burek (Anästhesie) untersuchte im Hochdurchsatz-Screening zwei in der Chemotherapie eingesetzte Substanzklassen, GW2974 (Tyrosinkinase-Inhibitor) und 4-Amino-1,8-naphthalimid (ANI) (PARP-Inhibitor), die möglicherweise die Durchlässigkeit der Blut-Hirn-Schranke erhöhen. 

Diese Substanzen veränderten die Protein- und mRNA-Expression in Endothelzellen und könnten die Ansprechrate auf systemische Therapien verbessern.

 

Carolin J. Curtaz, Sophia Wucherpfennig, Emad Al-Masnaea, Saskia-Laureen Herbert, Achim Wöckel, Patrick Meybohm, Malgorzata Burek. High-throughput drug screening to investigate blood-brain barrier permeability in vitro with a focus on breast cancer chemotherapeutic agents. Frontiers in Drug Delivery, Volume 4 (2024). doi:10.3389/fddev.2024.1331126

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Prognostische Faktoren in Therapieschemata von Brustkrebspatientinnen mit Hirnmetastasen

Auf dem Deutschen Senologie-Kongress 2024 in Dresden erhielt die Forschungsgruppe um Carolin Curtaz den Posterpreis für ihre retrospektive Analyse von Prognosefaktoren bei Brustkrebspatientinnen mit Hirnmetastasen. Sie analysierten die klinischen Daten von 337 Patientinnen und identifizierten sowohl positive als auch negative Prognosefaktoren. 

Negative Faktoren waren der Befall regionaler Lymphknoten, TNBC-Subtyp und extrakranielle Metastasen, positive Faktoren waren HER2-Subtyp, singuläres CM, lokale operative Entfernung und Strahlentherapie. Therapeutisch waren die operative Entfernung und die Strahlentherapie, insbesondere die stereotaktische Strahlentherapie, mit einem Überlebensvorteil verbunden.

 

Carolin Curtaz, Judith Harms, Achim Wöckel, Patrick Meybohm, Stephanie Sauer, Malgorzata Burek, Jonas Feldheim. Prognostische Faktoren in den Therapieschemata von Brustkrebspatientinnen mit Hirnmetastasen: Eine retrospektive monozentrische Analyse. Senologie 21(02): 6 - 6 Abstracts (2024). doi:10.1055/s-0044-1786080

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