Präventionszentrum eröffnet
Das Deutsche Zentrum für Präventionsforschung Psychische Gesundheit arbeitet daran, die Häufigkeit von psychischen Störungen zu verringern. Im April dieses Jahres wurde die Einrichtung offiziell eröffnet.
Mit einem Festakt, einem wissenschaftlichen Vortragsprogramm und viele Gästen aus Wissenschaft und Politik feierte das Deutsche Zentrum für Präventionsforschung Psychische Gesundheit (DZPP) am 19. April 2024 offiziell seine Eröffnung. Der Neubau auf dem Campus Hubland Nord der Uni Würzburg bietet Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern die Möglichkeit, in interdisziplinären Arbeitsgruppen Präventionsprogramme zu entwickeln und zu erproben, die darauf abzielen, psychische Erkrankungen bei Kindern und Jugendlichen zu verhindern. Darüber hinaus sollen die Programme in ihrer Effektivität evaluiert und in der Fläche verfügbar gemacht werden. Struktur und Ziele des Zentrums Das DZPP wurde in gemeinsamer Trägerschaft der Julius-Maximilians-Universität Würzburg und des UKW gegründet. Interdisziplinär aufgebaut, ist es mit seiner Konzeption in Deutschland einzigartig. Das Zentrum legt einen Fokus auf innovative Präventionsforschung mit hohem Potenzial für eine breite Anwendung. Dazu gehören verschiedene methodische Ansätze – von der Grundlagenforschung über Angebote für Schulen bis hin zur Nutzung von virtueller Realität. Die beteiligten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler beraten Betroffene, Familienangehörige, Schulen und andere Institutionen und bilden damit ein Scharnier zwischen Grundlagenforschung und Versorgungsstrukturen. Das DZPP vereint dafür diverse Fachdisziplinen, darunter Kinder- und Jugendpsychiatrie, Kinderheilkunde, Psychologie, Psychiatrie, Pädagogik, Allgemeinmedizin, Epidemiologie und Informatik. Die multiprofessionelle Expertise wird ergänzt durch ein breites, Kooperationsnetzwerk, zum Beispiel mit dem Schulsystem, der Jugendhilfe, der Kommune, Behörden und der Politik. Geleitet wird das DZPP von Prof. Dr. Marcel Romanos, dem Direktor des Zentrums für Psychische Gesundheit, Klinik für Kinder- undJ ugendpsychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie des UKW. Die Geschäftsführung hat Dr. Arne Bürger inne.
Ein Gebäudeanteil von 230 qm Untergebracht ist das DZPP in einem Neubau am Matthias-Lexer-Weg. Im dreigeschossigen Gebäude mit gut 580 qm Nutzfläche stehen dem Präventionszentrum rund 230 qm zur Verfügung. Die übrige Fläche ist für weitere Nutzer der Universität vorgesehen. Für die Planung und Ausführung war das Staatliche Bauamt Würzburg zuständig. Die Planungs- und Bauzeit betrug drei Jahre. Das Erstellen des gesamten Bauwerks kostete rund 3,6 Millionen Euro. Für den Anteil des DZPP stellte der Würzburger Förderverein Menschenskinder e.V. eine Million Euro zur Verfügung Zusätzlich überreichte der Förderverein in diesem Frühjahr eine erneute Spende in Höhe von 10.000 Euro an die Verantwortlichen des DZPP – ein weiterer Beitrag, „um das Präventionszentrum auszubauen und voll funktionsfähig zu machen“, wie er schreibt. Projektpartner ist ferner die Kaufmännische Krankenkasse (KKH), die bereits Forschungsprojekte zu Prävention psychischer Störungen am Standort Würzburg finanziert.
Schlüsselübergabe zur Eröffnung des DZPP mit (von links): Thomas Jansing (Sternstunden), Tobias Bansen und Franziska Klemm (KKH), Marcel Romanos (DZPP), Tim J. von Oertzen (UKW), Arne Bürger (DZPP) und Uwe Klug (JMU).
Blick in eines der Therapiezimmer des Präventionszentrums.
Zentrum für Personalisierte Medizin gegründet
Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Gründungssitzung des ZPM Würzburg.
Ziel der „Personalisierten Medizin“ ist es, die individuellen Veränderungen im Erbgut eines Tumors zu identifizieren und die Therapie daran auszurichten. Um möglichst vielen Krebserkrankten eine noch passgenauere Behandlung zu ermöglichen, wurde im April 2024 das Zentrum für Personalisierte Medizin (ZPM) Würzburg gegründet. Das ZPM Würzburg ist Teil des Comprehensive Cancer Centers Mainfranken (CCC MF), einer gemeinsamen Einrichtung von Uniklinikum und Universität Würzburg. Von der DKG zertifiziert Bereits im vergangenen Dezember, im Vorfeld der offiziellen Gründung, wurde die Einrichtung von der Deutschen Krebsgesellschaft (DKG) zertifiziert. Zertifiziert werden können Uniklinika-Standorte mit einem Molekularen Tumorboard (MTB). MTBs sind interdisziplinäre, multiprofessionelle Konferenzen, die basierend auf der molekularen Charakteristik der Erkrankung eine individuelle Therapie für die Patientinnen und Patienten empfehlen. Ziel der Zertifizierung ist das Gewährleisten höchstmöglicher Standards in der Präzisionsonkologie und die Harmonisierung der Versorgung an Onkologischen Spitzenzentren. Dazu wurde in einem zweitägigen Vor-Ort-Audit das Erfüllen der DKG-Kriterien überprüft. Die Auditoren lobten vor allem die hohe Expertise aller Beteiligten sowie die vorbildliche Zusammenarbeit – intern, wie auch extern mit Kolleginnen und Kollegen aus der Region Mainfranken. Außerdem würdigten sie den starken Fokus des ZPM Würzburg auf den Einschluss von MTB-Patientinnen und -Patienten in klinische Studien.
Bilder: Staatliches Bauamt Würzburg, Thomas Güra / Gunnar Bartsch / Uni Würzburg