Ultraschall im Notfalleinsatz
Ultraschall kann im Notfall Leben retten. Würzburger Anästhesisten schulen Rettungsdienstpersonal in der Anwendung.
Anästhesisten vom UKW schulen Rettungsdienstpersonal in Sachen Ultraschall.
Ultraschall im Notfalleinsatz
Ultraschall kann im Notfall Leben retten. Würzburger Anästhesisten schulen Rettungsdienstpersonal in der Anwendung.
Ultraschall hat sich in vielen Fragen der Diagnostik im klinischen Alltag als Standard etabliert. Im Operationssaal, auf der Intensivstation, aber auch in Arztpraxen hat sich dieses schonende Verfahren durchgesetzt, weil es schnelle Ergebnisse liefert und ohne Strahlenbelastung auskommt. Zunehmend wird diese Möglichkeit der Diagnostik auch im Notfall, also an Unfallorten und im weiteren Rettungsdiensteinsatz angewendet.
Am Uniklinikum Würzburg wurde jetzt unter der Leitung von Christian Zech und PD Dr. Maximilian Kippnich, zwei Anästhesisten und Notärzte am UKW, eine Projektgruppe gegründet, die den Einsatz mobiler Ultraschallgeräte im Rettungsdienst durch Forschung und Lehre begleitet. „Neben Studierenden und angehenden Notärztinnen und Notärzten erhält künftig auch Rettungsdienstpersonal in speziellen pPOCUS-Kursen (prehospital Point-of-Care-Ultrasound) ein breitgefächertes Wissen für die Anwendung von Ultraschalldiagnostik – vom Unfallort über den Operationssaal bis hin zur Intensivstation“, so Prof. Dr. Patrick Meybohm, Direktor der Klinik und Poliklinik für Anästhesiologie, Intensivmedizin, Notfallmedizin und Schmerztherapie am Uniklinikum Würzburg. Das ist notwendig, denn Ultraschall ist, speziell auf akute Krankheitsbilder und schwere Verletzungen abgestimmt, in Bayern noch nicht flächendeckend im Rettungseinsatz.
Nur Rettungshubschrauber der ADAC-Luftrettung wie zum Beispiel der in Ochsenfurt stationierte Christoph 18 verfügen über mobile Ultraschallgeräte. Dabei liegt der Vorteil dieser Geräte auf der Hand, da sie eine Vielzahl lebensbedrohlicher Zustände erkennen und deren Beseitigung einleiten können. Christian Zech, Facharzt für Anästhesiologie, zählt die Einsatzgebiete des Ultraschalls im Rettungsdienst auf: „Herz-Kreislauf-Stillstand und dessen gezielte Therapie, Herzinfarkt, Lungenerkrankungen und -verletzungen, Erkrankungen an Bauchorganen, die Diagnostik und die Unterstützung beim Legen von Infusionen sowie die Möglichkeit von Nervenblockaden zur gezielten Schmerzbekämpfung.“ Auch Blut im Bauchraum lässt sich zuverlässig erkennen, sodass der dann sofort erforderliche Transport in das geeignete Traumazentrum veranlasst werden kann.
Auch Dr. Kippnich, Oberarzt und leitender Notarzt, hält den Einsatz von Ultraschall in der Notfallmedizin für dringend notwendig: „Präklinischer Ultraschall wird eine wegweisende Technik im Rettungsdienst der Zukunft sein. Das Projekt pPOCUS hat absoluten Pilotcharakter und bereitet den Weg für die standardisierte Anwendung im Boden- und Luftrettungsdienst für eine schnellere und sicherere Diagnostik, gezielte Therapie und bessere Überlebenschancen.“