Aktuelle Meldungen

Tag der Intensivmedizin: Aromapflege als innovative Behandlungsmethode im Fokus

Am Tag der Intensivmedizin, der am 17. Juni in ganz Deutschland stattfand, rückt die Aromapflege als eine vielversprechende und innovative Behandlungsmethode in den Mittelpunkt. Die Verwendung von ätherischen Ölen zur Linderung von Symptomen und zur Förderung des Wohlbefindens gewinnt in der intensivmedizinischen Versorgung zunehmend an Bedeutung.

Von links: Nicole Schumacher, Annie Stenzel, Silke Barsch; Bild: Hans-Georg Barsch

Auch die Klinik und Poliklinik für Anästhesiologie, Intensivmedizin, Notfallmedizin und Schmerztherapie beteiligte sich am diesjährigen Aktionstag. Angehörige und Interessierte hatten die Möglichkeit sich von Aromapflegeexpertinnen und Aromapflegeexperten der Intensivstation über den Einsatz von ätherischen Ölen und Aromapflegeprodukten in der Intensivpflege zu informieren.

Die Aromapflege, die auf allen Intensiv- und Intermediate Care Stationen am UKW angeboten wird, hat sich als wirksame Ergänzung zu herkömmlichen medizinischen Ansätzen erwiesen, insbesondere bei der Behandlung von Stress, Angstzuständen, Schlaflosigkeit und Schmerzen. Durch die gezielte Anwendung von ätherischen Ölen können Patientinnen und Patienten auf der Intensivstation eine ganzheitliche Unterstützung erfahren, die sowohl körperliche als auch seelische Aspekte berücksichtigt.

Frau Annie Stenzel, Intensivpflegerin, betont die positiven Auswirkungen der Aromapflege auf die Genesung von Patientinnen und Patienten: "Die sanften Düfte der ätherischen Öle können nicht nur beruhigend wirken, sondern auch das Immunsystem stärken und die Heilungsprozesse beschleunigen. In Kombination mit traditionellen medizinischen Maßnahmen kann die Aromapflege einen wichtigen Beitrag zur ganzheitlichen Versorgung von Intensivpatientinnen und Intensivpatienten leisten."

Der Tag der Intensivmedizin dient dazu, das Bewusstsein für die vielfältigen Ansätze und Möglichkeiten in der intensivmedizinischen Versorgung zu schärfen. Die Integration von alternativen Therapiemethoden wie der Aromapflege zeigt, dass Innovation und Patientenwohl im Mittelpunkt stehen.

 

Von links: Nicole Schumacher, Annie Stenzel, Silke Barsch; Bild: Hans-Georg Barsch

Veränderte Thrombozyten unter ECMO erhöhen Sterberisiko - Neue Ansätze zur Blutungsprävention

Universitätsmedizin Würzburg identifiziert GPV-Rezeptor als Ziel gegen Blutungsereignisse bei ECMO

Neue Studie vom UKW zeigt, dass die ECMO-Behandlung zu Veränderungen in Thrombozyten führt, was mit einer erhöhten Blutungsneigung einhergeht. Der GPV-Rezeptor auf den Blutplättchen wurde als mögliches Ziel zur Vermeidung von Blutungen identifiziert.

 

Extrakorporale Membranoxygenierung (ECMO)
Mit einer künstlichen Lunge kann im ARDS/ECMO-Zentrum der Würzburger Anästhesiologie das akute Lungenversagen behandelt werden. Die Extrakorporale Membranoxygenierung (ECMO) basiert auf einer pumpenunterstützten Blutumleitung, bei der über eine Membrane das Kohlendioxid entfernt und gleichzeitig das Blut mit Sauerstoff angereichert wird. © UKW
Die Thrombozyten wurden mittels speziellem, hochauflösenden Mikroskopieverfahren (Konfokale Mikroskopie, Whole-Mount Transmissionselektronenmikroskopie) dargestellt. Die Daten zeigen, dass es unter ECMO-Therapie zu einem Verlust der δ-Granula (dargestellt in cyan in Abbildung A) und δ-Granula (roter Pfeil, Abbildung B) kommt. © AG Schulze / Institut für Experimentelle Biomedizin / UKW

Würzburg. Für Patientinnen und Patienten mit akutem Lungenversagen, kurz ARDS (Acute Respiratory Distress Syndrome), kann die veno-venöse extrakorporale Membranoxygenierung (ECMO) die letzte Therapiemöglichkeit und damit lebensrettend sein. Das intensivmedizinische Verfahren, bei dem zuvor entnommenes Blut mit Sauerstoff angereichert und wieder zurückgeführt wird, ist jedoch mit potenziellen Komplikationen verbunden. Insbesondere Blutungsereignisse schränken den Erfolg der Therapie ein. Auch die Gabe von Antikoagulanzien kann die Bildung von Blutgerinnseln nicht vollständig verhindern, zudem erhöhen Blutverdünner das Blutungsrisiko. Bei diesen Blutungsereignissen spielen die Blutplättchen eine entscheidende Rolle. Die so genannten Thrombozyten können sowohl Blutungen stillen als auch Infarkte auslösen und Entzündungsprozesse in Gang setzen.

In einem interdisziplinären Projekt am Universitätsklinikum Würzburg haben Forschende der Klinik und Poliklinik für Anästhesiologie, Intensivmedizin, Notfallmedizin und Schmerztherapie gemeinsam mit Kolleginnen und Kollegen des Instituts für Experimentelle Biomedizin und der Medizinischen Klinik und Poliklinik I die Thrombozyten im Blut von ARDS-Patientinnen und -Patienten mit und ohne ECMO-Therapie systematisch untersucht. Die Ergebnisse wurden in der weltweit renommierten Thrombose-Fachzeitschrift Journal of Thrombosis and Haemostasis (JTH) veröffentlicht.

Reduzierter GPV-Rezeptor auf Thrombozyten erhöht Sterberisiko 

Dr. Johannes Herrmann, zusammen mit Dr. Lukas Weiß Erstautor der Studie, erläutert die Beobachtungen: „Unter der ECMO-Behandlung stellten wir Veränderungen an den Oberflächenrezeptoren der Thrombozyten fest. Besonders auffällig war eine Reduktion des Glykoprotein-V-Rezeptors. Diese Untereinheit des GPIb/IX/V-Rezeptorkomplexes spielt eine wichtige Rolle bei der Blutgerinnung und wurde bereits in Würzburger Vorarbeiten als möglicher Angriffspunkt zur Verhinderung von Blutungen identifiziert. Und tatsächlich: Eine geringere Anzahl von GPV-Rezeptoren war mit einer geringeren Überlebensrate der Patientinnen und Patienten verbunden“.
Zudem beobachteten die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler unter der ECMO-Therapie eine verminderte Thrombozytenfunktion und eine Entleerung der zellulären Speicher (δ-Granula) in den Thrombozyten. „Dies führte zu einer gestörten Blutgerinnselbildung und einer verlängerten Blutungszeit, ähnlich wie bei Patientinnen und Patienten mit einem Speicherdefekt, dem sogenannten Storage Pool Defect, bei denen es ebenfalls häufig zu Blutungen kommt“, berichtet Lukas Weiß. Interessanterweise normalisierte sich die Thrombozytenfunktion innerhalb von 48 Stunden nach Ende der ECMO-Behandlung deutlich. 

Mit neuen In-vitro-Modellen präklinische Daten für therapeutische Interventionen gewinnen

„Diese grundlegenden Erkenntnisse über Thrombozyten bei der ECMO-Therapie können in Zukunft dazu beitragen, die Therapie und Behandlung kritisch kranker Patientinnen und Patienten zu verbessern. Indem wir die Ursachen von Blutungsereignissen besser verstehen, können wir nun kausal therapieren“, fasst Prof. Dr. Patrick Meybohm zusammen. Der Direktor der Klinik und Poliklinik für Anästhesiologie, Intensivmedizin, Notfallmedizin und Schmerztherapie ist gemeinsam mit Prof. Dr. Harald Schulze vom Institut für Experimentelle Biomedizin Letztautor der Studie.

In den nächsten Schritten will das Team neue In-vitro-Modelle etablieren, um die Effekte mechanistisch detaillierter zu untersuchen und präklinische Daten für therapeutische Interventionen zu gewinnen.

Förderung: 
Die Studie wurde gefördert von der European Society of Intensive Care Medicine (ESICM) und der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) im Rahmen des SFB 1525.

Publikation: 
Johannes Herrmann, Lukas J. Weiss, Bastian Just, Kristina Mott, Maria Drayss, Judith Kleiss, Jonathan Riesner, Quirin Notz, Daniel Röder, Rainer Leyh, Sarah Beck, Dirk Weismann, Bernhard Nieswandt, Christopher Lotz, Patrick Meybohm, Harald Schulze, ECMO aggravates platelet GPV shedding and δ-granule deficiency in COVID-19-associated acute respiratory distress syndrome, Journal of Thrombosis and Haemostasis, 2024, ISSN 1538-7836, https://doi.org/10.1016/j.jtha.2024.05.008.

Text: Kirstin Linkamp / UKW

Extrakorporale Membranoxygenierung (ECMO)
Mit einer künstlichen Lunge kann im ARDS/ECMO-Zentrum der Würzburger Anästhesiologie das akute Lungenversagen behandelt werden. Die Extrakorporale Membranoxygenierung (ECMO) basiert auf einer pumpenunterstützten Blutumleitung, bei der über eine Membrane das Kohlendioxid entfernt und gleichzeitig das Blut mit Sauerstoff angereichert wird. © UKW
Die Thrombozyten wurden mittels speziellem, hochauflösenden Mikroskopieverfahren (Konfokale Mikroskopie, Whole-Mount Transmissionselektronenmikroskopie) dargestellt. Die Daten zeigen, dass es unter ECMO-Therapie zu einem Verlust der δ-Granula (dargestellt in cyan in Abbildung A) und δ-Granula (roter Pfeil, Abbildung B) kommt. © AG Schulze / Institut für Experimentelle Biomedizin / UKW

„Fahrende Intensivstation“: 25 Jahre Würzburger Intensivtransportwagen

Seit 25 Jahren gibt es den Würzburger Intensivtransportwagen, kurz ITW. In dieser Zeit wurden mehr als 12.000 Patientinnen und Patienten transportiert, deren medizinischer Zustand für einen normalen Rettungswagen zu kritisch war.

Der Würzburger Intensivtransportwagen, kurz ITW, ist inzwischen ein ausgewachsener LKW, ausgestattet mit modernster Technik. Foto: Nora Schorscher, UKW

„Der ITW ist für die Versorgung dieser Patientengruppe unverzichtbar geworden“, blickt Prof. Dr. Thomas Wurmb, Leiter der Sektion Notfall- und Katastrophenmedizin in der Klinik und Poliklinik für Anästhesiologie, Intensivmedizin, Notfallmedizin und Schmerztherapie am Universitätsklinikum Würzburg (UKW) auf das Jubiläum. Prof. Wurmb: „Das Fahrzeug kann durchaus als fahrende Intensivstation bezeichnet werden.“

Harald Erhard, Geschäftsführer des Bezirksverbandes des Bayerischen Roten Kreuzes (BRK) erklärt: „Der ITW wird durch den Kreisverband Würzburg des BRK in Kooperation mit der Johanniter Unfallhilfe und beauftragt durch den Zweckverband für Rettungsdienst und Feuerwehralarmierung, betrieben.“ Ausgangspunkt für die Inbetriebnahme von insgesamt sechs Intensivtransportwagen in Bayern war eine Reform des Rettungsdienstgesetzes im Jahr 1998 durch das Bayerische Staatsministerium des Inneren. Die Klinik und Poliklinik für Anästhesiologie, Intensivmedizin, Notfallmedizin und Schmerztherapie des UKW stellt die ärztliche Besetzung durch Intensivmedizinerinnen und Intensivmediziner sicher. Diese Teamarbeit zeichnet das Projekt von Beginn an aus.

Aufgabe: Transport zwischen Kliniken / Sechs Fahrzeuge im Freistaat

Die Aufgabe liegt im sogenannten „Interhospitaltransfer“, also dem Transport von Menschen zwischen Krankenhäusern. Dieser Transport kann auch aus Bayern heraus oder nach Bayern hinein erfolgen. Inzwischen ist das Fahrzeug ein ausgewachsener LKW, ausgestattet mit modernster Technik. „Wir verfügen sogar über eine ein mobile Herz-Lungenmaschine. Damit können Patientinnen und Patienten in das spezialisierte ARDS-ECMO Zentrum für akutes Lungenversagen an das UKW verlegt werden“, betont Prof. Dr. Patrick Meybohm, Direktor der Klinik und Poliklinik für Anästhesiologie, Intensivmedizin, Notfallmedizin und Schmerztherapie am UKW.

„Natürlich begleiten wir die Arbeit auch wissenschaftlich und können so die Qualität steigern bei diesen Transporten mit in der Regel lebensbedrohlich erkrankten Patienten“, so Dr. Andreas Klinger, Vertreter der ITW-Ärzte und Ärztlicher Leiter Rettungsdienst in Würzburg.

24 Stunden täglich / 365 Tage im Jahr einsatzbereit

„Wichtig ist dabei die enge Zusammenarbeit zwischen den Rettungsdiensten und den Krankenhäusern. Dafür ist der Wagen ein ganz praktisches Beispiel, 24 Stunden täglich und an allen Tagen im Jahr. Denn so können alle Beteiligten ihre Kompetenzen bestmöglich einbringen. Das hilft den schwer erkrankten Menschen, die mit dem Intensivtransportwagen verlegt werden müssen“, erläutert Priv.-Doz. Dr. Maximilian Kippnich, langjähriger Arzt auf dem ITW und stellvertretender Landesarzt des BRK.

Diese Zusammenarbeit wird regelmäßig durch gemeinsame Fortbildungen und Übungen trainiert. Dazu zählte nun auch die Fachveranstaltung aus der Update-Serie mit rund 200 Expertinnen und Experten anlässlich des 25-jährigen Jubiläums des Fahrzeuges. Referenten kamen hierbei aus der Region und aus ganz Deutschland, aber auch ein Einblick in den Interhospitaltransfer in London war geboten.

Mittlerweile schon aus guter Tradition wurde diese Tagung von der der Klinik für Anästhesiologie, Intensivmedizin, Notfallmedizin und Schmerztherapie des UKW und dem Bezirksverband Unterfranken des Bayerischem Roten Kreuz gemeinsam organisiert.

Text: Stefan Dreising

Der Würzburger Intensivtransportwagen, kurz ITW, ist inzwischen ein ausgewachsener LKW, ausgestattet mit modernster Technik. Foto: Nora Schorscher, UKW

World Congress of Anaesthesiologists (WCA) 2024

Mit dem 18. Weltanästhesiekongress (WCA), der vom 3. bis 7. März in Singapur stattfindet, ist Prof. Dr. med. Peter Kranke zum dritten Mal in das Geburtshilfliche Komitee der World Federation of Societies of Anaesthesiology (WFSA) berufen worden.

18. World Cnogress of Anaesthesiologists 2024 in Singapur

Diese Position wird Professor Kranke nun erneut für die nächsten vier Jahre bekleiden. Die neuerliche Ernennung unterstreicht das anhaltende Engagement und die Anerkennung auf dem Gebiet der geburtshilflichen Anästhesie im globalen Kontext.

Mit Vertreterinnen und Vertretern aus mehr als 130 Ländern ist der World Congress of Anaesthesiologists ein internationaler Kongress, der sich mit allen relevanten Themengebieten wie Ausbildung, Ethik, neue Technologien bis hin zu Patientensicherheit befasst.

Der alle vier Jahre stattfindende WCA, der nach 2016 in Hong Kong zum ersten Mal wieder in Präsenz stattfinden wird, bietet zudem die Möglichkeit der virtuellen Teilnahme an vielen Veranstaltungen.

Alle weiteren Informationen zur Veranstaltung finden Sie hier.

18. World Cnogress of Anaesthesiologists 2024 in Singapur

Prof. Kranke ist Sprecher des DGAI Arbeitskreises Geburtshilfe

Seit dem 1. Januar 2024 hat Professor Dr. med. Peter Kranke, MBA, FESAIC die Funktion des ersten Sprechers des Wissenschaftlichen Arbeitskreises (AK) Geburtshilfliche Anästhesie der Deutschen Gesellschaft für Anästhesie und Intensivmedizin (DGAI) übernommen.

23. Geburtshilfliches Anästhesiesymposium Samstag, 4. Mai 2024 Uniklinikum Frankfurt, Audimax (HS 20)

Der 2018 ins Leben gerufene AK versteht sich als Plattform für den fachlichen Austausch zu peripartalen Fragestellungen für sämtliche Berufsgruppen, die im Kreissaal tätig sind. Erklärtes Ziel ist die Förderung höchster Standards in der anästhesiologischen Versorgung schwangerer Frauen und ihrer Neugeborenen. Neben der Schmerzausschaltung sowie der Anästhesie unter besonderen Umständen steht die Unterstützung und Umsetzung wissenschaftlicher Fragestellungen im Fokus, ebenso wie die Qualitätssicherung, die Vermittlung aktueller Erkenntnisse und damit verbunden die kontinuierliche ärztliche Weiterbildung.

Aus diesem Grund treffen sich die Mitglieder des AKs und Interessierte einmal pro Jahr zu einem Fachsymposium. Namhafte Referentinnen und Referenten mit umfangreicher Erfahrung in der geburtshilflich-anästhesiologischen Praxis bieten Einblicke in relevante Themen, die zu lebhaften Diskussionen und regem Erfahrungsaustausch einladen. Die diesjährige Jahrestagung, zu der der Arbeitskreis herzlich einlädt, findet am 04. Mai 2024 im großen Hörsaal des Universitätsklinikums in Frankfurt statt.

Professor Dr. med. Kranke zählt zu den Gründungsmitgliedern des Arbeitskreises Geburtshilfliche Anästhesie und engagierte sich seither in verschiedenen offiziellen Positionen im Sprechergremium. Seit seiner Ernennung zum Oberarzt der Klinik und Poliklinik für Anästhesiologie, Intensivmedizin, Notfallmedizin und Schmerztherapie im Jahr 2007 leitet er den Bereich Anästhesie in der Frauenklinik am Universitätsklinikum Würzburg und ist im Bereich der geburtshilflichen Analgesie und Anästhesie als Autor, Referent und Gutachter tätig.

Zum AK Geburtshilfe der DGAI

23. Geburtshilfliches Anästhesiesymposium Samstag, 4. Mai 2024 Uniklinikum Frankfurt, Audimax (HS 20)

Hochwasser, Tunnelbrände, Erdbeben: Teilnahmerekord beim „Würzburger Forum Bevölkerungsschutz“

Über 500 Teilnehmer aus dem In- und Ausland diskutierten über die Vorbereitung und Bewältigung von Krisen und Katastrophen

Regemäßig finden gemeinsame Übungen des BRK und der Uniklinik Würzburg statt, um sich gezielt auf mögliche Krisenszenarien vorzubereiten. Hier eine Übung aus dem Jahr 2022, um Patienten nach einer Dekontamination sicher zu versorgen. Foto: UKW / Stefan Dreising

Würzburg. Zum fünften Mal veranstalteten das Universitätsklinikum Würzburg (UKW) und das Bayerische Rote Kreuz gemeinsam das „Würzburger Forum Bevölkerungsschutz“. Inzwischen ist die Veranstaltung auch weit über die Grenzen Bayerns bekannt: Über 500 Teilnehmerinnen und Teilnehmer hatten sich in diesem Jahr angemeldet – ein Rekord für das Forum. Grußworte sprachen Staatssekretär Sandro Kirchner vom Bayerischen Ministerium des Inneren, für Sport und Integration, der Oberbürgermeister der Stadt Würzburg Christian Schuchardt und der Landrat des Landkreises Würzburg, Thomas Eberth.

Unter dem Motto „Resilienz durch Spezialfähigkeiten“ ging es auch in diesem Jahr um hochaktuelle Themen zur Vorbereitung und Bewältigung von Krisen- und Katastropheneinsätzen. Hierzu waren international renommierte Experten und Expertinnen als Vortragende geladen. Der Spannungsbogen wurde über die Resilienzstrategie der NATO, die Rolle der Krankenhäuser in Krisen und Katastrophen bis zu Spezialeinheiten zur Beherrschung von chemischen und radionuklearen Schadenslagen geschlagen. Die Bundeswehr präsentierte Ihre Fähigkeiten bei Such- und Rettungseinsätzen aus der Luft.   

Seitens des UKW liegt die Organisation bei der Klinik und Poliklinik für Anästhesiologie, Intensivmedizin, Notfallmedizin und Schmerztherapie. Prof. Dr. Thomas Wurmb, Leiter der Sektion Notfallmedizin am UKW: „Es ist eine tolle Gemeinschaftsleistung, wie sich das Forum in den letzten Jahren entwickelt hat. Wir sind überzeugt davon, dass wir an den Themen des Bevölkerungsschutzes weiter gemeinsam intensiv arbeiten müssen, um in Zukunft gewappnet zu sein. Das zeigen die aktuellen Krisen unserer Zeit leider besonders drastisch. Umso wichtiger ist es, dass sich die verschiedenen Akteure regelmäßig austauschen.“

Harald Ehrhard, Geschäftsführer des Bezirksverbandes Unterfranken des Bayerischen Roten Kreuzes: „Das fünfte Würzburger Forum Bevölkerungsschutz war ein sehr großer Erfolg. Der Blick auf praktische Beispiele zeigte erneut, dass es hier auf eine enge Zusammenarbeit ankommt. So waren die Praxisberichte aus 2023 über reale Einsätze beim Erdbeben in der Türkei, bei einem Tunnelbrand in Österreich oder bei der Unwetterkatastrophe in Slowenien von großer Wichtigkeit.“

Wie in den Vorjahren wurde das Forum finanziell durch die Vogel-Stiftung Dr. Eckernkamp unterstützt.

Regemäßig finden gemeinsame Übungen des BRK und der Uniklinik Würzburg statt, um sich gezielt auf mögliche Krisenszenarien vorzubereiten. Hier eine Übung aus dem Jahr 2022, um Patienten nach einer Dekontamination sicher zu versorgen. Foto: UKW / Stefan Dreising

Prof. Meybohm im Vorstand der NATA

Prof. Dr. med. Patrick Meybohm wurde in den Vorstand des internationalen „Network for the Advancement of Patient Blood Management, Haemostasis and Thrombosis“ (NATA) gewählt. Dieser weltweite Verband fungiert als Forum für all diejenigen im Gesundheitswesen, die sich kontinuierlich um Verbesserungen in der Behandlung von Anämie, Eisenmangel, kritischen Blutungen und Thrombosen bemühen.

NATA24 Kongress vom 18 bis 20. April 2024 in Bologna

Der jährliche Kongress, der dieses Jahr vom 18. bis zum 20. April 2024 in Bologna stattfindet, bietet eine einzigartige Gelegenheit, aktuelle Forschungsergebnisse zu diskutieren und Ideen auszutauschen.  Auf der Liste der Referentinnen und Referenten stehen renommierte Expertinnen und Experten aus der ganzen Welt. In der ehrwürdigen Atmosphäre der italienischen Stadt können sich Fachleute aus verschiedenen medizinischen Bereichen – insbesondere dem perioperativen Bereich und der Transfusionsmedizin – vernetzen.

Die Berufung von Prof. Dr. med. Patrick Meybohm in den Vorstand der NATA ist die logische Anerkennung seines Engagements für das Patient Blood Management (PBM). Der seit 2020 neue Direktor der Klinik und Poliklinik für Anästhesiologie, Intensivmedizin, Notfallmedizin und Schmerztherapie hat das umfassende PBM-Konzept mit dem Fokus auf ein präoperatives Anämiemanagement sowie das Vermeiden unnötiger Blutverluste und Bluttransfusionen in den Klinikalltag des Universitätsklinikums Würzburg (UKW) eingeführt und mehrere Forschungsprojekte dazu initiiert.

NATA24 Kongress vom 18 bis 20. April 2024 in Bologna

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