Das Würzburger STAAB-COVID Programm

In der großen STAAB-Studie untersuchen das Deutsche Zentrum für Herzinsuffizienz (DZHI) und das Institut für Klinische Epidemiologie und Biometrie (IKE-B) die Vorstufen einer Herzinsuffizienz. Dazu wurden mit Unterstützung der Stadt Würzburg 5000 Würzburgerinnen und Würzburger zwischen 30 und 79 Jahren zu umfassenden Untersuchungen ihres Herzens eingeladen sowie zur Ermittlung der körperlichen, geistigen und seelischen Verfassung, der Lebensstilfaktoren und entsprechenden Risikofaktoren. Eine Reihe hochrangiger internationaler Publikationen zur Entstehung, Entwicklung und Verbreitung der Volkskrankheit Herzinsuffizienz sind bereits aus STAAB veröffentlicht (Referenzen STAAB Programm).

Mit COVID-19 ist nun ein neues Risiko in unser Leben gekommen. Es gibt zahlreiche unbeantwortete Fragen zu SARS-CoV-2, die unseren Alltag bestimmen und unser Leben einschränken. Das STAAB-Programm bietet die einzigartige Möglichkeit, aus einer lokal repräsentativen und bereits umfassend charakterisierten Gruppe von Menschen rasch und mit höchster Qualität hochrelevante Fragen zu beantworten: Wie ist die tatsächliche Verbreitung des Virus in der Bevölkerung? Wer trägt bereits Antikörper und ist immun, ohne es zu wissen beziehungsweise ohne die Infektion durchgemacht zu haben? Wie verändert sich der Antikörperstatus im Laufe der Zeit? Und wie wirkt sich die Corona-Pandemie im Allgemeinen und eine Infektion im Speziellen auf Körper, Geist und Seele aus?

Insgesamt sind im Würzburger STAAB-COVID Programm mehrere Wellen geplant: Basis-Untersuchung sowie Nachuntersuchungen zu weiteren definierten Zeitpunkten im Verlauf. Dadurch kann der natürliche Durchseuchungsgrad repräsentativ über den Verlauf der Pandemie hinweg abgebildet werden. Erste Ergebnisse zum Durchseuchungsstatus und dem Grad der Antikörperprävalenz, das heißt wie groß der Anteil in der Allgemeinbevölkerung ist, der bereits Antikörper gebildet hat, werden bereits nach der ersten Datenerhebung im September 2020 erwartet.

Wer und wie wird zur Studienteilnahme eingeladen?

Alle, die bereits an der STAAB teilgenommen und einer wiederholten Kontaktaufnahme zugestimmt hat, werden auch zum STAAB-COVID Programm eingeladen. Die Einladung wird mit sämtlichen Studienunterlagen wie Informationsmaterial zur Untersuchung und dem Zusammenhang mit COVID-19, einer Einverständniserklärung und dem Link zu einem Fragebogen per Post nach Hause geschickt. Mittels beiliegender Antwortkarte kann die Probandin oder der Proband dem Studienteam mitteilen, ob Interesse an einer Teilnahme besteht und zu welchem Zeitpunkt das Studienteam anrufen kann, um einen Termin zu vereinbaren. Selbstverständlich können die Studienteilnehmerinnen und -teilnehmer auch telefonisch in der Studienambulanz unter +49 931 201-47300 anrufen und direkt einen Termin vereinbaren. Die Teilnahme an der Studie ist freiwillig.

Wo und wann finden die Untersuchungen statt?

Die Untersuchung im Rahmen das STAAB-COVID Programms findet wieder in der vom DZHI und IKE-B betriebenen Untersuchungsstraße im DZHI, Universitätsklinikum Würzburg, Haus A15, Am Schwarzenberg 15, 97078 Würzburg statt, auf der Ebene -1.

Die Untersuchung wird montags bis freitags von 7:30 Uhr bis circa 17:00 Uhr angeboten, abhängig vom Wochentag. Gegebenenfalls sind auch Samstagstermine möglich.

Gibt es kostenlose Parkmöglichkeiten am DZHI?

Den Probandinnen und Probanden wird empfohlen, mit ihrem PKW anzureisen. Direkt vor dem DZHI befinden sich Parkplätze. Am Ende des Untersuchungstermins wird jeder Studienteilnehmerin und jedem Studienteilnehmer ein Ausfahrticket ausgehändigt, sodass keine Parkgebühren anfallen.

Welche Untersuchungen sind vor Ort geplant?

Den Studienteilnehmerinnen und -teilnehmern werden 23 Milliliter Blut abgenommen, was ein-einhalb Esslöffeln entspricht. Eine Probe wird zur direkten Analyse der Antikörperprävalenz verwendet, die anderen Blutproben werden in der Interdisziplinären Biomaterial- und Datenbank Würzburg (ibdw) eingelagert. Für die Blutabnahme stehen vier Räume zur Verfügung. Die Aufenthaltsdauer der einzelnen Teilnehmer in der Untersuchungsstraße soll nicht länger als 30 Minuten betragen.

Welche Fragebögen sollen ausgefüllt werden?

Vor dem Untersuchungstermin wird den Probandinnen und Probanden neben der Einverständniserklärung auch der Link zu einem Fragebogen zugesandt. Der Fragebogen sollte möglichst vor dem persönlichen Termin ausgefüllt und digital abgeschickt werden.

Die Fragen behandeln unter anderem folgende Themen:

  • Lebensgewohnheiten und deren Veränderung während der Corona-Krise; haben sich zum Beispiel Ernährung, Bewegung, Alkohol- und Tabakkonsum geändert? 
  • Auswirkungen von Sozialer Distanzierung; zum Beispiel auf die Lebensqualität und die Stimmung in der Familie und am Arbeitsplatz.

Sollte ein Proband oder eine Probandin zu Hause keinen Internetzugang haben, wird ihm / ihr beim persönlichen Termin der Fragebogen in Papierform ausgehändigt.

Ist ein Rachenabstrich geplant?

Ja. Es ist geplant, dass alle Studienteilnehmerinnen und -teilnehmer zu einem bestimmten Zeitpunkt nach der Basisuntersuchung selbst einen Rachenabstrich vornehmen und dem Studienteam zukommen lassen. Diese punktuelle Untersuchung erlaubt eine unmittelbare Momentaufnahme des Infektionsstatus der Würzburger Bevölkerung.

Denjenigen, die virale Krankheitssymptome am Tag der geplanten Untersuchung entwickeln, wird geraten, sich an der Abstrichstelle des Universitätsklinikums (Gebäude D20) zu melden, und einen Rachenabstrich vornehmen zu lassen. Wird beim ersten Follow-up Termin ein uneindeutiger Antikörper-Status festgestellt, so soll auch hier zeitnah ein Rachenabstrich erfolgen. Details zum Rachenabstrich werden in Kürze auf dieser Webseite und per Post mitgeteilt.

Was ist, wenn man Krankheitssymptome am Tag der Untersuchung hat?

Innerhalb der Untersuchungsstraße werden nur Probandinnen und Probanden untersucht, die keine Symptome wie Fieber, Schüttelfrost, Husten, Kurzatmigkeit, Halsschmerzen, Verstopfte oder laufende Nase, Abnahme oder Verlust des Geruchssinns und Geschmackssinns, Schmerzen in der Brust, Kopfschmerzen, Muskel- und Gelenkschmerzen, Durchfall sowie Bewusstseinsstörung und Verwirrtheit haben. Bei viralen Krankheitssymptomen am Tag der geplanten Untersuchung kann man freiwillig an der sogenannten Abstrichstelle des Universitätsklinikums (Gebäude D20) einen Rachenabstrich vornehmen lassen. Bitte melden Sie sich, wenn Sie am Tag Ihres Termins unter Krankheitssymptomen leiden beim Studienpersonal unter +49 931 201-47300, um den Termin zu verschieben und das genaue Vorgehen des Rachenabstrichs zu besprechen.

Birgt die Teilnahme ein Risiko?

Das Sicherheitskonzept wurde gemeinsam mit Hygienikerinnen und Hygienikern sowie Virologinnen und Virologen erarbeitet. In der Studienambulanz laufen die Untersuchungen nach strengsten Hygienevorgaben ab, die bereits bei der telefonischen Terminvereinbarung mit der Probandin oder dem Probanden besprochen werden. Alle Probandinnen und Probanden werden gebeten, sich beim Betreten des Gebäudes die Hände zu desinfizieren. Vor Zutritt in die Untersuchungsstraße wird jeder nach Symptomen befragt. Sofern keine Symptome vorliegen, bekommen die Studienteilnehmerinnen und Studienteilnehmer, wenn nicht bereits vorhanden, einen Mund-Nase-Schutz übergeben. Erst dann melden sie sich an der Rezeption an. Es wird darauf geachtet, dass sich möglichst wenige Personen im Aufenthaltsraum befinden und diese den vorgeschriebenen Sicherheitsabstand einhalten. Die Räume werden regelmäßig gelüftet und desinfiziert. Die Einverständniserklärungen werden in einer verschließbaren Box für 48 Stunden verschlossen aufbewahrt, bevor sie zur anonymen Dateneingabe weitergeleitet werden.

Wie wird das Ergebnis der Blutuntersuchung mitgeteilt?

Das Ergebnis der Blutuntersuchung wird gemeinsam mit einer Kopie der Einwilligungserklärung den Probandinnen und Probanden per Post zugestellt. 

Welcher persönliche Nutzen besteht bei einer Studienteilnahme?

Durch die Blutuntersuchung erfahren die Probandinnen und Probanden auf schnellem und kostenlosem Wege, ob sie möglicherweise unerkannt infiziert waren und Antikörper entwickelt haben. Durch die wiederholten Antikörpertests kann außerdem die individuelle Schutzwirkung überprüft werden. Zudem können jede Teilnehmerin und jeder Teilnehmer einen aktiven Beitrag zur Bekämpfung der Pandemie leisten.

Was bringt die Studie der Politik und Wissenschaft?

Das Würzburger STAAB-COVID Programm wird helfen zu klären, wie häufig akute COVID-19 Infektionen in der Würzburger Bevölkerung auftreten und wie stark die Immunität gegen SARS-CoV-2 bereits ausgeprägt ist. Die Ergebnisse können die Politik dabei unterstützen, die bestmöglichen Entscheidungen zu treffen und zum Beispiel Maßnahmen zur Sozialen Distanzierung zu steuern.

Da STAAB eine laufende Studie ist, die bereits 5000 Probandinnen und Probanden mit einer hohen Studientreue rekrutiert hat, gibt es bereits ein komplettes Profil von Risikofaktoren und bereits bestehenden Erkrankungen. Somit kann das gesamte klinische Profil geprüft werden, ob einzelne Faktoren oder deren Kombination eine SARS-CoV2 Infektion begünstigen und sich auf den Krankheitsverlauf auswirken. Auch die detaillierten Beschreibungen der Auswirkungen von Sozialer Distanzierung sind entscheidende Informationen für die Gesundheitspolitik über die Effekte von bevölkerungsweit durchgesetzten Maßnahmen auf die Lebens- und Gefühlswelt der Bürgerinnen und Bürger.


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Kontakt, Öffnungszeiten, Sprechzeiten

Öffnungszeiten der Herzinsuffizienz-Ambulanz

Montag bis Donnerstag
08:00 bis 16:30 Uhr

Freitag
08:00 bis 15:00 Uhr

Telefon

Herzinsuffizienz-Ambulanz
+49 931 201-46301

Geschäftsstelle
+49 931 201-46333


Anschrift

Deutsches Zentrum für Herzinsuffizienz Würzburg | Universitätsklinikum Würzburg | Am Schwarzenberg 15 | Haus A15 | 97078 Würzburg | Deutschland

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